Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0290 - Verhext, verflucht, getötet

0290 - Verhext, verflucht, getötet

Titel: 0290 - Verhext, verflucht, getötet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
sie Zeit gewonnen, um eine weitere Falle vorzubereiten.
    Zamorra griff nach Gwaiyur und stürmte mit dem Schwert auf die Tür zu, hinter der die unsichtbare Hexe verschwunden sein mußte. Zumindest war diese Tür geöffnet und wieder geschlossen worden. Er drückte auf die Klinke. Sie ließ sich nicht bewegen. Zamorra trat zurück, holte mit dem Schwert aus und schmetterte es gegen die Tür. Mit wütenden Schlägen hackte er das Holz auseinander, trat splitternde Reste beiseite und stürmte in das Zimmer. Inzwischen waren Kerr, Ted und Nicole direkt hinter ihm.
    Sie blieben stehen.
    Das Zimmer war leer - fast.
    Die Hexe war geflohen. Das Fenster stand weit offen. Auf dem Teppichboden lagen die Kleider, die sie getragen hatte, und auf einem niedrigen Tisch stand ein verschlossenes Töpfchen. Mit einem Schritt war Zamorra dran, schraubte den Deckel ab und roch daran. Angewidert verzog er das Gesicht.
    »Stinkt ja bestialisch«, stellte er fest. »Das dürfte Hexensalbe sein. Das Zeug, mit dem die Hexen sich einreiben, um fliegen zu können.« Er trat ans offene Fenster. Es war klar, daß die Hexe auf diese Weise das Weite gesucht hatte.
    Das Amulett verhielt sich wieder fast ruhig. Die schwarzmagische Kraft wurde nicht mehr angezeigt. Sie war mit der Hexe gewichen.
    Da war nur noch dieses schwache Glühen von vorher. Und es hing mit Kerr zusammen. Zamorra legte unwillkürlich die Stirn in Falten. Was war mit Kerr los? Wie kam er an die schwarze Ausstrahlung?
    Irgend etwas stimmte mit ihm nicht.
    Der Inspektor setzte sich auf die Tischkante, betastete das Töpfchen mit der Hexensalbe. »Wir werden's sicherstellen und im Yard von unseren Chemikern untersuchen lassen. Vielleicht kommt dabei etwas heraus. Endlich haben wir mal eine Probe dieses verdammten Zeugs.«
    »Und was machen wir mit dieser Hexe?« fragte Ted Ewigk und drehte den Dhyarra-Kristall in seinen Händen hin und her. »Wir können schwerlich hinter ihr herfliegen.«
    Zamorra lächelte.
    »Ihr wißt doch, daß ich das… Muster ihrer Ausstrahlung kenne. Ich finde sie überall wieder«, versicherte er. »Aber zunächst sollten wir feststellen, ob dieses Irrsinnsfeld in diesem Haus immer noch aktiv ist.«
    »Wie war das überhaupt möglich?« fragte Kerr böse. »Ich begreife nicht, warum ich nicht exakt in meine Ziele springen konnte! Ich wurde jedesmal abgelenkt!«
    »Ich nehme an«, sagte Zamorra, »daß die Hexe ein wenig die Kontrolle verloren hat. Ursprünglich wollte sie alles blocken. Als die Blockade sich löste, aus irgendwelchen Gründen, versuchte sie, sie zu erneuern, und schaffte nur eine Verwirrung der freiwerdenden Kräfte.«
    Der Druide hob die Hand. »Ich habe eine Theorie«, sagte er.
    »Dieses Zimmer war von der Blockade der Magie ausgespart. Plötzlich hatte sie den Einfall, uns entgegengehen zu müssen. Dabei geriet sie in ihre von ihr selbst geschaffene tote Zone, die auch ihre eigene Magie neutralisierte… So löste sich das Feld in sich selbst auf. Klingt paradox, aber… Nun ja, so muß es gewesen sein. Mit dem anderen verwirrenden Kraftfeld konnte sie mehr anfangen. Zumindest uns entwischen.«
    Nicole lehnte sich an Zamorra.
    »Da ist noch etwas«, meldete sie sich zu Wort. »Schaut mal auf die Uhren. Es muß irgendwie eine Zeitverschiebung gegeben haben. Wir haben hier ganz schön lange zugebracht.«
    »Scheint mir auch so«, sagte Ted Ewigk betroffen. »Ich wunderte mich schon, daß ihr über eine halbe Stunde brauchtet, um auf die halbe Treppe zu kommen… Und jetzt haben wir schon Spätnachmittag, während für uns nur ein paar Minuten vergangen sind.«
    »Okay. Raus aus der Hütte«, kommandierte Zamorra. »Draußen sehen wir weiter.«
    Kerr nahm das Töpfchen mit der Hexensalbe mit.
    Die Haustür, die sich jetzt öffnen ließ, zeigte sich bei ihm von der tückischen Seite. Er blieb mit dem Ärmel an der Türklinke hängen. Das Töpfchen entglitt seiner Hand und zerschellte auf den Marmorstufen der Vortreppe. Die Salbe verwandelte sich in grauen Staub.
    »Verdammt!« schrie Kerr auf. »Das darf doch nicht wahr sein!« Er bückte sich, versuchte, noch etwas zu retten. Aber der Staub glitt ihm sogar durch die aneinandergepreßten Finger der Hände.
    »Amorph«, murmelte Zamorra verblüfft. »Nicht kristallin… Nicht zu fassen… Du wirst es höchstens in einem Plastikbeutel tragen können.«
    »Erst mal haben«, murrte Kerr. »Vielleicht gibt es so was Ähnliches im Wagen.« Er setzte sich in Bewegung.
    »Warte, ich habe den

Weitere Kostenlose Bücher