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0290 - Verhext, verflucht, getötet

0290 - Verhext, verflucht, getötet

Titel: 0290 - Verhext, verflucht, getötet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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daneben heftig zu winken. Aber Ted Ewigk reagierte nicht. Sah er sie nicht? Aber das war doch nicht möglich!
    Zamorra nahm seinen Dhyarra-Kristall, hielt ihn von innen an das Türschloß und konzentrierte sich darauf, es mit der Magie zu öffnen. Aber nichts dergleichen geschah.
    »Das gibt es doch nicht! Dhyarra-Magie versagt nie!« stieß der Professor entgeistert hervor. Er merkte, wie seine Nackenhärchen sich aufstellten. Hier stimmte etwas nicht!
    »Ich versuche, zu Ted zu kommen«, sagte Kerr. Er konzentrierte sich auf den zeitlosen Sprung und tat den entscheidenden Schritt vorwärts.
    Nichts geschah. Er blieb vorhanden. Seine Druiden-Kraft wirkte nicht.
    Tief atmete Kerr durch. Er versuchte es noch einmal, dann sah er Zamorra kopfschüttelnd an. »Versuche es mit dem Amulett, ob wenigstens das noch funktioniert«, verlangte er.
    Zamorra öffnete sein Hemd und holte das Amulett hervor. Nach wie vor spürte er die schwache Wärme, die irgendwie mit Kerr zu tun hatte. Aber nicht mehr. Es ließ sich auch nicht wecken und einsetzen. Jegliche Magie schien erloschen zu sein.
    »Na, das kann ja heiter werden«, murmelte Kerr bestürzt.
    »Wenn wir hier stehenbleiben und Rätselspiele veranstalten, hilft uns das auch nicht weiter«, sagte Zamorra. »Komm, wir durchsuchen das Haus. Irgendwo muß die Hexe stecken und uns beobachten. Wir sollten ihr kein Trauerschauspiel bieten.«
    »Wo du recht hast, hast du recht«, nickte Kerr. »Auf geht's.«
    ***
    Nach einer halben Stunde wurde es Ted Ewigk draußen im Wagen zu dumm. So ruhig und störungsfrei konnte die Sache doch gar nicht ablaufen! Ted teilte Kerrs heimliche Bedenken. Solange keine Beweise oder zumindest stichhaltige Indizien vorlagen, gab es für das Eindringen in die Villa keinerlei rechtliche Handhabe. Kerr bewegte sich auf äußerst dünnem Eis. Sicher, Sir James würde sein Vorgehen notfalls decken, und daß es eine Geister-Abteilung im Yard gab - Sinclair und Suko -, war allgemein bekannt. Dennoch würde die Öffentlichkeit rebellisch werden, wenn die Sache breitgetreten wurde.
    Daß die Hexe tatsächlich eine Hexe war, spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle.
    Was Ted Ewigk aber noch mehr Sorgen zu machen begann, war, daß von den Freunden kein Lebenszeichen mehr kam nach dem kurzen Funkruf, daß sie durch die Hintertür eindrängen. Diese halbe Stunde war nun mehr als ausreichend festzustellen, daß das Haus möglicherweise leer war.
    Aber keine Reaktion kam.
    Ted stieg aus, ließ die Fensterscheibe heruntergekurbelt, um das Funksignal nicht zu überhören, und begann, sich die Füße zu vertreten. Alle paar Minuten sah er auf die Uhr. Schließlich pflanzte er sich wieder in den Wagen und benutzte seinerseits den Funk. »Kerr, melden! Seid ihr alle eingeschlafen?«
    Es kam keine Antwort.
    Irgend etwas stimmt da nicht, dachte Ted. Er zog den Schlüssel ab, schloß das Fenster, griff das Schwert, stieg aus und schloß den Wagen ab. Auch in einer vornehmen Gegend war nicht gewährleistet, daß es keine Autodiebe gab. Das Schwert so unauffällig wie möglich an den Körper gepreßt haltend, durchschritt er das Tor und ging zur Rückseite des Hauses.
    Niemand zu sehen. Die Hintertür war - verschlossen.
    »Hm«, machte er. Er nahm seinen Dhyarra-Kristall aus der Tasche. In seiner Tiefe leuchtete ein weißlicher Punkt. Ted berührte das Türschloß. »Sesam, öffne dich«, murmelte er spöttisch, verstärkte seinen gedanklichen Öffne-Befehl mit dem Kristall und hörte das leise Klicken, mit dem sich etwas im Schloß bewegte.
    Als Dietrich setzte er seinen Kristall zum ersten Mal ein, und der Gedanke schoß ihm durch den Kopf, daß ein solcher Zauberstein in der Hand eines charakterschwachen Menschen ein hervorragendes Einbruch-Werkzeug war. Ein Glück, daß es nur ganz wenige Dhyarra-Kristalle gab, die es aus der Straße der Götter auf die Erde verschlagen hatte…
    Ted öffnete die Tür. Der Korridor war dunkel, der Lichtschalter defekt. Ted veranlaßte den Kristall zum Leuchten. Die schwache Helligkeit zeigte ihm seine Umgebung. Die Haare sträubten sich ihm, als er die schwarzen, faustgroßen Spinnen sah.
    Sein Gespür warnte ihn. Gefahr lauerte auf ihn. Gefahr von den Spinnen?
    Aber das waren nur Tiere, Insekten. Seine Hand schloß sich fester um den Griff des Schwertes. Er machte einen Schritt vorwärts.
    Sein Gespür warnte ihn stärker, schrie jetzt förmlich in ihm auf. Ted verharrte. Er hielt den Kristall jetzt offen zwischen zwei Fingern,

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