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0290 - Verhext, verflucht, getötet

0290 - Verhext, verflucht, getötet

Titel: 0290 - Verhext, verflucht, getötet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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drehte sich leicht. Nichts geschah. Als er einen Schritt rückwärts machte, blieb der Warnimpuls gleich.
    Damit hatte es also nichts zu tun…
    Der Reporter überlegte. Plötzlich interessierte ihn die Tür, die er geöffnete hatte. Er ließ sich von seinem Gespür leiten. Mit der Schwertspitze tastete er nach den Angeln und berührte sie. So etwas wie ein Stromstoß durchzuckte ihn jedesmal. Dort steckte Magie!
    Eine Falle… Er ahnte, daß die Tür sich hinter ihm geschlossen hätte, wäre er weitergegangen. Aber in welcher Form zeigte sich diese Falle? Eine nur einfach so geschlossene Tür mußte sich doch ebenso wieder öffnen lassen, wie er sie von außen überlistet hatte! Und was war mit den Freunden geschehen? Von ihnen war hier nichts zu sehen. Die Spinnen konnten sie auch nicht aufgefressen haben - so rasch ging das alles nicht. Zudem hätten Reste übrigbleiben müssen - die Pistole, das Amulett, Zamorras Kristall…
    Ted kam zu der Überzeugung, daß sein Gespür ihn nur vor der Tür gewarnt hatte. Er verzog das Gesicht. Mit dem Dhyarra-Kristall jagte er einen magischen Energieschauer durch den Flur. Die Riesenspinnen hasteten aufgeregt durcheinander, bewegten sich dann nicht mehr und zerfielen zu Staub. Sie konnten niemandem mehr gefährlich werden.
    Ted trat wieder in den Korridor. Er hielt Kontakt zu seinem Kristall. Der hatte ihn zu schützen, was immer auch geschah.
    Wie erwartet fiel hinter Ted die Tür ins Schloß. Der Reporter fuhr herum, riß daran. Sie hatte sich von selbst abgeschlossen. Schulterzuckend hielt er den Kristall wieder ans Schloß und versuchte, es zu öffnen.
    Diesmal klappte der Trick nicht.
    Und es wurde dunkler.
    Der Dhyarra stellte seine Tätigkeit ein!
    Da überlief es den Reporter heiß und kalt. Wie war das möglich? Ein Dhyarra konnte nicht versagen, niemals! Er holte mit dem Schwert aus, um die Tür zu zertrümmern.
    Dann aber überlegte er es sich anders.
    Er war jetzt hier drinnen - da konnte er auch nach den Freunden suchen. Mit ihnen mußte etwas Befremdliches geschehen sein. Er fuhr herum und eilte bis zur gegenüberliegenden Tür, stieß sie auf und trat in die Eingangshalle.
    »Zamorra! Nicole! Kerr!« ertönte sein Ruf.
    Da hörte er das triumphierende Lachen. Das Lachen einer Frau!
    Die Hexe beobachtete ihn.
    ***
    Lilian Thorn schnipste mit den Fingern. Sie war nicht zufrieden. Sie fragte sich, ob diese vier Menschen alles waren, was man gegen sie aufbot. Dieser Kerr war ein gerissener Hund. Wie hatte er sie gefunden?
    Sie dachte nicht darüber nach, daß er ihr nach Recht und Gesetz nichts anhaben konnte, solange er keine Beweise gegen sie in der Hand hielt. Und zwar Beweise, die sich nicht auf den Einsatz von Zauberei zurückführen ließen, sondern handfeste Hintergründe hatten.
    Panik hielt sie gefangen.
    Kerr, der Druide! Seine Lebenskraft war nicht nur nicht auf sie übergeflossen, weil er ein Druide war, sondern weil er noch lebte! Der Fetisch des Todes, dieser aufgeladene Knopf, hatte ihn nicht auf Anhieb umbringen können!
    Das war der größte Schock gewesen. Und deshalb hatte sie auch Fehler gemacht, als sie ihre Villa in eine magische Falle verwandelte. Eine Falle ganz anderer Art. Magie wirkte hier nicht!
    Für die Magie stand die Zeit still!
    Deshalb konnte sie nicht wirken. Ursprünglich hatte Lilian Thorn beabsichtigt, auch die ins Haus eingedrungenen Menschen einem Zeitstillstand unterliegen zu lassen. Dann konnte sie sie gefahrlos nacheinander ausschalten. Aber in ihrer Hektik, ihrer Panik hatte das nicht so recht geklappt. So hatte sie den Zeitablauf für sie nur verlangsamen können.
    Langsam, unendlich langsam bewegten sie sich durch das Haus, suchten nach der Hexe. Der vierte Mann kam hinzu, fiel dem Effekt der Zeitverlangsamung ebenfalls zum Opfer. Lilian Thorn lachte.
    Sie besaß immer noch einen erheblichen Vorteil, weil sie sich sehr schnell bewegen konnte - für die Eindringlinge konnte sie nur als huschender Schatten wahrzunehmen sein.
    Der letzte Ankömmling, dieser große blonde Mann, trug ein Schwert in der Hand, das die Hexe interessierte. Sie spürte, daß es in sich zwiegespalten war. Ein Zauberschwert, das sich nicht klar einordnen ließ. Es gehorchte zwei gegensätzlichen Gewalten, der Weißen wie der Schwarzen Magie, aber nie zugleich beiden Herren. Dabei war es in seinem Pendeln unberechenbar…
    Sie fragte sich, ob sie dieses Schwert unter ihren Willen zwingen konnte. Wenn ja, dann besaß sie ein Zauberinstrument, das

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