0292 - Das Signal stand auf Mord
kannte, wissen wir ebenfalls nicht. Wir wissen aber von Jack Bassom, daß Sam Asturro von einem bestimmten Zeitpunkt an behauptete, seine Verbindung zu dem Angestellten der Transportgesellschaft sei abgerissen. Das war eine Lüge. Renzo hatte den jüngeren Asturro-Bruder bewogen, sich auf seine Seite zu schlagen. Noch wahrscheinlicher ist, daß Eve Sander dafür sorgte. Jedenfalls glaubten Ruff und mit ihm seine Bosse, Rood und Bassom, nicht mehr an die Möglichkeit, einen Geldtransport zu berauben.
Morton, Eve Sander und Renzo hingegen bereiteten diese Tat weiter vor. Morton mietete das Weekend-Haus in Wheelwhrigt 43. Er mietete es bewußt in Rockaway, da auch Bassom dort ein Haus gemietet hatte.
Als nächsten Schritt beseitigten sie Sam Asturro und mit ihm seinen Bruder, und sie sorgten dafür, daß ihre Leichen in Rockaway gefunden wurden. Sie wollten den Verdacht auf Ruff lenken, und es gelang ihnen auch, wenn auch auf etwas anderem Wege. Auf welche Weise den Brüdern das tödliche Gift beigebracht wurde, werden wir nie erfahren, aber es ist anzunehmen, daß sie ahnungslos Gläser leerten, die Eve Sander ihnen reichte, und daß erst später die Merkmale an ihren Körpern angebracht wurden, die auf Gewalt hindeuteten.
Renzo, Shetley Morton und Eve Sander gingen von Anfang an darauf aus, das noch nicht begangene Verbrechen der Ruff-Gang in die Schuhe zu schieben.
Wahrscheinlich war es Shetley Morton, der in der 163. scheinbar auf mich schoß. Selbstverständlich fiel der Verdacht auf Ruff, der mich in den »Golden Circle« geschickt hatte, und Renzo wußte, daß Ruff für die Tatzeit kein Alibi besaß, da er mit seinen Bossen in der »Crash Inn« verabredet war.
Aber sie gingen noch weiter. Als sie die richtigen Informationen erhielten, bereiteten sie nicht nur schnellstens den Überfall auf den Transport vor, sondern sie verstanden es auch, Adina Lavaro aus ihrem Hotel zu locken. Zwar hatte Ruff seinen Leuten den Auftrag gegeben, den Aufenthaltsort des Mädchens herauszufinden, und sie hatten ihn gefunden, als Adina sich mit ihrer Schwester traf, aber Renzo nützte die Information für seine Zwecke aus.
Am Morgen der Tat bestellte Renzo in einem fingierten Telefonanruf, der angeblich von Bassom kam, Robert Ruff und die anderen Gangster an verschiedene Orte New Yorks. Er selbst schlüpfte in die Uniform der Connecticut-Polizei, traf sich mit Shetley Morton. Sie stoppten den Transport auf die beschriebene Weise und fuhren den Wagen in jenen Feldweg, wo Eve Sander wartete. Übrigens wurde die Frau bei dem Kampf mit dem letzten Wärter von einer Kugel am Arm gestreift, so daß sie bei meinem letzten Besuch eine Kaffeekanne nicht halten konnte. Aber ich war leider nicht auf den Gedanken gekommen, sie könnte eine Kugelverletzung haben.
Der Plan des Trios klappte. Das Geld wurde in das Weekend-Haus geschafft.
Als Ruff dann erfuhr, daß ein Transport der Gesellschaft beraubt worden war, der einmal auf seinem Programm gestanden hatte, schöpfte er Verdacht. Allerdings verdächtigte er nicht Renzo, sondern Jack Bassom und Alger Rood.
Um sich Gewißheit zu verschaffen, riskierte er die Unterredung mit mir. Renzo war seinem Chef gefolgt, und er erschoß ihn, als Ruff aus meinem Haus kam. Renzo rechnete, daß wir Ruffs Bosse verdächtigen würden, und er rechnete nicht einmal falsch.
Inzwischen verdächtigten wir aber auch Shetley Morton und Eve Sander. Morton merkte, daß er überwacht wurde. Ihn erfaßte Unruhe. Vielleicht dachte er auch daran, daß Renzo sich allein des Geldes bemächtigen könnte. Jedenfalls schüttelte er die Überwachung ab und ging zusammen mit Eve Sander in das Haus Wheelwhrigt 43.
Bassom und Rood, die wirklichen Herren der Ruff-Gang, hatten unterdessen gewittert, daß eine Million Dollar im Spiel waren. Sie kidnappten mich. Sie wußten, daß ein Zusammenhang zwischen der Ruff-Gang und dem Geldraub bestand, und sie glaubten sich ebenso von Ruff oder einem anderen Mitglied der Bande über die Ohren gehauen, wie Robert Ruff es seinerseits von ihnen angenommen hatte.
Die beiden Gangster handelten auf eigene Faust. Zum erstenmal erfuhr Carlo Renzo nicht rechtzeitig, was geschah. Erst als er mich zwischen Bassom und Rood sah, erkannte er, daß er sich in höchster Gefahr befand. Wenn die Bosse nach Ruffs Ende fragten, mußte sich heraussteilen, daß nicht ich, sondern er, Renzo, seinen Chef erschossen hatte. Die Frage kam, und Renzo setzte alles auf eine Karte und zog die Pistole.
Es gelang
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