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0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Signal stand auf Mord
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von einer neuen, rothaarigen Freundin gesprochen hat. Kennst du den Namen?«
    »Eve, wenn ich mich richtig erinnere.«
    »Eve heißt in New York jede fünfte Frau. Weißt du nicht mehr über sie?«
    »Er sagte, sie wäre ein vornehmes Frauenzimmer«, knurrte Renzo, »aber er hat weder ihren Familiennamen genannt, noch sagte er je, wo sie wohnt.« Er dachte nach und ergänzte dann: »Ich glaube, daß er sich oft mit ihr in einem vornehmen Nachtclub getroffen hat. Der Laden hieß ›Golden Circle‹, aber ich weiß nicht, wo er liegt.«
    ***
    Der Chef des 83. Reviers, zu dem der größte Teil des Italienerviertels gehörte, hieß Stafford. Er war über vierzig Jahre alt, aber er stand noch immer im Range eines Leutnants.
    »Das ist kein Revier, in dem für einen Polizisten Blumen zu holen sind, Mister Cotton«, sagte er und strich sich über die grauen Haare. »Wenn nicht zufällig einer meiner Beamten Zusehen kann, wenn ein Einbruch verübt oder einer der Jungs auf offener Straße niedergestochen wird, finden wir nie einen Zeugen, um den Verdächtigen vor den Richter zu stellen. Niemand wagt die Zusammenarbeit mit der Polizei. Sie fürchten die Rache, und es haben sich tatsächlich einige Fälle ereignet, in denen es zu blutigen Rachehandlungen gekommen ist. Ich bin zwar nicht sicher, ob immer und in jedem Falle eine Organisation dahintersteht. Allerdings heißt es immer, die Mafia herrscht im Viertel.«
    »Sie kennen Robert Ruff?« fragte ich. »Selbstverständlich! Er gilt als der gefährlichste Mann im Viertel, aber ich habe ihm nie eine Beteiligung an einem Verbrechen nachweisen können. Er gilt als der Chef eines Rackets, das von den Geschäftsinhabern Schutzgebühren erhebt.«
    »Sie wissen, daß zwei seiner Leute in Rackaway ermordet aufgefunden wurden?«
    »Ich erfuhr es von der Mordkommission der City-Polizei. Ich hörte, daß sie als. Verräter gekennzeichnet waren.« Er machte eine Handbewegung zur Stirn.
    »Das stimmt. Die Mörder hatten ihnen Zehn-Cent-Slücke auf die Stirn gedrückt.«
    Der Polizeileutnant schob sich eine Zigarre zwischen die Lippen.
    »Möchte wissen, was die Jungens verraten haben sollen. Die Gang ist viel zu simpel, als daß irgendein Verrat nötig wäre.« , Der alte Polizeileutnant hatte recht. Aber warum waren dann die Asturro-Brüder ermordet worden?
    »Ich danke Ihnen für die Auskünfte, Leutnant Stafford. Können Sie zwei Beamte erübrigen, die Robert Ruff und seine Bande ein wenig im Auge behalten? Ich denke nicht an eine regelrechte Überwachung. Er soll nur spüren, daß man sich für ihn interessiert.«
    »Okay, ich werde dafür sorgen. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Danke, Leutnant. Ich denke, wir sehen uns bald wieder.«
    Als wir wieder im Wagen saßen, sagte Phil:
    »Ich kann nicht finden, daß wir das geringste zur Klärung des Falles beigetragen haben.«
    »Nein«, gab ich zu, »eigentlich ist alles verworrener geworden. Zuerst sah es nach einem Gangstermord aus, aber Staffords Äußerungen, daß die Asturros nichts verraten konnten, weil es nichts zu verraten gab, haben mich nachdenklich gemacht. — Wir werden unsere Nasen tiefer in die Sache hineinstecken müssen.«
    »Der nächste Schritt?« fragte Phil.
    »Ich werde mich im ›Golden Circle‹ einmal umsehen und nach der Rothaarigen fragen. Du löst unser Versprechen ein und bringst Adina Lavaro ihre Sachen ins Hotel. Dann sprichst du mit Shotbeen und machst ihm klar, daß er dem Girl einen kleinen Job in seiner Redaktion geben muß. Wie ich Shotbeen kenne, ist das eine abendfüllende Beschäftigung.«
    ***
    Ich war der einzige Gast, der keinen Smoking trug. Die Kellner musterten mich mit hochgezogenen Augenbrauen.
    Es war nicht schwer gewesen, die Adresse vom »Golden Circle« zu finden. Ich fischte sie mir aus dem Telefonbuch, aber ich hatte nicht geahnt, daß es sich um einen so vornehmen Laden handelte. Der Nightclub strotzte von Teppichen, rotsamtenen Polstern, goldenem Stück an Wänden und Decken und indirekter Beleuchtung. Die Kellner schwebten auf lautlosen Sohlen, und die Kapelle verbreitete dezente Musik.
    Das ganze Unternehmen war derartig auf vornehm getrimmt, als wäre es ausschließlich für englische Lords gedacht, und ich konnte mir kaum vorstellen, daß ein Zwei-Dollar-Gangster aus der Bronx vom Schlage Sam Asturros hier ein- und ausgegangen sein sollte.
    Der Empfangschef wies mir einen Platz im äußersten Winkel an, damit ich den Blicken der anderen Gäste entzogen war. Er reichte

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