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0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Signal stand auf Mord
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was ich Ihnen über Sam sagen kann.«
    »Hat er Ihnen keine Einzelheiten über seine Taten erzählt?«
    »O ja, eine Menge Geschichten über zusammengeschlagene Leute, auch einmal irgend etwas über eine Schießerei, glaube ich, aber ich habe nicht sehr darauf geachtet. Ich sagte doch schon, daß ich ihn für einen Angeber hielt.«
    »Sie haben Ihre Beziehungen zu Sam Asturro nicht abgebrochen, als Sie von ihm hörten,'daß er ein Verbrecher sei?« Sie stützte die Ellbogen auf den Tisch und faltete die Hände zusammen. Sie legte das Kinn darauf und flötete:
    »Mister Polizist, bitte, sperren Sie endlich Ihre Ohren auf! Ich habe dem guten Sam die Gangsterstory nicht abgekauft, aber ich glaube nicht, daß ich meine Beziehungen, wie Sie es zu nennen belieben, abgebrochen hätte, wenn ich ihm geglaubt hätte. Er wäre mir dann sicherlich noch um einiges interessanter erschienen.«
    »Hatten Sie keine Angst um Ihren Schmuck?« Ich zeigte auf ihre Juwelen.
    Sie lachte. »Das sind alles Imitationen, zusammen keine hundert Dollar wert. Mein echter Schmuck liegt im Safe einer Bank und wird nur zu ganz großen Gelegenheiten hervorgeholt.«
    Sie beschoß mich mit Blicken aus ihren grünen Augen, und ich hatte das beunruhigende Gefühl, daß Eve Sander es charmant finden könnte, nach einem Gangster einen Polizisten zum Begleiter zu wählen.
    »Erzählen Sie von sich, Miß Sander.«
    »Sie werden keinen Giftmord in meinem Lebenslauf finden«, erklärte sie lachend. Ich erfuhr, daß ihre Eltern ihr einiges an Vermögen hinter lassen hatten, daß sie vorübergehend einmal verheiratet war, daß sie viel reise und sich im übrigen nicht selten langweile. Aus diesem Grunde war ihr Sam auch eine willkommene Abwechslung gewesen, aber auch nicht mehr. Zur letzten Verabredung vor drei Tagen war er nicht gekommen, aber auch darüber hatte sie sich nicht viel Gedanken gemacht. Sie hatte sich auch nicht bemüht, ihn aufzusuchen, denn seine Anschrift war ihr ohnedies nicht bekannt.
    »Vielen Dank für die Auskünfte, Miß Sander. Wenn Ihnen noch irgend etwas einfallen sollte, erreichen Sie mich unter der Nummer des FBI-Hauptquartiers.«
    »Oh, Sie sind ein G-man?« Sie winkte dem Kellner. »Wollen Sie mich nach Hause bringen, Mister G-man? Ich wohne nicht sehr weit von hier.«
    Mir wurde der Kragen eng.
    Sie legte einen Geldschein auf den Tisch. Der Kellner kassierte mit tiefer Verbeugung, der Geschäftsführer selbst eilte mit ihrem Pelzmantel herbei, der Portier zog seine Mütze, als wir an ihm vorbeigingen.
    »Mein Wagen steht ein paar Yards weiter vorn«, sagte ich unbehaglich.
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, möchte ich zu Fuß gehen«, antwortete sie. »In der gegenüberliegenden Querstraße liegt das Haus, in dem ich wohne.«
    Wir gingen nebeneinander die Morris-Avenue hinunter, überquerten die Kreuzung der E. 164. Straße.
    Eve Sander warf mir einen Seitenblick zu.
    »Gangster sind höflicher als G-men«, sagte sie. »Sam reichte mir wenigstens den Arm, aber Sie scheinen es nicht für nötig zu halten.«
    Sie bediente sich selbst und hakte sich bei mir ein. Mir gefiel die Art, in der sie Sam Asturro abtat, wenig. Er war tot, und damit schien der Fall für sie erledigt zu sein.
    Wir bogen in die 163. Straße ein, eine stille Straße, die links und rechts von einer langen Reihe parkender Wagen blockiert war.
    »Wie finden Sie den Whisky im ›Golden Circle‹?« fragte die Frau.
    Ich brummte ein »Leidlich« vor mich hin.
    Von der anderen Straßenseite her flammte ein starker Handscheinwerfer auf. Der Schein erfaßte und blendete uns gerade in dem Augenblick, als wir die Lücke zwischen zwei parkenden Autos passierten.
    Ein Automotor heulte auf. Ich reagierte instinktiv, packte die Frau hart am Arm und riß sie mit mir hinter den nächsten Wagen in Deckung. Sie schrie überrascht auf, stolperte und fiel. Irgendwie geriet sie mir dabei zwischen die Beine, und ich stolperte über sie und verlor das Gleichgewicht. Aber ich konnte mich dennoch in die Deckung des Wagens rollen, hielt ihren Arm eisern fest und zerrte sie mit, wenn ich sie dabei auch ein Stück über das Straßenpflaster schleifte.
    Peitschende Pistolenschüsse zerrissen die Stille der Nacht. Wie ein schwarzer Schatten huschte die Silhouette des Wagens vorbei. Noch einmal drei oder vier rasch hintereinander abgegebene Schüsse. Dann das Kreischen der Reifen, als der Wagen um die Kurve in die Morris Avenue hineingerissen wurde, und alles war vorbei.
    Ich richtete mich

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