Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0292 - Der Bahnhof im Weltraum

Titel: 0292 - Der Bahnhof im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kommando von Major Don Redhorse. Das Flaggschiff seines Verbandes war der Städtekreuzer BARCELONA.
     
    2.
     
    „Auf der Erde", verkündete Sergeant Brazos Surfat seinem verblüfften Zuhörer, „warten zwanzig Frauen auf mich, deren größter Wunsch es ist, den alten Surfat zu heiraten. Jede von ihnen ist so reich, daß ich sieben Leben leben müßte, um all das Geld zu verbrauchen, das sie mit in die Ehe bringen würde. Bevor die Transmitterstrecke ausfiel, haben meine Verehrerinnen jeden Tag einundfünfzig rote Rosen zum Schrotschußtransmitter geschickt."
    Er tätschelte seinen ansehnlichen Bauch und blickte selbstzufrieden an sich herab.
    „Sie sind der größte Lügner zweier Milchstraßen, Brazos", sagte Offiziersanwärter Lastafan Demenreaos Papageorgiu grinsend.
    „Vor ein paar Tagen haben Sie mir noch erzählt, daß Sie braver Ehemann und Vater von sechs Kindern wären."
    „Es gibt eben nichts Verwirrenderes als die Raumfahrt", entgegnete Surfat entschuldigend. „Wenn wir eines Tages zur Erde zurückkommen, werde ich in den Akten nachschlagen müssen, um nachzusehen, wohin ich überhaupt gehöre."
    „Werden Sie übermäßig erstaunt sein, wenn Ihre Adresse mit einem Asyl für heimatlose Hunde identisch ist?" fragte Papageorgiu.
    Er bückte sich, um dem Stiefel zu entgehen, den Surfat nach ihm warf.
    „Wenn ich eines Tages Offizier bin, werde ich mich rächen!" rief Papageorgiu aus seinem Versteck unter dem Tisch hervor.
    „Ich habe schon Generäle zum Schwitzen gebracht", knurrte Surfat und stopfte sein Hemd in die Hose. „Beeilen Sie sich mein Junge. In ein paar Minuten beginnt unser Dienst in der Zentrale."
    Papageorgiu kroch unter dem Tisch hervor. Als er sich zu seiner ganzen Größe aufrichtete, überragte er den Sergeanten um zwei Köpfe. Er überreichte Surfat den Stiefel.
    „Warum erfahren wir nicht mehr über unseren Einsatzbefehl?"
    beklagte sich Surfat, als er ächzend in die Stiefel schlüpfte. „Wir sind in den Leerraum gestartet, um irgend etwas zu suchen.
    Niemand außer dem Major scheint jedoch zu wissen, was wir suchen."
    „Ich hörte, daß dort draußen einige hundert rote Rosen herumfliegen", sagte der Offiziersanwärter ernsthaft. „Vielleicht suchen wir danach."
    Surfat verschloß seine Jacke und warf Papageorgiu einen mißbilligenden Blick zu.
    „Der Kragen, Sergeant", mahnte der junge Grieche.
    Surfat richtete umständlich seinen Jackenkragen.
    „Fertig?" erkundigte sich Papageorgiu.
    Surfat musterte den jungen Raumfahrer mit neidischen Blicken.
    Was immer der Junge trug, er sah untadelig aus. Surfat dagegen brauchte nur einen Blick in die Spiegelwand zu werfen, um zu sehen, daß er wie ein unförmiger Mehlsack wirkte. Aber letzten Endes kam es auf die inneren Qualitäten an, und davon glaubte Brazos Surfat eine ganze Menge zu besitzen.
    Als sie die Zentrale betraten, wurden sie vom Ersten Offizier der BARCELONA, Captain Chard Bradon, begrüßt. Vor wenigen Jahren noch, erinnerte sich Surfat, war Bradon ein Offiziersanwärter wie Papageorgiu gewesen. Surfat hatte Bradon bei jenem Einsatz kennengelernt, in dessen Verlauf Gleam entdeckt worden war.
    „Der Major wird jeden Augenblick eintreffen und das Kommando wieder übernehmen", sagte Bradon. „Er wünscht, daß auch die Besatzungsmitglieder, die jetzt abgelöst werden, in der Zentrale bleiben."
    Surfat nickte verständnisvoll, offenbar sollten sie jetzt mehr über die Suchaktion erfahren. Als Redhorse eintrat, wurde es still in der Zentrale.
    „In genau einer Stunde werden wir uns von den übrigen Schiffen unseres Verbandes trennen", begann der Cheyenne ohne Umschweife. „Jedes der anderen neun Schiffe wird das ihm zugewiesene Gebiet absuchen. Wir dagegen", Redhorses dunkelbraunes Gesicht blieb ausdruckslos, „suchen nicht in der Gegend herum, sondern fliegen jene Stelle an, wo sich der Notbahnhof der Maahks vor fünfzigtausend Jahren befand."
    „Das ist gegen die Abmachungen!" sagte eine blechern klingende Stimme, die aus einem Lautsprecher auf der anderen Seite der Zentrale kam.
    Surfat wußte, daß dies die Stimme von Grek 1 war, der von seiner Spezialkabine aus alle Vorgänge in der Zentrale verfolgen konnte. Innerhalb der kleinen Kabine herrschten Verhältnisse, die den Maahks gestatteten, ohne Schutzanzug auszukommen.
    „Es gibt keine festen Abmachungen", widersprach Redhorse.
    „Unsere Aufgabe ist es, den Notbahnhof zu finden. Als Kommandant dieses Schiffes bin ich für die Ausführung der Suchaktion

Weitere Kostenlose Bücher