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0294 - Das Grauen wohnt in toten Augen

0294 - Das Grauen wohnt in toten Augen

Titel: 0294 - Das Grauen wohnt in toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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anderen Araber taten es ihm gleich. Gebetsteppiche wurden ausgerollt, und die Moslems knieten auf dem Boden und begannen sich niederzuwerfen.
    Sie beteten zu Allah um Rettung vor den Höllengeistern.
    Professor Zamorra wandte sich um. Das Grollen wurde Stärker. Er ergriff einige der Sandbrillen, die auf einem Brett neben der Tür lagen und stürmte nach draußen.
    Sabine Janner und die beiden Freunde waren noch draußen. Sie waren zwar kräftig und gewandt und vermochten sich gegen einen oder mehrere Gegner aus Fleisch und Blut recht gut wehren. Doch gegen Geisterwesen hatten sie keine Waffe.
    Professor Zamorra mußte sie finden, bevor der Spuk heran war…
    ***
    Carsten Möbius sah den Tod vor Augen.
    Oliver Reuter hatte einen Strick in der Nähe des Bohrturmes gefunden und begann, eine Schlinge zu knüpfen, die er an einer höheren Sprosse des Metallturmes befestigte.
    Das Ölfaß, auf dem er stand, befand sich genau unter der Schlinge.
    »Los, Männer. Hebt ihn hoch!« befahl er schneidend.
    Carsten Möbius drehte sich unter ihrem stahlharten Griff. Die beiden Araber hatten Bärenkräfte. Und sie kannten alle Tricks. Es war einfach nicht möglich, sie auszutricksen.
    Einer legte seine Hände um die Hüften des Jungen, der zweite griff nach seinen Füßen. Bevor sich Carsten versah, stand er auf dem Faß und Oliver Reuter hatte ihn mit der rechten Hand gepackt. In der Linken hielt er die improvisierte Schlinge vor das Gesicht des Jungen.
    »Was ist das für ein Gefühl, wenn man weiß, daß man gleich stirbt?« fragte er höhnisch. »Was nützen dir alle die Millionen deines Vaters, die du nun doch nicht erbst, weil du tot bist.« - »Das werden Sie bereuen, Oliver Reuter!« stieß Carsten Möbius hervor. Keine Schwankung in der Stimme zeigte an, daß er fürchterliche Angst hatte, daß ihm die Schlinge um den Hals gelegt wurde. Dann war alles zu spät.
    In Oliver Reuters Augen glitzerte ein wahnsinniges Leuchten.
    »Wenn du tot bist, werde ich meinen Job hier behalten. Und wenn wir Öl finden, dann bin ich reich! Unermeßlich reich!«
    »Es wird Ihnen nichts nützen, weil Sie den Rest Ihres Lebens hinter Gittern verbringen, wenn Sie mich nicht loslassen!« versprach Carsten Möbius. Und dann setzte er alles auf eine Karte.
    Er zog ruckartig das Knie hoch. Oliver Reuter hatte nicht mit einem solchen Angriff gerechnet. Das Knie traf ihn mittschiffs an der richtigen Stelle. Mit einem Schrei stürzte er vom Faß hinab. Im gleichen Augenblick hatte Carsten Möbius seine Handfesseln abgestreift.
    »Haltet ihn! Hängt ihn auf!« gurgelte Reuters Stimme. »Ich zahle euch viel Geld dafür und… !«
    »Ich zahle euch aber mehr!« klirrte es metallisch, als Carsten Möbius in Angriffsposition ging.
    Mit der rechten Hand hatte er die Peitsche hervorgerissen, die Oliver Reuter nicht entdeckt hatte. Zischend wie eine angreifende Kobra entrollte sich das Leder. Ein scharfer Knall zerriß die Wüstennacht.
    Mit der anderen Hand angelte Carsten Möbius eine Hand voll Banknoten in libyscher Währung hervor und hielt sie den beiden Halunken entgegen.
    Die Araber wichen zurück. Sie wußten nicht, was sie von der veränderten Situation halten sollten.
    »Ich zahle euch tatsächlich mehr!« sagte Möbius gefährlich sanft. »Und ihr dürft bestimmen, in welcher Währung. Mögt ihr Geld oder wollt ihr Hiebe? Beides ist zu haben!«
    Mit einem Wutschrei riß einer der Araber einen kleinen Krummdolch aus dem Gürtel. Doch bevor er die Waffe schleudern konnte, sauste die Peitsche durch die Luft. Knallend wickelte sie sich um die Hand des Mannes. Schreiend ließ dieser den Dolch fallen.
    Sein Kumpan, der sich im selben Augenblick auf Carsten Möbius stürzen wollte, bekam einen Rückhandschlag zu spüren, der ihm jeden Angriff sofort austrieb.
    »Ich denke, das war genug für das, was euch dieser Herr bisher bezahlt hat!« erklärte Möbius mit ruhiger Stimme. »Wenn ihr diese Mätzchen aber noch einmal versucht, werde ich sehr ungemütlich und vergesse meine gute Erziehung. Dann könnt ihr einen wilden Mann erleben!«
    »Wir haben genug, Sidhi!« stieß einer der Männer hervor. »Laß uns gehen oder sage uns, was wir für das Geld tun müssen, was du uns geben wolltest!«
    »Na endlich werdet ihr vernünftig!« lobte Carsten Möbius. »Was ich von euch verlange, werdet ihr sicher sehr gerne tun. Ihr werdet diesen Herrn hier verdreschen, wie es ihm zusteht. Da ist das Geld für euch. Meßt daran, wie groß die Tracht Prügel sein

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