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0294 - Der Feuer-Bumerang

0294 - Der Feuer-Bumerang

Titel: 0294 - Der Feuer-Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zucken.
    Langsam aber stetig knöpfte sie die Bluse auf, warf sie zu Boden, stieg aus der Hose und legte auch die Unterwäsche ab.
    Nackt stand sie vor dem Eingeborenen.
    Der schaute sie an.
    Kalt, gefühllos. Er betrachtete Violet Keel nicht als Frau, sondern als Neutrum, als Objekt, das er führen und lenken konnte.
    Das Kerzenlicht umschmeichelte Violets Körper, und sie wirkte wie eine Göttin.
    »Ja«, sagte Rhokasa plötzlich. »Ja, so muß und so wird es sein. Du bist genau die richtige. Du wirst das Geheimnis dieses Berges kennenlernen. Noch in dieser Nacht werde ich es dir offenbaren.« Nach diesen Worten trat er zur Seite, blieb neben einem Stuhl stehen und nahm das in die Höhe, was auf dessen Sitzfläche gelegen hatte.
    Es waren Kleidungsstücke. Er hielt sie in der Hand, schaute sie an und warf sie der Frau mit einem lässigen Schwung genau vor die Füße. »Du kannst sie anziehen!«
    Violet nickte. Sie bückte sich, streckte ihren rechten Arm aus und hob das erste Teil an.
    Ein Lendenschurz, vielleicht ein wenig länger, weil er einen Teil der Oberschenkel bedeckte.
    Sie stieg hinein und knöpfte ihn an der linken Seite zu, bevor sie die Weste aufnahm und über ihren bloßen Oberkörper streifte. Auch sie konnte sie vorn mit Bändern schließen.
    Und noch etwas bekam sie.
    Ein Paar flache Sandalen stieß Rhokasa ihr zu. Sie paßten der Frau leidlich.
    Ihre Bewegungen wirkten sehr starr. Sie schaute dabei zu Boden, als würde sie dort etwas suchen. Violet Keel war unter die Gewalt des Mannes geraten und sah keine Chance mehr, seinem geistigen Griff zu entkommen.
    »Jetzt bist du fertig«, stellte der Mann mit ruhiger Stimme fest.
    Violet nickte nur.
    »Komm mit!«
    Sie fügte sich. Langsam drehte sie sich um und ließ es geschehen, daß der andere seine Hand auf ihre Schulter legte und sie sacht zur Tür schob.
    Sie war das einzig Moderne in dieser Höhle. Eine harte, dicke Tür, fest verankert im Mauerwerk und mit einem Schloß versehen, das nicht so leicht zu knacken war.
    Rhokasa schloß die Tür auf und hielt die Frau zurück. Zunächst einmal schaute er nach, ob die Luft rein war.
    Sie war es. Nahe der Höhle lauerte kein Feind. Sie ließen ihn wie immer in Ruhe.
    Rhokasa mußte den Kopf einziehen, als er die Höhle verließ. Draußen blieb er stehen und schaute in den allmählich dunkler werdenden Himmel.
    Eine Mischfarbe hatte das Firmament überzogen. Sie schimmerte zwischen einem hellen und einem dunklen Blau. Seltsam streifig lag sie über dem Firmament, hin und wieder bedeckt von langgezogenen Wolkenfetzen.
    Regen würde es nicht geben. Die entstehenden Wolken waren immer ein Zeichen dafür, daß die Nacht hereinbrach. Mit ihr kam auch die Kühle.
    Man hatte die Lichter eingeschaltet.
    Sie leuchteten in einem bunten Wirrwarr an den Fassaden der Vergnügungs-Etablissements und vor den Eingängen der Höhlen.
    Individuell verschieden waren sie. Manche besaßen Formen und Konturen, die an Körper oder Gegenstände des täglichen Lebens erinnerten. Viele waren auch in Geldschein-Form angelegt worden und blinkten intervallweise auf.
    Rhokasa winkte seinem Opfer zu.
    »Wo gehen wir hin?« fragte die Frau, als sie neben dem Mann stand und wie fröstelnd ihre Schultern hob.
    »In die Berge!«
    Für einen Moment erschien in ihren Augen ein überraschter Ausdruck, dann folgte sie dem Mann, der zwei Schritte vorging. Sie hatte ihn bald eingeholt und blieb an seiner Seite, während sie über die einzige Straße des Ortes gingen, begafft und bestaunt wurden, wobei hinter vorgehaltener Hand einige Männer scharf flüsterten und die halbnackte Frau mit den entsprechenden Blicken betrachteten.
    Rhokasa erklärte ihr nichts mehr, er war sich seiner Sache sicher. Sie würde ihm folgen.
    Immer wieder.
    Er sah die Blicke der anderen Männer, er hörte auch ihr Flüstern, doch er gab keine Antwort.
    Wenn ihr wüßtet, dachte er.
    Doch das waren nur Gedanken.
    Noch…
    ***
    Der Bumerang griff mich an.
    Meine eigene Waffe, auf die ich mich so oft verlassen hatte, wollte mir an den Kragen.
    Das mußte ich erst verkraften!
    Blitzschnell tauchte ich zu Boden, hörte noch im Fall das singende Geräusch lauter werden, landete auf der Schulter, drehte mich ab, kam auf den Rücken, wandte den Kopf und verfolgte den Bumerang mit meinen Blicken.
    Er raste durch das Zimmer und hatte Kurs auf das Fenster genommen. Im nächsten Augenblick mußte er die Scheibe durchschlagen, aber das geschah nicht.
    Vielleicht eine Haarlänge

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