Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0294 - Der Feuer-Bumerang

0294 - Der Feuer-Bumerang

Titel: 0294 - Der Feuer-Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
rotbraun, und innerhalb des Metalls hatten sich Schlieren gebildet, die sich zu einem Gesicht zusammenfügten. Ich sah das Gesicht nur, wenn ich genau hinschaute, aber ich konnte erkennen, daß es sich um eine böse Fratze handelte, die wie ein gegossener und erkalteter Eisenblock schimmerte. Man konnte Angst bekommen, wenn man es länger anschaute.
    War das mein Gegner?
    Besaß dieses Wesen tatsächlich die Kraft, meinen Bumerang zu manipulieren?
    Ich starrte die Banane wieder an. Ja, es mußte so sein. Für mich gab es keine andere Möglichkeit. Irgendwo in weiter Ferne lauerte ein Gegner, der meinen Bumerang manipulieren und vielleicht sogar zerstören wollte.
    Eine gewaltige Herausforderung. Und ich war fest entschlossen, sie anzunehmen…
    ***
    Sie hatten den Ort Sewana hinter sich gelassen und schritten hinein in die Berge.
    In der Dunkelheit waren sie nur mehr als schwarzbläuliche schimmernde Schatten zu erkennen, die sich unterhalb des düsteren Himmels als wellenförmige Linie abhoben.
    Von den Bergen her fuhr ein lauer Wind, der ein wenig Kühle mitbrachte.
    Violet reckte dem Wind ihr Gesicht entgegen. Sie spürte ihn wie tausend streichelnde Arme auf ihrem Körper, und ein wohliges Prickeln rann durch ihre Adern.
    Für Minuten vergaß sie ihr Schicksal und all das, was ihr angetan worden war. Sie dachte an die herrliche Freiheit, die sie in der Natur so intensiv spürte.
    Rhokasa hielt sich an ihrer Seite. Er sprach nicht viel, nur manchmal stieß er einen Knurrlaut aus, der stets in einem Wort endete, das Violet nie verstehen konnte.
    Der Boden war ziemlich rauh, schroff das Gestein, manchmal mit feinem mehligem Sand und Staub bedeckt, der auch in die dünnen Sandalen drang und sich zwischen Fuß und Sohle festsetzte, so daß die Haut bei jedem Schritt scheuerte.
    Rhokasa kam Violet vor wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Er paßte nicht in die Zeit, vielmehr glich er einem Kämpfer aus den Fantasy-Filmen, die momentan so sehr »in« waren.
    Stumm schritt er neben ihr her, und er schien kaum Luft zu holen, während die Frau hin und wieder keuchte, weil das Tempo ziemlich schnell und der Weg doch sehr steil war.
    Rechts von ihnen lagen die zahlreichen Claims der Opal-Digger. Sobald die Sonne sank und die Dunkelheit ihre Schatten über den Talkessel legte, wurden an den Claims die Petroleumlichter angezündet. An in den Fels gerammten Stangen hingen die Leuchten. Die Flammen waren durch kleine Glasbehälter vor dem Wind geschützt. Wenn der Wind die Lampen traf, dann tanzten sie hin und her, glichen Irrlichtern oder flammenden Grüßen aus einer Welt im Jenseits.
    Für jedes Licht ein Opfer!
    So konnte man es fast meinen, denn der Ort und die gesamte Umgebung hatten schon zahlreiche Tote gefordert. Das Glück besaß einen hohen Preis. Oftmals einen zu hohen.
    Doch auch die Lichter verschwanden allmählich. Nur noch vereinzelt blinkten sie, denn Rhokasa und Violet gerieten in ein Gebiet, das für die Suche noch nicht erschlossen worden war und sicherlich erst in den nächsten Wochen in Beschlag genommen wurde.
    Zielsicher fand der Eingeborene auch in der Dunkelheit seinen Weg. Man hätte meinen können, daß er einen Teil des Lebens hier in den Bergen verbracht hatte, und er sah auch einen Pfad, der sich in die Höhe schlängelte, wobei der Weg nach wenigen Metern ziemlich steil wurde und die Frau Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten.
    Beim ersten Abrutschen auf dem glatten Fels schaute Rhokasa nur. Beim zweiten Mal griff er zu.
    Eine bärenstarke Hand umklammerte Violets Gelenk. Rhokasa zog sie kurzerhand weiter, und es ging ihr auch besser, denn sie brauchte jetzt nur die Füße zu bewegen.
    Längst sahen sie keine Lichter mehr. Die Dunkelheit hielt sie fest. Je höher sie stiegen, um so kühler wurde es. Nach der Gluthitze des Tages fror Violet jetzt und schüttelte sich so manches Mal, weil Kälteschauer über ihren Rücken flossen.
    Schließlich erreichten sie ihr Ziel.
    Es war ein kleines Plateau. Die Natur hatte es wie ein Baumeister auf die Kuppe des Hanges geformt, und seltsamerweise war es nicht mit Geröll oder großen Steinen bedeckt.
    Ziemlich frei lag es vor den beiden unterschiedlichen Personen.
    Es besaß eine fast quadratische Form und stieg dicht an den Rändern ein wenig an. Die Fläche war sehr dunkel, so daß sie Violet Keel wie pechschwarzer Marmor vorkam.
    Die Hand des Mannes löste sich von ihrem Gelenk. Für einen Moment schaute er sie an, bohrte seinen Blick in ihr Gesicht

Weitere Kostenlose Bücher