0294 - Die Eroberer
Sturm."
Redhorse hatte wenig Zeit.
„Halte mich nicht auf, Kleiner. Ich habe eine Menge zu tun. In zwanzig Minuten gehen wir in den Linearraum. Du weißt, daß es dann nur noch ein paar Minuten dauert, bis wir vor ‚Midway‘ herauskommen."
„Schon gut, schon gut, ich weiß Bescheid. In ein paar Stunden haben wir den ganzen Kram vergessen. Ich sehe mich ein wenig auf dem Schiff um. „ „Daß niemand über dich fällt!" riet Redhorse wohlwollend.
Gucky teleportierte in einen anderen Teil des Schiffes und geriet mitten unter die Spezialtruppen. Er kannte viele Männer und hatte schon manchen Einsatz mit ihnen durchgestanden. Sie begrüßten ihn mit großem Hallo, neckten ihn und zeigten sich alle sehr erfreut darüber, daß er mal wieder mit von der Partie war.
„Dann kann ja nichts schiefgehen", meinte ein alter Sergeant mit vielen Tapferkeitsauszeichnungen. „Mit Gucky vereint - Tod jedem Feind!"
Gucky grinste.
„Seit wann bist du ein Dichter, Sergeant? Hast du eine poetische Ader entdeckt?"
Der Sergeant lachte. Auch die Umstehenden lachten, aber sie verstummten jäh, als eine befehlsgewohnte Stimme im Hintergrund rief: „Was ist denn das? Eine Vereinsversammlung? Kümmert euch lieber darum, daß eure Waffen in Ordnung sind!"
Gucky horchte auf. Die Stimme kannte er doch? Er sondierte die Gedankenimpulse, und dann wußte er plötzlich, wer da näher kam.
Leutnant Fendal vom Spezialkommando!
Sein spezieller „Freund".
Er zwinkerte dem Sergeanten zu und stellte sich in Positur. War mal wieder höchste Zeit, einen Andersgläubigen von seinen Qualitäten zu überzeugen. Hoffentlich war dieser Kadett Mayer nicht auch noch in der Nähe.
Der Leutnant war äußerst überrascht.
„Sieh mal einer an! Das hat uns ja gerade noch gefehlt! Ich hörte, daß Sie an dem Unternehmen nicht teilnehmen würden."
„Da hat man Sie eben falsch informiert", piepste Gucky watend.
„Ihre Informationsquellen scheinen getrübt zu sein."
Fendal schnappte nach Luft.
„Ich möchte doch sehr bitten, Sonderoffizier Guck! Was führt Sie eigentlich hierher? Wir sind eine Spezialtruppe ..."
„Man sieht es an Ihnen, Verkehrteste", knurrte Gucky sarkastisch.
„Sie allein bilden schon einen Spezialtyp. Ist dieser komische Kadett auch in der Nähe? Wie hieß er doch gleich ...? Ja, Mayer?"
„Schon da!" grölte jemand mit tiefer Stimme und drängte sich durch die Reihen der Männer. „Hat jemand nach mir verlangt?"
Gucky holte tief Luft, dann drehte er sich um und sah Kadett Mayer entgegen.
Der Kadett trug eine blitzblanke Uniform, als käme er erst eben aus dem Schneiderladen. Der Griff seiner Impulswaffe im Gürtel schimmerte im Schein der Lampen des Hangars. Das Gesicht hatte eine gesunde Farbe, so als käme sein Besitzer eben erst aus dem Urlaub.
„Der kleine Rübenfresser!" sagte Mayer und stellte sich breitbeinig in die Mitte des Kreises, der sich um die Gruppe gebildet hatte. „Was sollen wir denn mit dem anfangen, wo es doch um Männerarbeit geht?"
Einige der Männer murmelten unwillig, aber niemand wagte es, offen gegen Fendal oder Mayer Stellung zu nehmen. Gucky als Telepath wußte allerdings, daß sie auf seiner Seite standen.
„Du machst einen schweren Fehler", pfiff Gucky den Kadetten zornig an, nachdem er dessen Gedankeninhalt geespert hatte. „Du unterschätzt deine Mitmenschen und hältst dich selbst für den Größten."
Mayer lief rot an, da er sich in seinen Gedankengängen ertappt fühlte.
„So, und wer ist der Größte? Du vielleicht, du Zwerg?"
Gucky schüttelte bescheiden sein Haupt.
„Nein, ich nicht. Aber Perry Rhodan. Manchmal meine ich, du würdest vergessen, was die Terraner Rhodan zu verdanken haben."
Mayer zuckte abfällig die Schultern.
„Das haben wir alles in der Schule gelernt. Ich ärgere mich nur, daß solche komischen Gestalten wie du eine gewisse Rolle bei unserem Unternehmen spielen. Niemand nimmt dich richtig ernst.
Ich auch nicht."
„Hauptsache ist", meinte Gucky, „daß dich niemand ernst nimmt.
Und zum Glück tut das auch niemand außer Leutnant Fendal. Ich weiß das - denn ich kann ja Gedanken lesen."
Mayer holte tief Luft, aber Fendal legte ihm die Hand auf die Schulter.
„Seien Sie vernünftig, Kadett. Wir wollen uns nicht streiten - nicht vor einem so wichtigen Einsatz. Außerdem würde Rhodan es uns übelnehmen, wenn wir Streit mit Gucky bekämen."
Mayer wandte sich ab.
Ehe er ging, murmelte er: „Perry Rhodan, der Größte! Pah!"
Es war Fendal
Weitere Kostenlose Bücher