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0295 - Der Schädel des Zauberers

0295 - Der Schädel des Zauberers

Titel: 0295 - Der Schädel des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Eine gigantische Falle entstand, aus der es kein Entrinnen geben würde. Und um diese Falle aufzuspannen, zog Corros an vielen Fäden.
    Denn er wußte genug über Zamorra und seine Gefährten, um an alles zu denken. Es mußte perfekt sein, sonst würde es sein Ende werden. Nicht durch Leonardo, vor dem Corros sich nicht fürchtete. Sondern durch diesen Zamorra.
    Leonardo war gekommen, er würde auch wieder gehen wie so viele Dämonen und Magier. Corros war seit vielen Jahrtausenden geblieben. So lange existierte er schon, daß er zum anstehenden Wechsel dieses ablaufenden Äons die Möglichkeit besaß, zum Dämon zu werden.
    So, wie Leonardo, den Asmodis aus der Hölle verbannt hatte, um ihm diese Möglichkeit zu nehmen. Denn Leonardo war dem Fürsten der Finsternis zu gefährlich. Selbst das wußte Corros.
    Er selbst aber konnte aus freiem Willen entscheiden, ob er zum Dämon werden wollte. Und er war sich da noch gar nicht so sicher…
    ***
    Frankreich, Château Montagne im Loire-Tal:
    »In Libyen hatten wir besseres Wetter«, stellte Professor Zamorra fest und nippte am 40 Jahre alten Rotwein, den er in den unergründlichen und noch immer unerforschten Kellerräumen des Châteaus aufgestöbert hatte. Der Aufschrift des Etiketts nach mußte es hier einst eine eigene Weinkelterei gegeben haben, die zum Château gehörte. Und der Wein war nicht einer der sieben schlechtesten. Zamorra spielte mit dem Gedanken, ein wenig Geld zu investieren und diese Kelterei wieder zum Leben zu erwecken.
    Nicole Duval, seine Sekretärin, Lebensgefährtin und Partnerin in zahllosen Abenteuern, schenkte ihm ihr strahlendes Lächeln. »Man kann nicht alles haben, chéri«, sagte sie. »Andererseits bekommen wir vielleicht Gelegenheit zum Schifahren.«
    »Verzichte dankend«, brummte Zamorra. »Was glaubst du wohl, wie furchtbar glatt es in der Wüste war?«
    »Glatt?«
    »Natürlich! Oder gibt es einen anderen Grund, warum sie da so unheimlich viel Sand gestreut haben?«
    Nicole winkte ab. »Deine Witze waren mich schon mal moderner. Ich glaube, im Keller muß noch die Bartwickelmaschine stehen…«
    Zamorra setzte das Glas ab und sah wieder durch das Fenster. Draußen tanzten die Schneeflocken. Unverkennbar wurde es wieder einmal Winter. Ihm machte es weniger aus. Durch seine ständigen Reisen rund um die Welt war er krasse Klimawechsel gewohnt und hatte keine großen Umstell-Schwierigkeiten. Vor zwei Tagen war er noch unten in Libyen gewesen, wo bei einer Ölbohrstelle des Möbius-Konzerns ein Dschinn sein Unwesen trieb. Doch das war noch nicht alles gewesen. Hinter dem Dschinn stand Zamorras uralter Feind, Amun-Re, der Diener des Krakenthrons von Atlantis. Und wieder einmal hatte Amun-Re eine Niederlage hinnehmen müssen, was seinen Haß auf Zamorra nur noch steigerte.
    Zamorra wußte, daß irgendwann die endgültige Entscheidung fallen mußte. Und wer dann den Sieg herbeiführte, stand noch in den Sternen. Amun-Re war ein zäher, nicht zu unterschätzender Gegner von beträchtlicher Machtfülle. Etwa gleichzusetzen mit Leonardo de Montagne, dem einstigen Erbauer des Châteaus. Der Schwarzmagier, den Zamorra anläßlich einer Zeitreise in die Vergangenheit zur Zeit des 1. Kreuzzugs kennengelernt hatte, war wegen seiner bösen Praktiken von der Hölle verschlungen worden. Doch jetzt führte er ein neues, zweites Leben, und sein Auftrag war, Zamorra zu vernichten, der schon damals sein Gegner geworden war. Und fast hätte Leonardo es auch schon einmal geschafft, den Meister des Übersinnlichen auszuschalten.
    Zamorra verdrängte die Gedanken an seine Erzfeinde wieder. Bisher hatte er immer wieder überlebt und der dunkelmagischen Gegenseite Schlappen beigebracht. Und er hegte die Absicht, das auch in Zukunft in verstärktem Maße zu tun. Beim letzten Abenteuer war Nicole Duval nicht mit von der Partie gewesen. Als sie und Zamorra gleichzeitig zum Transfunk- Gerät springen wollten, hatte sie sich den Fuß verstaucht. Aber das hatte sie inzwischen so gut wie überstanden und fühlte sich bereits wieder putzmunter und zu neuen Taten bereit.
    Zamorra hegte da eher die Hoffnung, ein paar Tage Ruhe zu haben. Und sehr zu seinem Ärger hatte nun der Schneefall eingesetzt. Zamorra liebte mehr die Sonne. Er gehörte nicht zu den Menschen, die die Schiausrüstung ins Auto luden, sobald die Temperaturen unter die Null-Marke sanken, und jedem Kubikmillimeter Schnee nachjagten. Die Kälte erinnerte ihn zu oft an die Auswirkungen Schwarzer

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