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0295 - Der Schädel des Zauberers

0295 - Der Schädel des Zauberers

Titel: 0295 - Der Schädel des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und ließ seine Gefangene los, rollte sofort wieder herum und zog die langschäftige Streitaxt aus der Gürtelschlaufe. Nicole kam nicht schnell genug wieder hoch, weil sie falsch aufgekommen war. Da pfiff bereits die Axt in Meterhöhe durch die Luft. Nicole mußte sich wieder flach zu Boden fallen lassen, um dem Hieb zu entgehen. In der gleichen Bewegung brachte der Krieger die Axt jetzt in eine Aufwärtsbewegung, zog sie im Bogen herum und ließ sie aus der Höhe wieder herunterkommen.
    Zamorra sah’s im letzten Moment und fand gerade noch Zeit, »seinem« Gegner das Langschwert aus der Scheide zu ziehen. Die beiden Waffen klirrten gegeneinander, und der von oben fallende Axthieb wurde abgelenkt, fuhr haarscharf neben Nicole in den Boden. Das Schwert verkantete sich an der Axt. Der Skelett-Krieger setzte blitzschnell seinen Stiefel auf die Klinge. Die zerbrach mit einem schrillen Laut.
    Nicole rollte zur Seite. Zamorra ließ die zerstörte Waffe los und griff nach dem Kopf seines Gegners. Der bekam ebenfalls seine Hände frei und umschlang Zamorra.
    Da aber griff Nicole ein und vollendete Zamorras Werk.
    Von einem Moment zum anderen löste sich der Knochenbrecher-Griff. Der zu Staub zerfallende Knochenmann polterte auf den Boden, der hier erfreulicherweise etwas fester war.
    Zamorra atmete tief durch. Er nickte Nicole dankbar zu, dann kniete er neben Monica Peters nieder. Sie war nur bewußtlos, schien ansonsten unverletzt zu sein. Der Professor atmete erleichtert auf.
    »Sie muß im Sumpf gesteckt haben, und die Knochenmänner haben sie herausgezerrt«, vermutete Nicole und deutete auf Monicas Beine, an denen noch der schwarze, inzwischen eingetrocknete Schlamm klebte.
    Der Hubschrauber hatte einen leichten Bogen geflogen und war zurückgekehrt. Die beiden Suchscheinwerfer erleuchteten die Szene taghell. Oben beugte sich daColombo aus der Tür; er mußte die Steuerung irgendwie arretiert haben.
    »Ich werfe Wasserkanister«, schrie er. »Mädchen zu dreckig! Ihr auch dreckig. Versaut mir schöne Luxuseinrichtung! Erst saubermachen!«
    »Der hat vielleicht Sorgen«, brummte Zamorra und wich dem Zehn-Liter-Kanister aus, den daColombo ins Freie warf.
    Sie säuberten Monica und sich selbst so gut wie möglich. Dann erst senkte daColombo den Hubschrauber so tief, daß sie einsteigen konnten. Interessiert betrachtete er das nackte Mädchen. »Noch mehr solche Aktionen?« fragte er. »Noch Platz genug für viel mehr Mädchen! Hubschrauber groß!«
    Zamorra grinste.
    »An der nächsten Aktion werden Sie weniger Freude haben, Señor«, sagte er. »Da geht es nicht um ein nacktes Mädchen, sondern um eine Bestie in Menschengestalt.«
    »Pfui Teufel«, brummte daColombo. »Ist nicht gut.«
    »Um Leonardo de Montagne«, sagte Zamorra. »Diesmal kriegen wir ihn vielleicht…«
    ***
    Corros, der Schrumpfkopf, registrierte die veränderte Situation. Er wußte jetzt, daß Zamorra nicht allein kam. Und er wußte auch noch mehr.
    Zamorra beging einen großen Fehler. Er verließ sich zu sehr auf seine Begleiter.
    Das wollte Corros ausnutzen. Noch reichten seine Kräfte aus, Zamorras Fehler zu seinem Sieg zu machen. Aber er wartete noch ab. Die Gelegenheit war noch nicht günstig genug. Zamorra und seine Begleiter mußten erst auf Sichtweite herankommen…
    ***
    Immer wieder schaltete sich Leonardo de Montagne in das Geschehen ein. Sobald er wollte, konnte er durch die Augen seines Schattens sehen. Und durch ihn erteilte er seine Befehle.
    »Macht euch bereit zum Überfall«, ordnete er an. »Egal, wer den Kampf gewinnt, ob Schrumpfkopf oder Zamorra - der Sieger wird niedergemacht! Es darf keine Rücksicht geben, weder auf eigene, noch auf fremde Verluste. Ich will mit diesem Kapitel Schluß machen. Erst danach kann ich mich um das kümmern, was ich eigentlich anstrebe…«
    Er grinste spöttisch.
    Asmodis hatte ihn aus der Hölle rausgeworfen. Etwas Besseres hatte Leonardo überhaupt nicht passieren können. Denn nun endlich konnte er den langen Hebel ansetzen, um die Hölle aus den Angeln zu heben. Und der Drehpunkt dieses Hebels war die Erde…
    Asmodis tat gut daran, Leonardo mißtrauisch zu beobachten. Aber all sein Mißtrauen würde ihm nichts nützen.
    Leonardo de Montagne hatte hochfliegende Pläne. Und er war gewillt, jeden Widerstand niederzuwalzen. Gleich, ob er von Zamorra oder Asmodis kam.
    Aber immer schön der Reihe nach, eines nach dem anderen. Zuerst war Zamorra dran.
    Die Skelett-Krieger zogen den Kreis um die

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