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0295 - Der Schädel des Zauberers

0295 - Der Schädel des Zauberers

Titel: 0295 - Der Schädel des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Aber die Krokodile näherten sich sehr rasch. Zu rasch! Sie würde ihnen nicht entkommen können!
    Verzweiflung erfüllte sie. Entweder sie versank im Morast, oder sie wurde von den Krokodilen zerrissen…
    Sie wagte nicht zu entscheiden, welche der beiden Todesarten leichter zu ertragen sein würde. Ihr blieb noch eine dritte Möglichkeit: das Messer, das sie immer noch in der Hand trug.
    Aber auch zu diesem Schritt konnte sie sich nicht durchringen, denn sie hoffte doch immer noch auf ein Wunder!
    Bloß ließen sich Wunder auch durch Hoffen und Wünschen nicht herbeizaubern. Sie sank mit jeder verstreichenden Sekunde tiefer in den Morast ein, und die Krokodile kamen immer näher.
    Ihren schuppigen Körpern machte der Morast nichts aus. Sie konnten sich auch außerhalb der festen Pfade durch den Sumpf bewegen. Ihr Gewicht verteilte sich auf die ganze Körperlänge. Bis die Krokodile einsinken konnten, waren sie schon längst wieder woanders…
    Monica stöhnte auf. Sie ahnte, daß sie sich nicht mehr würde befreien können, selbst wenn sie sich jetzt für einen Kampf gegen die Panzerechsen entschloß. Aber was sollte sie schon mit dem Messer gegen diese Bestien ausrichten?
    Blieb ihr wirklich keine andere Möglichkeit mehr, als das Messer gegen sich selbst zu richten?
    Die Krokodile waren schon ganz nah. Ihre Mäuler klafften auf, schlossen sich schmatzend wieder. Die fürchterlichen Zähne drohten. Fast kam es Monica vor, als grinsten die Reptile sie höhnisch an.
    Das erste schob sich bereits neben dem Weg durch den Sumpf. Es kam direkt auf das Mädchen zu, wollte wohl zuerst an der Beute sein und das größte Stück erkämpfen. Monicas Muskeln spannten sich, aber sie zitterte. Vielleicht war die Angst vor dem Sterben sogar schlimmer als das Sterben selbst…
    Sie saß jetzt schon fast bis zu den Hüften im Morast fest. Sie konnte nicht mehr vor und nicht mehr zurück, mußte hilflos Zusehen, wie die Bestien kamen. Da war das erste schon heran, drehte den Kopf leicht seitwärts, um besser zuschnappen zu können. Monica schrie auf. Davon ließ das Krokodil sich nicht beeindrucken. Es gab sich einen letzten Vorwärtsschwung - und biß zu!
    Krachend schloß sich das Gebiß um eine Schwertklinge. Das Schwert wurde herumgezogen. Die Klinge bog sich immer stärker durch. Das Krokodil ließ los, und das Schwert schnitt durch den Kiefer. Eine langschäftige Streitaxt traf eine zweite Bestie. Eine dritte Waffe drang in den Rückenpanzer des nächsten Krokodils ein. Mit unheimlich kraftvollem Schwung wurden die Panzerechsen durch die Luft gewirbelt. Ein Krokodil packte noch zu und erwischte einen der überraschend eingreifenden Kämpfer. Die anderen töteten auch das letzte Krokodil.
    Monicas Augen waren geweitet.
    Skelett-Krieger!
    Die furchtbaren Kämpfer aus Leonardos Knochenhorde, die den Tod nicht mehr zu fürchten brauchten! Sie waren ja längst tot, und deshalb konnten sie ohne Rücksicht auf eigene Verluste vorgehen…
    Da waren sie! Und mit Leichtigkeit bewegten sie sich über den unsicheren Boden, waren schon wieder fort, ehe sie einsinken konnten, ständig in Bewegung. Sie umkreisten das immer tiefer einsinkende Mädchen.
    Monica faßte das Messer fester. Sie bewegte sich wieder langsam, spannte die Muskeln an, kam aber nur um ein paar Zentimeter vorwärts. Dafür sank sie eine Handspanne tiefer. Das Moor unter ihr gluckerte und begann, Blasen zu werfen.
    Einer der Skelett-Krieger hatte seine Waffen wieder eingesteckt und faßte jetzt nach Monica. Sie hieb mit dem Dolch um sich. Die Klinge brach an der Rüstung des Skelett-Kriegers ab und flog sirrend davon. Knöcherne Finger schlossen sich um Monicas Unterarme, packten zu und ließen das Mädchen nicht mehr los.
    Der Knochenmann zerrte sie aus dem Sumpf hoch, als wiege sie nichts und als stecke sie nicht fast einen Meter tief im Morast. Noch im Schwung drehte er sich, daß Monica um ihn herumflog und in die Arme des zweiten Knochenmannes stürzte. Der erste ließ sie los, und sie setzte die Ellenbogen ein. Aber der Knochenmann war schneller.
    Er fing die Stöße ab.
    Sekundenlang war da etwas anderes. Monica fing Gedanken auf!
    Bevor sie begriff, warum ihre Para-Kraft plötzlich wieder einsetzte, nahm ihr ein Knochenfausthieb die Besinnung. Kraftlos sank sie in den Armen des Kriegers zusammen.
    Sie spürte nicht mehr, wie der sie sich wie einen Sack auf die Schulter lud und davonhastete, quer über die Sumpflichtung, die sich immer weiter ausdehnte, und wie

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