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0295 - Der verlorene Planet

Titel: 0295 - Der verlorene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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strategische Überlegung. Natürlich auch ein bißchen Selbsterhaltungstrieb."
    Redhorse betrachtete die Decke der Messe.
    „Lieber Himmel, die Besatzung der ‚Linse‘ steht ja noch gar nicht fest. Kann doch sein, daß du überhaupt nicht dabei bist."
    Gucky zuckte zusammen.
    „Ich - und nicht dabei! Das gibt’s doch gar nicht! Was soll man denn ohne mich anfangen? Ausgeschlossen, roter Bruder. Niemals."
    „Kann ja mal bei Rhodan leise anfragen. Vielleicht verzichtet er darauf, dich unnötig in Gefahr zu bringen. Melbar ist ganz verrückt darauf, Multidon zu erobern."
    „Ganz ausgeschlossen!" protestierte Gucky, und diesmal war wirklich so etwas wie Angst in seiner Stimme. „Er wiegt ein paar Zentner und ist viel zu schwer für die ‚Linse‘. Da müßte er schon allein fliegen, und das kann man niemand zumuten. Nein, ich sehe schon, ich bin eben unentbehrlich. Also fliege ich mit. Aber der Plan ist trotzdem verrückt. Er stammt ja auch nicht von mir."
    „Eben", knurrte Ras Tschubai, der unbemerkt die Messe betreten hatte und an der Bartheke stand. „Er ist nicht von dir, also taugt er nichts. Werden wir ja sehen."
    Gucky sprang wütend auf und watschelte mit seinen kurzen Beinen zu ihm. Mit einem eleganten Satz war er auf dem Hocker und konnte mit der Nase gerade die Thekenkante erreichen.
    „Was weißt du schon davon?"
    Der Teleporter Ras Tschubai stammte ursprünglich aus Afrika und gehörte wie Gucky dem Korps der Mutanten an. Die beiden waren gute Freunde.
    „Eine ganze Menge", erklärte Ras gelassen. „Ich traf eben Rhodan in der Beobachtungskuppel. Wir unterhielten uns ein wenig. Er meinte, ich müsse zur Besatzung der, ‚Linse‘ gehören, weil mindestens zwei Teleporter bei diesem Einsatz notwendig sind. Du und ich nämlich."
    „Warum denn das?"
    „Wegen der schweren Arkonbombe, die wir mitnehmen."
    Gucky starrte ihn an „Was nehmen wir mit? Eine Arkonbombe?"
    „Genau. Und das Ei ist ganz schön gewichtig. Vier Meter lang und anderthalb dick in der Mitte. Wiegt ein paar Tonnen. Da haben wir alle zwei ganz schön zu schleppen, auch wenn wir teleportieren."
    Gucky bekam fast keine Luft mehr.
    „Wieso schleppen? Bin ich Gepäckträger?"
    Ras nahm sein bestelltes Getränk entgegen und ging zum Tisch, wo er sich auf einen freien Stuhl setzte. Gucky rutschte von seinem Hocker und nahm seinen alten Platz wieder ein.
    „Niemand weiß, was geschehen wird", erklärte Ras geduldig. „Wir müssen mit allen möglichen Schwierigkeiten rechnen. Die Arkonbombe darf nicht abgeworfen werden, damit die Meister nicht rechtzeitig gewarnt werden. Wir müssen also unbemerkt auf Multidon landen und die Bombe irgendwie verstecken. Also müssen wir sie transportieren. Alles klar, Gucky?"
    Gucky überging die Frage.
    „Und wer kommt außer uns beiden noch mit? Habt ihr auch darüber gesprochen?"
    „Dürfte wohl klar sein, wer den letzten Einsatz persönlich leitet, oder nicht?" fragte Ras erstaunt.
    Gucky wurde merklich größer. Seine Augen strahlten.
    „Oh, wie konnte ich das vergessen. Wußte ich doch, daß Perry an mich denken würde. Wer käme auch sonst in Frage ..."
    „John Marshall zum Beispiel", sagte Ras dazwischen.
    Gucky sackte wieder in sich zusammen. Er warf Marshall, der ruhig am Tisch saß und mit seinem Glas spielte, einen forschenden Blick zu.
    „Oh, John ...? Aber das wäre doch unverantwortlich, unseren Chef in eine solche Gefahr zu bringen. Nein, das glaube ich nicht."
    „Stimmt auch nicht", beruhigte ihn Ras. „Tronar wird mitkommen und als Leiter des Unternehmens fungieren."
    Gucky trank seinen Karottensaft aus. Er stand auf.
    „Das Unternehmen geht schief, wetten?" Er stolzierte mehrmals in dem nicht gerade kleinen Raum auf und ab. „Tronar ist ein guter Wellensprinter und tapferer Bursche, aber er hat keine Führerqualitäten."
    „So, die hast also nur du?" erkundigte sich Ras scheinheilig.
    Gucky blieb vor ihm stehen und sah zu ihm hoch.
    „Willst du wohl abstreiten, was? Kannst du dich erinnern, wie ich einmal, als wir arg in der Klemme steckten, nur durch meine Initiative den Laden rettete? War auf einem Planeten, dessen Name ich leider vergessen habe. Und dann, Midway. Ohne mich wäre.."
    „... wäre Meyhet nicht geflohen", beendete Ras Tschubai den Satz. Gucky schnappte nach Luft und setzte sich wieder.
    „Schade", sagte er voller Hohn, „daß ich meinen Lorbeerkranz nicht bei mir habe. Sonst könntest du ihn nämlich jetzt haben."
    Tronar grinste.
    „Sei nicht böse,

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