Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0297 - Straße in die Hölle

0297 - Straße in die Hölle

Titel: 0297 - Straße in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
unterliegen.
    Noch.
    Also beeilte er sich, den Befehl auszuführen. Er war zu klug, um jetzt etwas zu riskieren. Andere hätten vielleicht eine Palastrevolte gestartet, um die Chance zu nutzen. Aber Sanguinus wußte, daß diese Revolte niedergeschlagen werden würde.
    Denn Asmodis hatte zur Rettung der Hölle schon Vorleistungen erbracht, so daß die anderen ihm bedingungslos Folgen würden. Keine Chance, auch nur einen von ihnen zur Unterstützung zu gewinnen.
    »Jetzt festigst du deine Stellung, Asmodis«, murmelte Sanguinus. »Aber eines Tages wirst du wieder schwach sein. Und dann kommt meine Stunde… ich habe ja Zeit…«
    Selbst in seinen Träumen sah der Dämon sich selbst noch nicht als Fürst der Finsternis. Er wußte, daß der Weg dornig sein würde. Und wenn er Asmodis erst einmal abgelöst hatte, fing der Kampf erst an…
    Inzwischen war er in der Lava-Höhle materialisiert. Erstaunt sah er, was schon Asmodis gesehen hatte: Die Zwillinge waren fort. Dafür gab es hier drei andere Personen, von denen keine hergehörte.
    Zamorra!
    Und Bill Fleming!
    Hatten sie die Geiseln bereits befreit und zurück in die Welt der Sterblichen geschickt? Wütend heulte Sanguinus auf. Und da registrierte er die Aura, die den dritten Mann umgab, diesen Mongolen. Das war einer der Schergen des Leonardo deMontagne!
    Sanguinus griff sofort an.
    Er stürzte sich in all seiner Macht auf den gerade erwachenden und sich erhebenden Wang Lee Chan, der Bill Fleming ansprang, um ihm das Schwert zu entreißen. Ein wuchtiger Hieb schleuderte den Mongolen in die Lavamasse, die aufzischte und brodelte.
    Bill Fleming nutzte die winzige Chance sofort aus, die sich ihm bot.
    Er sah, daß Wang Lee wieder unverwundbar war, daß er in der Lava nicht verbrannte! Und für wenige Augenblicke bildete Wang Lee die Brücke, die Bill brauchte. Der Mongole schwamm auf der Lavaglut, die ihn umleckte, ohne ihn verbrennen zu können!
    Bill reagierte instinktiv. Er schnellte sich mit weitem Sprung aus dem Stand vorwärts, erreichte Wang Lee, schnellte sich von ihm wieder ab und erreichte die Insel, auf der sich die Plattform mit Zamorra erhob.
    Wang Lee raffte sich wieder auf.
    Er schlug mit dem Schwert nach Sanguinus!
    Der Dämon war zu überrascht davon, daß die Lavaglut den Menschen nicht zu vernichten vermochte. Das war ungewöhnlich. Nicht einmal die Skelettkrieger, die Leonardo normalerweise einsetzte, hätten diese Glut überstanden. Aber dieser Mongole war nicht nur unverletzt, er griff sogar sofort wieder an!
    Das heulende Schwert traf Sanguinus und versuchte, den Dämon zu vernichten. Lauter als das Heulen war Sanguinus’ Brüllen, als der Dämon mit all seiner magischen Kraft zurückschlug. Abermals wurde Wang Lee durch die Luft geschleudert. Er prallte gegen die Stütze, auf der die Plattform schwankte. Es krachte und knirschte bedrohlich. Der Dämon griff sofort wieder an. Ein erbitterter Kampf zwischen zwei Gegnern begann, die niemals damit gerechnet hatten, jemals aufeinanderzuprallen.
    ***
    Bill Fleming streckte die Arme aus, griff nach der Abbruchkante und zog sich auf die Plattform hinauf. Zamorra half ihm dabei. Unter ihnen tobten die beiden Gegner.
    »Ich begreif’s nicht«, sagte Bill. »Mal ist er verwundbar, mal nicht…«
    Zamorra winkte ab. »Das können wir später ausknobeln. Was ist mit den Mädchen? Hast du eine Spur von ihnen finden können?«
    »Nein, sagte ich ja schon. Vielleicht waren sie nie hier. Bist du sicher, daß das Amulett dir den richtigen Weg gewiesen hat?«
    Zamorra nickte.
    »Wo ist das Amulett? Warum bist du nicht bei Asmodis?« wollte Bill wissen. Zamorra erklärte ihm die Zusammenhänge. »Und weil von dir eben keine Reaktion mehr kam, bin ich dir gefolgt. Ich dachte, daß du vielleicht Hilfe brauchen könntest.«
    »Und wie. Ohne dein Ablenkungsmanöver hätte der Mongole mich längst geköpft«, sagte Bill. Zamorra war froh, daß er nicht nach Manuela fragte. Zamorra hätte nicht gewußt, was er antworten sollte. Im Augenblick durfte er Bill nichts von ihrem Tod sagen.
    Bill sah nach unten. Die Auseinandersetzung zwischen dem Mongolen und dem Dämon war immer noch nicht entschieden. »Ob Asmodis ihn zu Hilfe geschickt hat?« sann Bill. »Wir sollten die Gelegenheit nutzen und wieder verschwinden.«
    »Nicht ohne die Mädchen«, widersprach Zamorra energisch. »Ich muß wissen, was mit ihnen geschehen ist. Sie müssen hier gewesen sein! Und ich will wissen, wo sie jetzt sind.«
    Bill lachte bitter auf.

Weitere Kostenlose Bücher