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0298a - Mörderfalle in Manhattan

0298a - Mörderfalle in Manhattan

Titel: 0298a - Mörderfalle in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörderfalle in Manhattan
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los und ihm das Papier abnehmen. Aber der Junge reichte es mir schnell.
    »Wenn du nicht die Klappe hältst, werden wir dich zum Schweigen bringen! Für immer!« stand in dicken, roten Buchstaben auf dem Blatt Papier.
    »Sie haben es mit meinem Lippenstift geschrieben«, sagte die Frau leise und senkte den Kopf. »Er ist abgebrochen.«
    »Das sieht aber nicht nach einer freundlichen Aufforderung aus, daß Ihr Mann die beiden Besucher anrufen sollte«, sagte ich und gab der Frau das Blatt zurück.
    Sie schien nicht zu begreifen, daß darauf ein Todesurteil stand! Es war zwecklos, mit der Frau weiterzuverhandeln. Wir verabschiedeten uns schnell.
    ***
    Über die Funksprechanlage meines Jaguar vereinbarte ich mich mit Billy Wilder, daß er mir Fred Nagara schicken sollte, um das Haus von Mureno zu bewachen.
    »Willst du Mureno doch beschatten lassen?« fragte Phil und steckte sich eine Zigarette an.
    »Ja! Ich habe mehrere Gründe.« Ich nannte sie meinem Freund.
    »Hältst du ihn für den Mörder, Jerry?«
    »Kaum. Aber vielleicht kommen wir durch ihn an den Mörder.«
    »Möglich«, sagte Phil nachdenklich. »Immerhin scheint Mureno dick in der Sache drinzuhängen.«
    »Er könnte Sterling erpreßt haben«, überlegte mein Freund laut. »Als Sterling nicht bezahlen wollte, hat er ihn erschossen. Glaubst du, daß er auch Cunningham unter Druck setzt?«
    »Ach ja, John Cunningham. Den mußt du gleich morgen früh aufsuchen. Vielleicht können wir von ihm etwas erfahren. Aber wie kommst du auf die Idee, daß in beiden Fällen der gleiche Erpresser am Werk sein soll?«
    »Mich hat der Betrag stutzig gemacht, den Sterling in regelmäßigen Abständen von seinem Konto abgehoben hat«, erläuterte mein Freund. »Auch Cunningham sollte zweitausend Dollar bezahlen.«
    »Das kann Zufall sein«, entgegnete ich. »Aber das Bild!«
    »Das Bild?« fragte Phil zurück.
    »Was ist mit dem Bild, das ich bei Sterling gesehen habe, Phil? Wurde Sterling vielleicht doch nicht erpreßt oder zumindest nicht von den Erpressern erschossen?«
    »Und warum sollte man ihn getötet haben?«
    »Es könnte mit dem Gemälde Zusammenhängen. Vielleicht wollte man das Bild und Sterling rückte es nicht ‘raus.« In diesem Augenblick rollte langsam ein Wagen auf den Abstellplatz, zog einen großen Bogen und setzte sich dann dicht neben dem Jaguar. Im Schein der Instrumentenbeleuchtung erkannte ich das Gesicht meines Kollegen Fred Nagara. Ich machte ihm mit der Hand ein Zeichen, und er stieg aus und beugte sich zu dem Fepster auf Phils Seite hinunter.
    »Hast dich aber beeilt, Fred«, sagte ich und erklärte meinem Kollegen, was er zu tun hatte.
    »Ich werde die Augen schon offen halten«, versprach Fred Nagara.
    »Der Bursche darf uns nicht noch einmal entwischen, bevor wir ihm nicht auf den Zahn gefühlt haben«, sagte ich. »Sobald er aufkreuzt, gib einen genauen Bericht an das District-Office.«
    Fred Nagara stieg anschließend wieder in seinen Wagen und fuhr von dem Platz herunter. Er drehte eine Runde um den nächsten Häuserblock und stellte sich dann auf der uns gegenüberliegenden Straßenseite in unmittelbarer Nähe 'vor dem Eingang des Hauses, in dem Ed Mureno wohnte, auf. Sobald Fred Nagara auf seinem Po sten war und die Lichter an seinem getarnten Einsatzwagen erloschen, startete ich den Jaguar. Kurz nachdem ich Phil vor seiner Wohnung abgesetzt hatte, flackerte die Kontrollampe der Funksprechanlage auf.
    Ich schaltete die Anlage ein. Dröhnend kam die Stimme von Billy Wilder aus dem Lautsprecher. Schnell drehte ich den Lautstärkenregler leise.
    »Wir haben den Bericht der Mordkommission«, sagte mein Kollege.
    »Sterling?« fragte ich zurück.
    »Ja, Sterling. Er wurde mit einer 45er Luger erschossen. Selbstmord ist ausgeschlossen.«
    »Und sonst?« fragte ich schnell.
    »Im Schreibtisch lag eine Plastikhülle mit Versicherungsunterlagen, ein Foto, das Sterling in einer verfänglichen Situation mit einem Girl zeigt.«
    »Also, doch Erpressung«, sagte ich.
    »Ganz eindeutig. Bei dem Foto lag noch ein Zettel. Danach wurde Sterling aufgefordert, zweitausend Dollar zu zahlen.«
    »Jetzt sehe ich klarer«, sagte ich und schaltete die Sprechanlage, aus.
    ***
    Wenn jemand an dem Wageft vorbei kam, mußte er annehmen, daß der Mann, der da drin saß, schlief. Aber Fred Nagara dachte nicht an Schlaf. Die Spiegel hatte er so eingestellt, daß er auch den Bürgersteig hinter dem Wagen übersehen konnte, ohne sich zu bewegen. Er saß schon über

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