0298a - Mörderfalle in Manhattan
Stadtplan von Manhattan vor und das große Stück, das Mureno mit dem schwarzen Dodge in der kurzen Zeit zurückgelegt hatte. Der Bursche mußte ein Tempo vorgelegt haben, das ihm bestimmt eine Strafe von hundert Dollar einbringen würde. Ich fuhr weiter in südlicher Richtung, auf einer Parallelstraße, Mureno genau entgegen.
Die nächste Durchsage ließ mehrere Minuten auf sich warten. Aber dann ging es Schlag auf Schlag!
»Er fährt zum Bahnhof! Penna Station«, dröhnte es aus dem Lautsprecher.
Ich war noch immer auf der Amsterdam Avenue, jetzt in Höhe der 34. Straße, das war kurz vor dem General Post Office, genau in Höhe des Bahnhofs. An der nächsten Ecke bog ich nach links und fuhr die 31. Straße hinunter.
»Mureno hat seinen Wagen vor dem Bahnhof abgestellt. Mit seiner Frau und dem Kind steigt er aus und…«
Ich fuhr weiter. Der Parkplatz vor dem Bahnhofsgebäude war trotz der frühen Stunde schon stark besetzt. Ich fand noch eine freie Lücke, stellte den Jaguar ab und stieg aus. Ich jagte die breite Treppe hinauf und betrat die riesige Bahnhofshalle.
Ich entdeckte Fred Nagara hinter dem Schaukasten mit den Fahrplänen. Aus seiner ganzen Haltung erkannte ich, daß er jemanden beobachtete, der an der rechten Seite der Halle sein mußte. Ich schlängelte mich unauffällig hinüber zu dem Schaukasten, hinter dem sich mein Kollege Nagara aufgebaut hatte. Er schreckte unmerklich zusammen, als ich plötzlich neben ihm stand.
»Sind sie am Fahrkartenschalter?« murmelte ich leise und tat so, als würde ich mir einen Zug aussuchen.
»Die Frau und der Junge«, gab Nagara ebenso leise zurück. »Sie hat für sich und den Kleinen eine Karte nach New Brunswick gelöst.«
»Und Mureno?« fragte ich zurück.
»Er war plötzlich weg. Ich habe ihn aus den Augen verloren«, gestand Fred Nagara. »Er war auf einmal wie vom Erdboden verschwunden.«
»Wo steht sein Wagen?« wollte ich wissen.
»Auf der rechten Seite.«
»Folge der Frau und stelle fest, was sie tut. Wehn sie auf den Bahnsteig geht, folge ihr und überzeuge dich, daß sie einsteigt«, sagte ich.
»Der nächste Zug nach New Brunswick geht in knapp fünf Minuten.«
»Dann wird sie jeden Augenblick hier verschwinden«, sagte ich. »Ich versuche Mureno am Wagen abzuschnappen. Wenn die Frau wegfährt, dann treffen wir uns an deinem Wagen.«
»Er steht vier oder fünf Wagen neben dem Dodge von Mureno«, unterrichtete mich Fred Nagara.
Dann drehte ich mich um und verließ die Vorhalle/ Ich ging an der langen Schlange von Autos vorbei. Alle Typen von Autos waren hier abgestellt. Ein schwarzer Dodge war nicht darunter.
ich ging zum unauffällig getarnten Einsatzwagen, mit dem Fred Nagara gekommen war. Da, wo der schwarze Dodge von Mureno geparkt hatte, war jetzt eine freie Parklücke.
***
Ich ging noch bis auf die Fahrbahn und spähte nach links und rechts. Von Murenos Fahrzeug war nichts zu sehen.
Fred Nagara hatte den Einsatzwagen offen gelassen. Ich stieg ein, gab über das Funksprechgerät einen kurzen Bericht an die Zentrale durch. Sie sollte die City Police bitten, nach dem schwarten Dodge von Mureno Ausschau zu aalten.
»Sollen wir eine Fahndung einleiten?« erkundigte sich mein Kollege.
»Nein. Das ist noch zu früh«, entschied ich. »Sobald der schwarze Dodge gefunden ist, soll man uns verständigen.«
Ich schaltete das Gerät wieder aus und zündete mir eine Zigarette an. Da kam auch schon Fred Nagara.
»Der Schlitten ist weg«, sagte er zerknirscht und schob sich auf den Beifahrersitz.
»Das hab‘ ich auch gemerkt«, gab ich trocken zurück.
»Der Bursche war plötzlich weg. Ich hatte wenigstens gehofft, du würdest ihn noch hier am Wagen abschnappen können.«
»Nimm's nicht so tragisch«, tröstete ich meinen Kollegen. »Was ist mit der Frau los?«
»Sie ist mit dem Zug fort.«
»Ob Mureno vielleicht mitgefahren ist, Fred?«
»Unmöglich, dann hätte ich ihn gesehen«, behauptete mein Kollege. »Die Frau und der Junge waren allein in einem Abteil. Im dritten Abteil des ersten Wagens. Sie waren kaum eingestiegen, als der Zug auch schon abfuhr. Ich hab‘ genau aufgepaßt. Zwei Abteile weiter saßen drei Männer. Sonst war der Wagen leer, und in den übrigen habe ich Mureno ebenfalls nicht gesehen.«
»Ich möchte bloß wissen, warum Mureno seine Frau und den Jungen weggeschickt hat«, sagte ich. »Vielleicht hängt es mit dem Zettel zusammen.«
»Mit welchem Zettel?« fragte Fred Nagara verständnislos.
Ich berichtete
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