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0299 - Das Lagunen-Monstrum

0299 - Das Lagunen-Monstrum

Titel: 0299 - Das Lagunen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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spannend waren. Aber in Wirklichkeit gab es die Schwarze Magie nicht.
    Der blonde Mann mit dem Vollbart ahnte nicht, daß er bald noch mehr mit den Kräften des Unheimlichen konfrontiert würde…
    ***
    Eine Welt jenseits der menschlichen Vorstellungskraft…
    Rotglühende Lavawände. Brodelnde Seen aus brennendem Schwefel. Flüssiges Magma, das sich wie ein roter Teppich überallhin ausdehnt.
    Nie ist es einem Menschen gelungen, die Hölle in all ihrer Schrecknis zu schildern. Doch für jene Wesen, deren Wohnung und Heimat sie ist und die man mangels besserer Worte als Dämonen und Teufel bezeichnet, ist die Hölle nicht so grausig und abstoßend wie für den Menschen. Jedenfalls nicht die Hölle an sich.
    Wohl aber die Umstände, wie es in der Hölle zugeht. Denn daß es dort nur einen Teufel und viele arme Seelen gibt, die dort gepeinigt werden, widerlegen schon die alten Grimorien und andere theologische Schriften.
    Die Hölle ist eher eine Art Blasphemie des Himmels. Wie es dort die Ränge der Throne und Mächte, der Engel und Erzengel gibt, so gibt es auch in der Hölle die Rangordnung der sogenannten falschen Hierarchie.
    Über allem thronen die drei Obersten der gefallenen Engel, die zusammen den KAISER LUZIFER bilden. Das sind Satanas Merkratik, der Vater der Lüge, Beelzebub, der Herr der Fliegen, und Put Satanachia, den man auch Baphomet, die Sabbath-Ziege, nennt. Diese drei obersten Höllenherrscher lassen sich durch keinen Magier beschwören und greifen auch nicht direkt in Geschehnisse ein.
    Denn der Kaiser LUZIFER weiß mehr als all die anderen Höllengeister zusammen. Doch niemand vermag zu sagen, ob er die Stunde kennt, wann die Morgendämmerung von Amârgeddon, der letzten Schlacht zwischen den Mächten der Ordnung und den Kräften des Chaos, hereinbricht.
    Jeder dieser drei Geister, die sich in LUZIFER vereinigen, verfügt über zwei Premierminister. Der mächtigste davon ist Lucifuge Rofocale, ein gewaltiger Höllengebieter, unter dessen Herrschaft sich unzählige von Dämonenfürsten aller Größen und Rangordnungen beugen, die ihrerseits wieder über Myriaden von Legionen gefallener Engel, niederer Dämonen und Teufelsgeschöpfe gebieten.
    Einer der hohen Gebieter in der Hölle, die Lucifuge Rofocale unterstanden, war Asmodis, der Fürst der Finsternis. Asmodis war so etwas wie der Universalgegner von Professor Zamorra. Er war tückisch und schlau und verstand es sehr genau, seine Kräfte gezielt einzusetzen.
    Zum Leidwesen des Lucifuge Rofocale besaß er jedoch nicht die Gemeinheit und die absolute Bösartigkeit, die man von einem Teufel seines Schlages eigentlich erwarten mußte. Asmodis bekämpfte seinen Gegner mit einer seltsamen Ritterlichkeit, die vom Standpunkt der Hölle aus unverständlich war. Wie oft hatte er seinem Gegner, den er schon fast besiegt hatte, noch eine Chance gegeben.
    In den alten Legenden hielt sich hartnäckig das Gerücht, daß Asmodis und Merlin, der uralte weiße Druide, einst Brüder waren. Beide Söhne des Teufels, deren Wege sich in fernster Vergangenheit trennten.
    Das mochte der Grund sein, warum der Kaiser LUZIFER bei den Rechenschaftsberichten von Lucifuge Rofocale immer nur meckernd gelacht hatte, wenn mal wieder die Sprache auf das Versagen von Asmodis kam. Normalerweise hätte der dreieinige Höllengebieter einen solchen Dämonenfürsten längst aller Ämter enthoben und in niedere Dienste versetzt. Die Hierarchie und die Karriereleiter in der Hölle waren zu vergleichen mit der Personalpolitik eines Unternehmens der freien Wirtschaft. Wer tüchtig war und Erfolge vorweisen konnte, der wurde befördert. Er bekam die Stelle eines Dämons, der durch einen der Geisterjäger wie John Sinclair, Tony Ballard oder den gefürchteten Professor Zamorra vernichtet worden war. Wie zwei Aasgeier lauerten Sanguinus, der Blutdämon, und Leonardo de Montagne, der Mann, den selbst die Hölle ausgespien hatte, auf die Gelegenheit, ein erneutes Versagen von Asmodis auszunutzen und selbst Fürst der Finsternis zu werden.
    Eine für alle Dämonen unverständliche Sympathie, welche der Kaiser LUZIFER für Asmodis hegte, ließ diese Pläne bisher scheitern.
    »Auch Asmodis hat seine Rolle in diesem Spiel der Kräfte, dessen Regeln ich selbst nur erahne!« ließ LUZIFER seinen Premierminister einmal wissen, als er die Absetzung von Asmodis als Fürst der Finsternis energisch forderte. »Es mag sein, daß auch er unbewußt ein Diener der Schicksalswaage ist. Du weißt, daß alles

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