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0299 - Das Lagunen-Monstrum

0299 - Das Lagunen-Monstrum

Titel: 0299 - Das Lagunen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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zu Ende ist, wenn sich die Schalen der Schicksalswaage einer Seite zu stark zuneigen. Wenn das Böse besiegt ist - dann ist das Gute gegenstandslos geworden. Doch wenn das Böse schlußendlich triumphiert - dann ist es nicht mehr böse, weil der Vergleich fehlt. Kräfte wie Professor Zamorra und seine Freunde Pater Aurelian und Ted Ewigk stehen auf der positiven Seite der Schicksalswaage. Auch unsere Erzgegner John Sinclair und Tony Ballard mußt du dazu rechnen. Doch auf der anderen Seite stehen auch die fürchterlichen Blutdämonen von Atlantis, die Amun-Re versucht, in unsere Welt zu holen. Oder die Namenlosen Alten, die jetzt noch in der Leichenstadt Rhl-ye schlummern. Erinnere dich, mein lieber Sohn, wie stark die Gefahr durch die Meeghs, die Spinnendämonen aus dem Weltraum, einst war. Doch sie wird überschattet von der Kraft, über welche die MÄCHTIGEN oder die DYNASTIE DER EWIGEN verfügen!«
    »Ich habe davon gehört, großmächtiger Gebieter der Schwefelklüfte!« dienerte Lucifuge Rofocale, und sein langes, faltiges Gewând aus rotglühender Lava nahm einen organgeroten Schimmer an. »Doch was hat das mit Asmodis und Merlin zu tun?«
    »Man sagt, daß sie aus den Kräften der Ordnung und des Chaos entstanden sind!« sagte LUZIFER mit dröhnender Stimme. »Niemand wird mir die Wahrheit des Geheimnisses entreißen. Manchmal kommt es mir so vor, als ob sie beide vom Wächter der Schicksalswaage selbst gelenkt werden. Senkt sich die Waage durch besondere Umstände auf die Seite des Bösen, dann steht Asmodis plötzlich an der Seite Professor Zamorras und hilft ihm. Ebenso hat auch Merlin schon unserer Sache gedient. Überlassen wir es dem Schicksal, welche Aufgabe Asmodis zu lösen hat. Gib ihm Aufgaben, die du für wichtig hältst… !«
    Und um eben eine solche Aufgabe ging es in diesem Augenblick, als Lucifuge Rofocale den Fürsten der Finsternis in sein geheimes Refugium beorderte.
    Asmodis erschien mit gesenktem Haupt. Er hatte die Gestalt angenommen, in der er normalerweise vor seinen höllischen Vorgesetzten erschien. Kein Gedanke an den nackten, rotgebrannten Körper, die krummen Hörner über dem tückischen Gesicht und den Pferdefuß, mit der Asmodis bei seinem Erscheinen sonst die Menschen erschreckte. Hier unten im Reich der Schwefelklüfte wirkte das eher wie eine lachhafte Parodie auf den altgriechischen Hirtengott Pan, der nach der Erkenntnis der mittelalterlichen Theologen das Abbild des Teufels darstellt.
    Asmodis wußte, daß die Menschen nur Dinge anerkannten, von denen sie schon mal etwas gehört hatten, und zog daher diese Gestalt vor, wenn er irgendwelchen Magieren und Hexen bei ihren mehr stümperhaften Beschwörungen erschien, um ihnen entweder einen gehörigen Schrecken einzujagen oder, wenn sie gierig genug waren und mit Blut den Vertrag unterschrieben, die Seele abzukaufen.
    Diese Art Seelenhandel, womit jeder Dämon seine Höllenkarriere beginnen mußte, wurde von Asmodis allerdings nur noch zur persönlichen Entspannung durchgeführt. Normalerweise überließ er das den Neuzugängen in der Hölle, an denen im 20. Jahrhundert absolut kein Mangel war.
    Immer neue verdammte Seelen strömten über die Höllenpforten. So wie Satans Heere von den Geisterjägern dezimiert wurden, so bekamen sie laufend Verstärkung.
    Lucifuge Rofocale lehnte sich in seinem Lavathron zurück. Seine stechenden Augen musterten den Fürsten der Finsternis. Asmodis wurde es noch wärmer, als es in der Hölle eigentlich üblich war.
    »Mein lieber Asmodis!« dehnte Satans Premierminister. »Du bist doch mit mir der Meinung, daß nur Dämonen, die in allen Bosheiten und Schlichen von unseren besten Leuten ausgebildet wurden, gegen die Geisterjäger bestehen können!«
    »Ganz richtig, hoher Gebieter!« dienerte Asmodis und war froh, daß er nicht nach seinen Erfolgen im Kampf gegen Professor Zamorra gefragt wurde. Da hatte er sich in der letzten Zeit nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert.
    »Erst wenn ein Dämon mit seiner Macht richtig umzugehen weiß, ist er eine Gefahr für unsere Gegner. Ich rede nicht von den niederen Geistern, die man in Massen gegen sie führt, wenn sie in der Falle sitzen. Mit Schwund muß man rechnen!«
    »Ich kenne deinen Lieblingsspruch!« knurrte Lucifuge Rofocale. »Und ich versichere dir, daß mir Zamorras Höllenfahrt drei Myriaden von Legionen verdammter Seelen wert wäre. Aber wir haben in der Vergangenheit festgestellt, daß solche Materialschlachten nichts bringen. Professor

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