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0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

Titel: 0299 - In diesem Zimmer haust die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kopf. »Nein, ich nicht. Geht ihr!«
    »Was willst du denn noch hier?«
    »Ich habe das Schwert. Das Haus ist verseucht. Ich werde die Kraken töten, wenn sie mir in die Quere kommen. Aber flieht ihr, schnell!«
    Ich schaute Suko an. Der nickte. Es wurde tatsächlich Zeit für uns, denn die Lache zog sich zusammen, und es bildete sich aus ihr ein neuer Krake, der ebenso aussah wie die kleinen Bestien, die ich gesehen hatte, als ich bewegungslos im Nachbarhaus lag.
    Dieser Krake war der ehemalige Reporter. Vor seinem menschlichen Körper konnten wir nichts mehr sehen, er bestand nur mehr aus einer schleimigen Masse, die sich weiter in die Höhe schob und dementsprechend wuchs. Zwei Augen entdeckten wir auch. Wenn mich nicht alles täuschte ich leuchtete genau dorthin -, zeigten sie sogar einen menschlichen Ausdruck.
    Kara reagierte als erste.
    Die goldene Klinge pfiff von oben nach unten und drang tief in die Masse.
    Sie war weich wie Pudding.
    Bis zu diesem Zeitpunkt hätte ich nie geglaubt, daß Kraken auch schreien können. Das Wesen vor mir belehrte mich eines Besseren. Aus der weichen Masse drangen heftige Schreie.
    Hoch, schrill, sie erzeugten eine Gänsehaut, und ich schüttelte mich, als ich das vernahm.
    Der Krake war erledigt.
    »Geht!«
    Ich wandte mich um.
    Im selben Augenblick brach schräg über mir die Decke auf. Einige kleine Brocken fielen nach unten, trafen meine Schulter, und ich sprang mit einem gewaltigen Satz nach vorn, wobei ich meinen Freund Suko noch mitriß.
    Zum rechten Zeitpunkt, denn aus dem Loch an der Decke schoß ein glitschiger Tentakel, der dicht hinter unseren Hacken zu Boden hämmerte und dort festklebte.
    Wie ein dickes Band wirkte er, und er blieb nicht der einzige Krake, der aus der Decke schoß.
    An zahlreichen Stellen über uns brach sie jetzt auf. Zum Glück fielen zuerst Putz und kleinere Steine herab, sie warnten uns, und wir konnten noch soeben fliehen.
    Kara ließen wir zurück. Mit gewaltigen Sprüngen hetzten wir den Gang entlang, erreichten die Treppe, wären fast gestolpert und sie kopfüber nach unten gefallen.
    Nein, da konnte Suko auch mit seiner Peitsche oder ich mit dem Dolch nicht viel ausrichten. Es waren einfach zu viele Arme, die hinter uns zu Boden klatschten.
    Aber auch vor uns.
    Ein Stoß erschütterte die Treppe, als aus der Decke ein weiterer Krakenarm schoß und sein Ziel zwei Stufen vor uns fand. Mit viel Glück gelang es uns, diesen Tentakelarm zu umgehen und die restlichen Stufen mit einem gewaltigen Satz herabzuspringen, bevor wir von anderen Armen erfaßt wurden.
    Kaum hatten wir den unteren Flur erreicht, als Suko mich mit einem harten Stoß in Richtung Ausgang katapultierte, denn in meiner Nähe brach auch die Wand auf, und dort schlug ein weiterer Tentakel hervor. Der hätte mich erwischt, wenn Suko nicht so schnell reagiert hätte.
    Ich zog den Kopf ein und stürmte nach draußen. Auf der Straße drehte ich mich sofort um, denn ich wollte nach Suko sehen.
    Er befand sich noch im Haus.
    Seinen sich heftig bewegenden Schatten erkannte ich und hörte ein bekanntes Klatschen.
    Mein Freund drosch mit der Peitsche zu. Für jeden Tentakel, den er vernichtete, wuchsen drei oder vier neue nach. Das war wie bei einer Hydra. Dieser Monster-Krake war einfach nicht zu zerstören.
    Ich rief meinen Freund.
    Und Suko kam. Er duckte sich noch, führte einen Rundschlag und setzte mit einem gewaltigen Satz über die Schwelle. Neben mir blieb er stehen und schüttelte den Kopf.
    »Verdammt, das habe ich auch noch nicht erlebt!« keuchte er.
    Ich gab ihm recht.
    Wir beide schauten auf das Haus. Es war sicherlich keine Täuschung, aber wir hatten das Gefühl, als würde das Haus in seinen Grundfesten anfangen zu wackeln.
    Da zitterten Wände, und es hätte mich nicht gewundert, wenn aus ihm ein gewaltiger Krake geworden wäre.
    Zum Glück war keine Menschenseele zu sehen. Die Leute, die hier lebten, schienen die Gefahr instinktiv erkannt zu haben und hatten genau das Richtige getan.
    »Das muß Krol sein«, sagte der Inspektor.
    »Und wie!«
    »Aber er ist doch ein Mensch!«
    Ich lachte heiser auf. »Mensch und Monster, mein Lieber. Der führt eine Doppelexistenz, und er gehört zu den Großen Alten. Das ist ja das Schlimme.«
    »Hoffentlich schafft es Kara«, flüsterte mein Partner.
    Ich gab ihm keine Antwort, denn mir rieselte es kalt den Rücken hinab. Das hatte seinen Grund.
    Plötzlich glaubte ich, daß sich der Boden unter meinen Füßen bewegte. Es war nur

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