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0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

Titel: 0299 - In diesem Zimmer haust die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rückseite des Gebäudes.
    Unsere schmalen Lampenstrahlen begleiteten sie. In ihrem Schein bewegte sich Kara nach links und hob ihren freien Arm. Für uns ein Zeichen, daß sie den Zugang gefunden hatte.
    Im nächsten Augenblick zuckten wir zusammen, da wir seltsame Geräusche vernahmen. Ein lautes Knirschen und Schaben, als würde eine Tür mit ihrem unteren Rand über den Boden rutschen. Die Laute pflanzten sich hallend an den Wänden fort und hörten auf, als Kara die Tür offen hatte.
    »Siehst du was?« fragte ich so laut, daß sie verstand.
    »Nein.«
    »Dann nehmen wir uns erst die Wohnungen vor.« Bisher waren wir nicht dazu gekommen, und dieser Vorsatz war schon längst überfällig.
    Suko nickte, drückte sich an mir vorbei und wandte sich der ersten Tür zu.
    Mit dem Fuß stieß er dagegen.
    Ich stand auf dem Sprung, gab ihm Deckung, während Suko in das Zimmer hineinleuchtete und seine Dämonenpeitsche schlagbereit in der linken Hand hielt.
    Er ging in den Raum.
    Auch ich folgte.
    Leer. Kein. Mensch zu sehen. Nur die Einrichtung sahen wir. Ein paar alte Möbelstücke, die man bei uns in London wahrscheinlich weggeworfen hätte.
    Zwei Schlafstellen befanden sich ebenfalls in dem Raum. Die einfachen Lager waren übereinandergebaut worden.
    Die gespenstische Leere verschaffte mir ein regelrechtes Unwohlsein. Ich ahnte ziemlich genau, daß innerhalb des Hauses jemand wohnte oder auf uns lauerte. Deshalb paßte es mir überhaupt nicht, daß wir keinen entdeckten.
    Vom Flur her vernahmen wir Geräusche. Es war Kara, die die übrigen Räume durchsuchte.
    Suko und ich leuchteten in jede Ecke. Nicht einmal Spuren der gefährlichen Kraken fanden wir.
    Und doch mußten sie hier gewesen sein.
    »Wir werden nachschauen, wie es oben aussieht«, sagte Kara und machte sich bereits auf den Weg.
    Eine verdammt miese Treppe führte in die Höhe. Wir mußten Angst davor haben, daß sie irgendwann zusammenbrach, wenn wir zu hastig hinaufschritten.
    Suko machte den Anfang, ich folgte ihm, und Kara schritt hinter mir her. Unter unseren Schuhsohlen knirschte der Dreck. Die alten Steine waren zudem feucht und auch rutschig.
    Suko hatte schon fast das Ende der Treppe erreicht, als ich Karas Stimme hörte. Sie zischte mir etwas zu, ich drehte mich um, leuchtete in die Tiefe und sah die Bewegung.
    Woher der Mann gekommen war, wußten wir nicht. Er stand an der Treppe, sein Gesicht leuchtete wie ein blasser Ballon, der plötzlich auseinanderflog.
    Zahlreiche Arme wischten uns entgegen. Kraken-Tentakel. Sie peitschten auf uns zu, klatschten gegen die Wände, bekamen erneuten Schwung und wollten uns vernichten.
    Dagegen hatte Kara etwas.
    Obwohl der Raum auf der Treppe sehr eng war, gelang es ihr, das Schwert meisterhaft zu führen.
    Sie schlug zu, und wir hörten das Pfeifen, als die Klinge die Luft durchschnitt und die Arme kappte.
    Einzelne Teile flogen nach unten, bevor sie uns erreichen konnten. Sie blieben ebenso zerstört liegen wie auch der Mensch, der sie ausgespieen hatte.
    Er wurde zu einer Lache, aus der noch der Buckel eines Krakenkörpers wuchs.
    »Ein Octopussy weniger«, sagte Kara.
    »Ja, wie im neuen Bond«, erwiderte ich sarkastisch und schüttelte mich. Der heimtückische Angriff hatte uns bewiesen, daß in diesem Gebäude zahlreiche Gefahren lauerten. Und hätte Kara nicht so rasch reagiert, ich hatte nichts gehört, und mich hätte man wahrscheinlich auch erwischt. Das war tatsächlich Rettung in letzter Sekunde gewesen.
    Ich preßte die Lippen hart zusammen, holte durch die Nase Luft und gab Suko einen Stoß, damit er weitergehen konnte. »Aber gib noch besser acht«, sagte ich zu ihm.
    »Keine Sorge.«
    Sehr vorsichtig ließen wir auch den Rest der Treppe hinter uns und gelangten in der ersten Etage in einen schmalen Flur, der mit dem unter uns absolut identisch war.
    Ebenso schmal und ohne Fenster an der Wandseite. Dafür befanden sich wieder Türen an der gegenüberliegenden, dicht nebeneinander. Man preßte so viele Menschen wie eben möglich in die Häuser, und wir begaben uns an die Durchsuchung.
    Kara deckte uns den Rücken. Sie blieb im Flur und schaute auch hin und wieder hoch ins Treppenhaus.
    Es verging Zeit.
    Die Spannung steigerte sich.
    Ich spürte genau, daß wir vor einer Entscheidung standen, verließ als erster wieder ein leeres Zimmer, drückte mich an Kara vorbei, sah ihr Schulterzucken und wußte Bescheid, daß sich im Flur keine Gegner aufhielten.
    Das nächste Zimmer.
    Mit einem Fußtritt

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