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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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betrachtete Heather die Karte, die Von ihr gegeben hatte. Sie und Annie wollten am Tag das Fahren übernehmen.
    Von hatte etwas Proviant besorgt, ehe er ins Happy Beaver zurückgekehrt war, um sie abzuholen, und da Dante wieder bei Bewusstsein war, hatte er vorgeschlagen, ohne eine weitere Unterbrechung bis nach New Orleans durchzufahren.
    Wir können den Schlaf in Motels nicht mehr riskieren. Das gibt der Schattenabteilung und allen, die uns sonst noch jagen, zu viel Zeit und Gelegenheit, uns aufzuspüren und an den Kragen zu gehen.
    Was Dante nicht aussprach, Heather aber trotzdem verstand, war sein Misstrauen gegenüber Annie. Übernachtungen in Motels würden ihr die Chance geben, abzuhauen und sie zu verraten oder zu hintergehen. Heather war ziemlich sicher, dass sich Annie eine solche Chance auf keinen Fall entgehen lassen würde.
    Also hatten sie an einem Wal-Mart-Supercenter angehalten, das vierundzwanzig Stunden offen hatte, und Verdunkelungsrollos und Schlafsäcke gekauft.
    Mit den Rollos, die sie an die Seitenfenster und zwischen die Vordersitze und die Rückbank des geräumigen SUV geklebt hatten, und den Mumienschlafsäcken samt Kopfschutz hofften Dante und Von, genügend Schutz vor dem Tageslicht zu bekommen, um in Schlaf fallen zu können, während Annie und Heather fuhren.
    Nachts wollten sie dann tauschen.
    Die Route, die Von vorgesehen hatte, führte durch Salt Lake City hinunter nach Denver, dann weiter nach Wichita, Norman in Oklahoma und Dallas. Dort wollten sie hinüber nach Louisiana, und zwar durch Shreveport und Baton Rouge, um schließlich in New Orleans einzutreffen.
    Es jagte Heather einen Schauder über den Rücken, als sie feststellen musste, dass der Weg fast der gleiche war, den auch Elroy Jordan, der Cross-Country-Killer, genommen hatte, als er sich quer durch die Vereinigten Staaten gemordet hatte.
    Ihr Ziel war es, New Orleans in etwa vierzig Stunden zu erreichen und zwischendurch nur anzuhalten, um die Toilette zu benutzen oder etwas zu essen. Je schneller sie ankamen, desto besser.
    Ehe die Schattenabteilung ihre rätselhafte Entscheidung rückgängig machte, sie laufen zu lassen und sie wieder jagte.
    Ehe das FBI beschloss, Heather habe ihre psychiatrische Behandlung abgebrochen und sich stattdessen von einer Brücke gestürzt.
    Ehe die Gefallenen noch einmal vom Himmel herabgeflogen kamen, um Dante an sich zu bringen. Falls sie etwas aus dem letzten Mal gelernt hatten, dann würden sie diesmal wahrscheinlich mit Betäubungsgewehren und großen Netzen ausgerüstet sein.
    Das FBI , die Schattenabteilung und die Gefallenen. Grundgütiger!
    Als Heather den letzten Bissen Himbeermarmeladentoast in den Mund gesteckt hatte, glitt Dante neben ihr auf die Bank. Er schob die Sonnenbrille hoch, und sein Herbstduft umgab Heather. »Hi, c hérie.«
    »Hi«, antwortete sie.
    Trotz seiner Klamotten und der Kapuzenjacke verströmte Dante große Hitze, die sie sogleich durchdrang. Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft im Rolling Rick’s war sie dankbar, dass sie nur ein T-Shirt trug.
    »Hi, wie war der Kerl, den du gerade gefuttert hast?«, fragte Annie.
    Ohne sie eines Blickes zu würdigen zeigte er ihr den Stinkefinger. Die Erleichterung, die Heather spürte, als sie Annie hörte, war ihr fast peinlich. Es war also ein Mann gewesen.
    »Von ist im Wagen und kontrolliert nochmal die Verdunkelungsrollos«, sagte Dante und nahm die Rechnung an sich. »Seid ihr so weit?« In der anderen Hand hatte er eine Kreditkarte.
    »Ja.«
    Heather und Annie gingen noch einmal auf die Toilette, während Dante bezahlte. Als Heather in die windig-kühle Brise trat, bemerkte sie Dante, der zwischen dem Bürgersteig und dem Wagen stand. Er hatte seine Kapuze zurückgeschoben und den Kopf zur Seite geneigt, während er in den klaren Himmel aufsah.
    Sie eilte über den Parkplatz. »Was ist?«, fragte sie, obwohl sie das Gefühl hatte, die Antwort zu kennen – und sie hatte Recht.
    »Einer der Gefallenen.«
    »Weiß er, dass du da bist?«
    Dante überlegte und schüttelte dann den Kopf, ohne den Blick vom Himmel zu wenden. »Ich glaube nicht. Aber sein Lied … ein Teil von mir will ihm antworten.« Plötzlich erzitterte er und sah dann Heather an. Er ballte die Fäuste.
    »Vielleicht solltest du«, meinte Annie, die neben die beiden getreten war. Sie klang sanft und eindringlich. »Du wärst bestimmt glücklicher mit deinesgleichen. Mit jemandem, der dich in dein wahres Zuhause bringen könnte.«
    »Mein wahres

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