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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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erinnerte?
    Gleichzeitig hatte sich Heather in Dantes Traum beziehungsweise seine Erinnerung verirrt. Das Bild ihres Liebsten als schlaksiger Teenager, gefesselt und bewusstlos aus einem Kofferraum in ein flaches Grab geworfen, hatte sich in ihr Herz gebrannt.
    Was war passiert, nachdem Prejean und sein Komplize die beiden Jungen in das Grab geworfen hatten?
    Heather zuckte zusammen, als Dante ihr Gesicht umfasste. Seine Wärme ließ die Kälte, die sie ergriffen hatte, schmelzen. »Alles klar? Du siehst aus, als ob du Lichtjahre entfernt wärst.«
    »Für eine depressive Irre, die an Wahnvorstellungen leidet, geht es mir im Grunde recht gut«, antwortete sie lachend.
    Blaugoldene Funken flackerten in den dunklen Tiefen seiner Augen auf. »Was verschweigst du mir, catin ?«
    Heather atmete tief durch. »Was das FBI tut, ist nur der erste Schritt. Als Nächstes werden sie versuchen, ihre Behauptung Realität werden zu lassen und mich irgendwo einliefern. Oder meinen Selbstmord inszenieren, um ganz sicherzugehen.«
    In Dantes Gesicht begann es zu lodern, und sein Körper verkrampfte sich. »Sie werden es versuchen, aber nicht schaffen, c hère .« Seine Hände lösten sich von ihrem Gesicht.
    »Es ist ja nicht nur das FBI . Die Schattenabteilung verfolgt ihre eigenen Ziele.«
    »Ich glaube, dass nennt sich Katz-und-Maus-Spiel.«
    »He, kleiner Bruder – fang!«, rief Von und trat neben sie auf den Bürgersteig. Er warf Dante eine Sonnenbrille zu, gefolgt von einer schlichten schwarzen Kapuzenjacke.
    Dante fing beides mit einer schnellen Bewegung. »Merci beaucoup«, antwortete er und setzte die Brille auf. Die Kapuzenjacke legte er sich um die Schultern.
    Von wies mit dem Kopf auf eine kleine Gruppe Nomads, die an einer der Tanksäulen neben der Raststätte stand. »Waschbären-Clan, auf dem Weg nach Wyoming«, erläuterte er. »Ich habe kurz Hallo gesagt, und sie meinten, sie wären glücklich, uns ihr Blut anzubieten.«
    »Echt?«
    »Ja. Die Sonne geht in zwei Stunden auf. Es ist also noch Zeit, falls du lieber jagen gehst.«
    Dante fuhr sich durchs Haar. »Nein. Besser so. Wir haben keine Zeit, lang rumzumachen. Nicht, solange wir selbst gejagt werden.« Er warf einen Blick zu Heather.
    »Stimmt …« Von hielt inne, schaute zuerst zu Dante und dann zu Heather, wobei er beide nachdenklich musterte. »Was ist?«, fragte er und schob sich die Sonnenbrille auf die Stirn.
    »Das FBI hat die Schraube angezogen.« Heather zog die Zeitung unter dem Arm hervor und zeigte sie ihm. Von überflog die Schlagzeile, und sein Gesichtsausdruck verwandelte sich von fragend in ärgerlich.
    »Jetzt behauptet dieser Abschaum also, du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank«, stellte er tonlos fest. Der Halbmond unter seinen Augen schillerte im Dämmerlicht. »Die Medien stürzen sich natürlich gierig wie immer auf jede angebliche Neuigkeit.«
    »Das FBI ist Profi, wenn es darum geht, Beweise zu fälschen«, sagte Heather. Sie ballte die Fäuste. Diese Tatsache hatte sie erst vor kurzem begriffen, und es war eine unangenehme Erkenntnis gewesen. »So war es allerdings nicht immer.«
    »Bei dir war es nie so«, meinte Dante. Er fasste nach ihrer Hand und strich über ihre Finger, damit sich die Faust löste. »Oder?«
    Heather merkte, dass sie schmunzeln musste. »Stimmt.«
    Von holte eine Landkarte aus der Tasche und gab sie Heather. »Ich habe hier eine Strecke markiert. Warum schaust du sie dir nicht während des Frühstücks an und stellst sicher, dass alles in Ordnung ist?«
    »Gute Idee. Mache ich.«
    Von sah Dante fragend an. »Bist du so weit, kleiner Bruder?«
    »Ja, mon ami , ich bin so weit.« Er drückte Heather ein letztes Mal und ließ sie dann los, ehe er sich zu ihr beugte und ihr einen leidenschaftlichen Amaretto-Kuss auf die Lippen drückte. »Bis gleich.«
    Heather nickte, da sie nicht sicher war, was man zu seinem Nachtgeschöpf-Freund sagte, wenn dieser mal kurz zum Frühstück abhaute. Bon appetit wäre ihr irgendwie seltsam vorgekommen. Sie entschied sich stattdessen für ein »Seid vorsichtig.«
    Ein Lächeln huschte über Dantes Mund, als er sich aufmachte. »Das wäre etwas ganz Neues.«
    »Eine Frau darf ja wohl noch träumen«, antwortete Heather.
    Dante warf ihr lachend eine Kusshand zu, drehte sich um und ging über den Raststättenparkplatz zu den Nomads hinüber – das sexy, aufregende Bild eines Mannes in einer engen Lederhose und einem Latex-T-Shirt mit Netzstoff. Einen Moment hielt er noch inne, um

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