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03 - Winnetou III

03 - Winnetou III

Titel: 03 - Winnetou III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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herrichtet!“
    „Aber sie sind gut; das sollt Ihr einmal sehen! Paßt scharf auf!“
    Ich nahm einen losen Stein von der doppelten Größe eines Dollarstückes von der Erde auf, warf ihn hoch in die Luft, legte schnell an, und in dem Augenblick, in welchem ihn die Kräfte des Wurfes und der Anziehung den höchsten Punkt erreichen ließen und er bewegungslos in der Luft zu schweben schien, traf ihn meine Kugel, die ihn noch höher trieb.
    Ich hatte früher zu meiner Übung diesen Schuß viele hundert Male versucht, ehe er mir gelang; es war kein besonderes Meisterstück. Der Kleine aber sah mich mit ein paar Augen an, in denen ich fast den Ausdruck der Bestürzung zu erkennen glaubte.
    „Heavens, war das ein Schuß! Gelingt er immer?“
    „Neunzehn Male unter zwanzig.“
    „Ja, dann seid Ihr ja einer, den man suchen muß! Wie lautet denn zum Beispiel Euer Name?“
    „Old Shatterhand.“
    „Nicht möglich! Old Shatterhand muß viel viel älter sein als Ihr, sonst würde man ihn nicht den alten ‚Schmetterhand‘ nennen.“
    „Ihr vergeßt, daß das Wort old sehr oft anders gebraucht wird als zur Bezeichnung des Alters.“
    „Richtig! Aber, hm, nehmt mir's nicht übel, Sir; Old Shatterhand hat einmal unter einem Grizzlybären gelegen, der ihn im Schlaf überraschte und ihm das ganze Fleisch von der Schulter bis über die Rippe herunterzog; er hat sich den Streifen Rumpsteak zwar glücklich wieder aufgeleimt, aber die Narbe muß doch zum Beispiel noch recht gut zu sehen sein!“
    Ich öffnete meinen Büffelrock und das darunter befindliche weiße, hirschlederne Jagdhemd.
    „Schaut her!“
    „Potz alle Wetter, hat Euch der Kerl zugerichtet! Da müssen ja alle achtundsechzig Rippen blank zu Tage gelegen haben?“
    „So war es beinahe auch. Es geschah unten am Red River, und ich lag mit dieser fürchterlichen Wunde zwei Wochen lang neben dem Bären am Fluß, nur auf mich selbst angewiesen, bis mich Winnetou, der Apachenhäuptling, fand, dessen Namen Ihr vorhin genannt habt.“
    „So seid Ihr also doch Old Shatterhand! Hm, ich will Euch einmal etwas sagen: Glaubt Ihr, daß ich zum Beispiel ein ganz entsetzlicher Dummkopf bin?“
    „Nein, das glaube ich nicht. Ihr habt ja nur den Irrtum begangen, mich für ein Greenhorn zu halten, weiter nichts. Von einem Neuling konntet Ihr keinen solchen Angriff erwarten, und Sans-ear ist nur durch Überraschung zu besiegen.“
    „Oho! Bei Euch bedarf es, wie es scheint, keiner Überraschung. Es wird wohl wenige Männer geben, die Eure Büffelstärke besitzen. Von Euch überrumpelt zu werden, ist keine Schande. Mein richtiger Name ist eigentlich Sam Hawerfield, und wenn Ihr mir einen Gefallen tun wollt, so nennt mich Sam!“
    „Und Ihr mich Charley, wie alle meine Freunde. Hier habt Ihr meine Hand!“
    „Topp, so mag es sein, Sir! Der alte Sam ist nicht der Mann, der jedem gleich die Finger drücken mag; bei Euch jedoch schlage ich augenblicklich ein. Aber ich bitte Euch, macht es gnädig, daß Ihr mir nicht etwa die Hand zu Pudding quetscht! Ich brauche sie weiter.“
    „Keine Angst, Sam! Diese Hand soll mir noch manchen Gefallen erweisen, ebenso sie die meinige bereit ist, Euch zu dienen. Aber jetzt darf ich wohl meine erste Frage zum zweiten Mal aussprechen: Woher des Weges und wohin?“
    „Ich komme gerade jetzt ein wenig von Kanada herunter, wo ich den Lumber-strikers (Holzschlägern) Gesellschaft geleistet habe, und will nun zum Beispiel hinein in das Texas und Mexiko, wo es so viele Schufte geben soll, daß einem das Herz lacht bei dem Gedanken an die Kugeln und Messerstiche, welche man zu erwarten hat.“
    „Das ist ganz mein Weg! Auch ich will nach Texas und Kalifornien, und dabei kann es mir sehr gleich sein, ob ich einen kleinen Seitenweg über Mexiko einschlage. Darf ich mit?“
    „Ob Ihr dürft? Na, und ob! Ihr seid bereits da unten im Süden gewesen und also just der richtige Mann, den ich brauche. Aber sagt mir nun einmal im Ernst: Macht Ihr wirklich Bücher?“
    „Ja.“
    „Hm! Wenn das Old Shatterhand tut, so muß es doch anders sein, als ich es mir gedacht habe; ich aber sage Euch, ich will lieber unversehenerweise und rücklings in eine Bärenhöhle stürzen, als eine Feder in die Tinte stopfen; ich brächte all mein lebenlang das erste Wort nicht fertig. Nun aber sagt mir einmal, wie die Indsmen hier in diese Gegend kommen! Es sind Ogellallahs, vor denen man sich schon in acht nehmen darf.“
    Ich erzählte ihm, was ich wußte.
    „Hm!“ machte

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