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0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
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verebbte das Motorengeräusch, als sie zur Landung ansetzte.
    Wieder Parkgelände und dann links am Golfplatz die London Road.
    Ich schaltete die Scheinwerfer aus und ließ den Wagen langsam ausrollen. Da war Nummer 26. Im Erdgeschoss war alles dunkel. Nur im ersten Stock sah ich Lichtschimmer zwischen den vorgezogenen Übergardinen.
    Ich hatte keine Zeit, lange zu suchen. Ich sprang aus dem Wagen, die paar Schritte zum Haus und die Treppe hinauf. Dann drückte ich auf die Klingel.
    Ich hörte sie schrillen. Als ich Schritte vernahm, hatte ich bereits die Pistole in der Hand. Die Tür öffnete sich nach innen. Die Diele war halb dunkel, niemand war zu sehen. Es war still und unheimlich.
    Mit einem Satz war ich drin, stolperte über einen Teppich, den ich nicht gesehen hatte und fiel. Ein Körper warf sich über mich. Die Knie bohrten sich in mein Kreuz.
    Zwei Hände suchten meine Kehle.
    Ich bäumte mich auf, und wir rollten beide zur Seite. Der Kerl keuchte und versuchte, seinen Arm um meinen Nacken zu legen. Aber ich packte ihn an der Hand, erwischte einen Finger und bog ihn nach hinten.
    Er stöhnte, und als der Knochen knackte, jaulte er auf.
    Der Kolben meiner 38er machte Bekanntschaft mit seinem Schädel, und dann lag er still.
    Als ich ihm ins Gesicht sah, erkannte ich ihn. Er war einer der beiden Gorillas, die die dicke Ma Walker begleitet hatten.
    Ich lauschte, aber niemand schien etwas gehört zu haben. Ich lehnte die Tür nur an. Dann ging ich auf Fußspitzen die Treppe hinauf.
    Unter der zweiten Tür zur Rechten war Licht. Dieses Mal würde ich mich nicht überrumpeln lassen. Ich drückte auf die Klinke, stieß die Tür auf, blieb aber auf der Schwelle stehen. Das Zimmer war groß und hell erleuchtet. An den Wänden sah ich dicht gefüllte Bücherregale, einen riesigen, alten Schrank und in der Mitte einen schweren, geschnitzten Schreibtisch.
    Drei Menschen waren im Zimmer; die alte, dicke Walker und zu meiner maßlosen Überraschung Joyce Kenald. Beide saßen auf Stühlen und konnten sich nicht rühren. Sie waren mit Stricken verschnürt wie Pakete.
    Vor ihnen stand ein Mann, den ich so verzweifelt gesucht hatte.
    Jack Millinor hatte die Jacke ausgezogen und die Ärmel hochgekrempelt. Seine Haare waren zerzaust. In seinem Gesicht stand Irrsinn. Die schmalen Augen waren noch mehr zusammengekniffen und blitzen nur durch winzige Schlitze. Der lippenlose Mund war halb geöffnet und ließ kleine gelbe, spitze Zähne sehen.
    Der Kerl bemerkte mich nicht. Er blickte auf die beiden wehrlosen Frauen.
    »So, ihr habt mich einwickeln wollen!«, zischte er. »Ihr wollte mich einsperren…, einsperren in eine Verrücktenanstalt, eine Klapsmühe, um mich los zu werden.«
    Er wollte sich ausschütten vor Lachen.
    »Aber ich werde euch die Suppe versalzen.«
    Plötzlich hielt er einen Dolch in der Hand, einen dieser scheußlichen, langen, schmalen und haarscharfen Dolche. Das Licht blitzte auf die Klinge, als er ihn spielerisch hochwarf und wieder auffing.
    »Ich weiß genau, wie man das Herz trifft. Ich habe es lange genug geübt. Aber ich weiß nicht, ob ich es euch so leicht machen werde…«
    Er hob die Waffe und in diesem Augenblick schrie Joyce:
    »Schießen Sie!… Schießen Sie! Schnell!«
    Jack Millinor fuhr nach mir herum. Er grinste.
    »Oh! Bist du auch gekommen, G-man? Komm her, dich steche ich zuerst ab.«
    »Bleiben Sie stehen und lassen Sie das Messer fallen«, befahl ich und hob die Pistole.
    Er kam näher und dachte nicht daran, den Dolch fallen zu lassen.
    »Stopp«, sagte ich und als er den nächsten Schritt machte, schoss ich.
    Ich sah das Loch, das die Kugel in sein Hemd schlug. Aber er schien nichts zu spüren. Sein Gesicht blieb starr, mit dem festgefrorenen Grinsen. Er machte noch einen Schritt auf mich zu.
    Jetzt war er dicht vor mir.
    Ich schlug ihm die Pistole übers Handgelenk. Das Messer fiel auf den Teppich, er sank zu Boden.
    Joyce hing ohnmächtig, nur von den Stricken gehalten, auf dem Stuhl. Die alte Frau stieß unartikulierte, heisere Schreie aus und versuchte, sich loszureißen.
    Ich nahm den Dolch auf und schnitt zuerst das Mädchen los. Als ich Mrs. Walker befreite, stieß sie mich zur Seite, warf sich über ihren Neffen und heulte wie ein Hund.
    Es kostete mich Mühe, sie hochzuwuchten und in den Schreibtischsessel zu setzen, wo sie ebenfalls in Ohnmacht fiel.
    Das war jedenfalls das Beste, was sie tun konnte. Ich streckte die Hand nach dem Telefon aus, als ich Schritte auf der

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