Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
Vom Netzwerk:
auch, dass Ihr viel geliebter Enkel einen meiner Kollegen ermordet und versucht hat, mich umzubringen. Noch nie ist der Mörder eines G-man davongekommen.«
    Das Gesicht der alten Frau war steinern. Ich sah, wie sie den beiden Gorillas einen Blick zuwarf, drehte mich um, sprang auf die Füße und versuchte, die 38er zu ziehen.
    In der nächsten Sekunde erhielt ich einen fürchterlichen Hieb über den Schädel.
    Das Zimmer schwankte und drehte sich um mich. Die Gesichter der beiden Kerle an der Wand verschwammen, lösten sich in Wolken auf, die rings um mich emporwallten.
    ***
    Es ist ein gemeines Gefühl, wenn man so langsam wieder zu sich kommt. Das Erste war das Dröhnen im Schädel. Es war ein Brausen, wie das der Brandung bei Windstärke zehn.
    Zuerst wollte es mir nicht gelingen, die Augen zu öffnen. Ich hörte eine Stimme.
    »Mister Cotton .... Jerry ... Jerry! Wachen Sie doch auf ... Bitte sterben Sie nicht.«
    »Keine Ahnung vom Sterben… Gib mir einen Drink.«
    Ich fühlte ein Glas an den Lippen und schluckte, aber es schien mir viel zu wenig zu sein.
    »Mehr!«
    Diesmal war es besser. Je mehr ich trank, umso mehr ließ das Brausen im Schädel nach.
    Ich setzte mich auf. Neben mir kniete Vilma.
    »Gott sei Dank, ich glaubte schon, Sie seien tot«, flüsterte sie.
    »Diesmal noch nicht.« Damit krabbelte ich vorsichtig auf die Füße.
    Als ich meinen Kopf befühlte, merkte ich, dass ich eine hühnereigroße Beule am Haaransatz hatte.
    »Es war Ma, die Alte, die Sie von hinten niederschlug«, sagte Vilma. »Dann verdrückte sie sich mit den beiden Kerlen. Mich muss sie wohl ganz vergessen haben.«
    Ich ging in die Küche, trank zwei Glas Wasser und hielt den Kopf unter die Leitung. Dann frottierte ich ihn wieder ab und konnte danach wieder klar denken.
    »Soso, Ma Walker will mit ihrem süßen Enkel ausrücken«, meinte ich. »Den Spaß werde ich ihr versalzen.«
    Ich nahm den Telefonhörer und sah, dass das Kabel aus der Wand gerissen war.
    »Und du schlechtes Stück hast die ganze Zeit über gewusst, was gespielt wird«, schnauzte ich-Vilma an.
    »Nein, ich wusste nichts von den Morden. Es war alles ganz anders.«
    »Spar dir deine Märchen für später. Wo wohnt die Alte?«
    »In Richmond, London Road 26.«
    Mehr wollte ich nicht wissen.
    Ich hatte eine Wut im Bauch. Zum ersten Mal in meiner Laufbahn hatte ein altes Weib es geschafft, mich auszuschalten. Zweifellos würde sie jetzt so schnell wie möglich mit ihrem Enkel das Weite suchen.
    Wenn ich sie noch erwischen wollte, so musste ich mich gewaltig beeilen.
    Ich sah Vilma an. Ich hatte keine Lust, sie auf diesem Expedition mitzunehmen, aber ich wollte auch nicht riskieren, dass sie mir wieder ausrückte.
    »Komm her, Sweetheart«, sagte ich, packte sie und verfrachtete sie ins Badezimmer.
    Dieses schloss ich ab und war sicher, sie bei meiner Rückkehr noch vorzufinden. Sie würde sich hüten, Krach ?u schlagen und wenn, so würde man sie auch nicht laufen lassen.
    Zehn Minuten später brauste ich davon, die Seventh Avenue hinunter. Das Rotlicht flackerte, und die Sirene heulte.
    Rechts um die Ecke in die Christopher Street und dann durch den Tunnel unter dem Hudson hinüber nach Jersey City. Dann nach Süden durch Bayonne, über Bayonne Bridge hinüber nach Staten Island, die Richmond Avenue entlang. Ich war schon zwanzig Minuten un- terwegs, aber schneller als ich konnte die Alte auch nicht gefahren sein. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es war neun Uhr fünfundvierzig. Ich musste ungefähr eine Viertelstunde groggy gewesen sein.
    Vielleicht konnte ich Captain Belmont von der Richmond Police erreichen. Ich umklammerte das Steuer mit der Linken, während ich auf die Welle der Polizeistation in Richmond Terrace schaltete.
    »FBI, Cotton. Hören Sie mich?«
    »Ja, hier Richmond Police.«
    »Geben Sie mir Captain Beimont.«
    »Ist nicht da.«
    »Dann benachrichtigen Sie ihn. Er soll zur London Road 26 kommen. Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja, London Road 26. Wer spricht?«, fragte der Cop, der offensichtlich nicht mit Intelligenz gesegnet war.
    »FBI, G-man Cotton.«
    »Okay. Wird erledigt.«
    Er würde es erledigen. Es kam nur darauf an, wann. Vielleicht war er gerade beim Kaffeetrinken und wollte sich nicht stören lassen.
    Neun Uhr fünfzig. Ich jagte zwischen News Springville und Willow Brook Park hindurch und bog links in den Richmond Hill ein.
    Auf dem Flugplatz zur Rechten blinkten Lampen und Scheinwerfer. Eine Maschine dröhnte heran, und dann

Weitere Kostenlose Bücher