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0302 - Der Unhold

0302 - Der Unhold

Titel: 0302 - Der Unhold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blutverlust hatte ihn geschwächt, so war es für den Schwindel ein Leichtes, den Inder praktisch umzuwerfen.
    Zum Glück stand eine Sitzgelegenheit in der Nähe, auf die sich Mandra fallen ließ.
    Er wußte, daß nur ein Teil der Auseinandersetzung abgeschlossen war. Das Monster irrte nach wie vor durch die dunklen, engen Gassen der Altstadt, wobei sich die Frage stellte, ob John und Suko es überhaupt stoppen konnten.
    Sein Blick fiel auf Claudia Corelli.
    Hoch in ihrer rechten Brustseite steckte der Dolch. Der Griff glühte, als wäre er mit Feuer gefüllt. Das Gesicht der jungen Frau wirkte bleich wie ein Leichentuch. Ein krasser Gegensatz der Farben.
    Zunächst bekam Mandra einen Schreck. Als er näher hinschaute, stellte er fest, daß Claudia noch lebte. Ihre Brust hob und senkte sich unter den flachen Atemzügen.
    Also bestand Hoffnung.
    Die im nächsten Augenblick zerstört wurde. Irgendwie mußte es sich herumgesprochen haben, daß in dem Haus der alten Beluzzi etwas geschehen war, denn von außen rammte jemand die Tür auf.
    Bevor Mandra sich vorsah, stürmten vier Männer in das Haus.
    Er hatte sie schon auf dem Schiff gesehen, und ihr Anführer war dieser Marcello, Freund und Leibwächter der Claudia Corelli.
    Die Kerle sahen die Frau am Boden, entdeckten auch das Messer und zogen blitzschnell ihre Waffen.
    Ein jeder hatte begriffen, denn die Eindringlinge richteten die Mündungen auf den regungslos dasitzenden Inder.
    Aus kalten Augen starrten sie ihn an. »Ich glaube, wir haben etwas nachzuholen!« flüsterte Marcello mit leiser Stimme. »Was wir auf dem Schiff versäumt haben, werden wir gleich hier erledigen, du verdammter Mörder…«
    ***
    Ich traf Suko am Ende der Straße, wo es zu dem kleinen Brunnen hochging, und mein Freund schüttelte den Kopf, als er die Dunkelheit verließ. »Tut mir leid, John, nichts.«
    »Auch keine Spuren?«
    »Nein.«
    Sollte es denn tatsächlich möglich sein, daß uns dieses verfluchte Untier entkam? Alles hatten wir eingesetzt, doch die Zeit, die uns die falsche Spur zum Friedhof gekostet hatte, konnten wir nicht mehr ausgleichen.
    Ich konnte nichts mehr vorschlagen. Wir kannten die Gegend nicht, wir besaßen keinerlei Befugnisse, und auch der örtlichen Polizei würde es nicht gelingen, das Viertel so abzuriegeln, wie es eigentlich sein sollte.
    Suko deutete mit dem Daumen nach unten. »Ich weiß doch, daß die Schmuggler ihre Verstecke in den Höhlen und Gängen unterhalb der Stadt haben. In dem Labyrinth kann der Unhold immer entkommen. Da reicht auch keine Hundertschaft der Polizei.«
    Ich war anderer Meinung. »Im Prinzip hast du recht, Suko, aber du vergißt die Motive des Monsters.«
    »Wieso?«
    »Liegt doch auf der Hand, Alter. Was sollte das Monstrum denn mit einer Flucht bezwecken? Nichts, es will töten, es will Menschen, und es will uns vernichten.«
    Der Inspektor schaute mich an. »Wenn ich dich richtig verstanden habe, gehst du davon aus, daß es sich noch in der Nähe befindet und nicht unter uns.«
    »Genau.«
    »Dann suchen wir weiter.«
    »Wo hast du denn schon überall geschaut?«
    Suko winkte ab. »In der Nähe des Brunnens. Ich hatte einfach das Gefühl, daß es nach links gelaufen ist, als es das Haus verließ. Wenigstens glaubte ich, einen Schatten gesehen zu haben.«
    »Und wo noch?«
    Der Chinese deutete in die Runde. »Ich habe in die Winkel gesehen, in die Gassenöffnungen…«
    »Bist du auch in die Häuser gegangen?«
    »Nur in zwei.«
    Ich nickte. Ich hätte ebenso reagiert. Diese engen Bauten waren praktisch feindliches Gebiet. Man würde uns mit allem empfangen, nur nicht mit Freudengesängen, sondern mit Messern und Pistolen, denn dieses Viertel war verrufen. Sicherlich beobachteten uns auch jetzt zahlreiche Augenpaare, und meine Blicke glitten unwillkürlich an den schmalbrüstigen Hauswänden entlang und tasteten auch über die Rechtecke der düsteren Fensterlöcher.
    Manchmal glaubte ich, Bewegungen zu sehen. Wahrscheinlich hatten es mir meine überreizten Nerven nur vorgegaukelt.
    Suko warf einen Blick in die andere Richtung. Er schaute die Straße hinab, wo auch das Haus der Rosa Beluzzi lag.
    »Verdammt, John, da ist was!« flüsterte er scharf.
    »Wo?«
    »In der Straße. Schatten.« Er schaute mich an. »Bleib du hier, ich sehe mal nach.«
    »Okay.«
    Es konnte durchaus sein, daß wir es mit mehreren Gegnern zu tun bekamen. Einmal mit dem Unhold, zum anderen mit den Menschen, die hier in den Häusern wohnten.
    Ich blieb

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