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0302 - Der Unhold

0302 - Der Unhold

Titel: 0302 - Der Unhold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehört hatte.
    Es war eine Mischung aus Heulen und Schreien.
    Das Schreien gehörte zu einem Menschen, das Heulen stammte von einem Werwolf.
    In dieser Schreckensgestalt wohnten zwei Personen, Mensch und Bestie. Ich mußte indes die Bestie töten, denn der eigentliche Mensch war ja schon tot.
    Noch zwei Schritte.
    Übergroß mußte dem Monstrum das Kreuz in meiner Hand erscheinen. Es hatte nur Blicke für dieses christliche Symbol und nahm noch einmal alle Kraft zusammen.
    Es warf sich auf dem Absatz herum, um zu fliehen. Irgendwie kam mir die Bewegung langsamer vor als sonst, und ich sollte mich auch nicht getäuscht haben.
    Nach drei Schritten schon rann die Kraft aus dem Körper der Bestie. In den Knien knickte sie ein, warf noch die Arme hoch, aber sie konnte sich nicht mehr halten.
    Am Beginn der Gasse torkelte das Monster und drehte sich spiralförmig dem Boden entgegen.
    Ich ging auf den Unhold zu.
    Noch einmal wälzte er sich auf den Rücken. Schon jetzt war er, der soviel Schrecken verbreitet hatte, fast hilflos.
    Ich wollte seine Vernichtung.
    Neben dem Monstrum blieb ich stehen. Die Kette hielt ich mit zwei Fingern fest, dann löste ich den Griff, und das Kreuz fiel genau zwischen den Pranken des Monstrums nach unten.
    Ein Volltreffer!
    Nicht ein Schrei drang aus dem Maul.
    Vor meinen Augen verwandelte sich das Untier. Das Monsterhafte trat zurück, die Schuppen verschwanden ebenso wie die Krallen, und wenig später lag auf der dunklen Gasse vor mir die Leiche eines halbverwesten Mannes.
    Ugo Corelli!
    Ihn gab es noch, den Unhold von Neapel nicht mehr!
    Die vier Männer hatten sich umgedreht, schauten in die Mündung der Beretta und standen mit erhobenen Händen vor dem Chinesen, der sie nicht aus den Augen ließ.
    Suko hatte sie wirklich voll überrascht. Und er bekam durch mich Verstärkung.
    Selbstverständlich zog ich sofort meine Waffe, als ich die Szene sah. Jetzt hatten die vier erst recht keine Chance.
    So konnte es natürlich nicht weitergehen, deshalb sprach ich mit ihnen und erklärte den Leuten, daß es das Monster nicht mehr gab.
    Sie wollten zunächst nicht glauben, bis ich Hilfe von La Bandita bekam.
    Sie meldete sich vom Boden her. Da es still war, konnten wir ihre Stimme genau verstehen, und sie sagte ihren Männern auch, dass wir an ihrer schweren Verletzung unschuldig waren.
    Das sahen die Leute ein.
    Als ich von der Polizei sprach, zuckten sie noch mal hoch, doch wir hatten nichts dagegen, daß sie den Raum verließen.
    Im Schlafzimmer fanden wir versteckt ein Telefon. Suko alarmierte die Beamten, während ich bei Mandra kniete, dessen Gesicht kalkblass war.
    »Meine Hand, John, verdammt, jetzt kann ich nicht mehr weitermachen.«
    »Keine Sorge, mein Freund, du schaffst es schon. Eine Woche im Krankenhaus, man wird die Wunde nähen, dann ist alles wieder okay.«
    »Das sagst du nur so.«
    »Nein, so meine ich es.«
    Mandra Korab winkte mich näher heran. »Ich habe einiges erfahren können, John. Rosa Beluzzi hat es mir gesagt. Ich weiß, wo sich die vier restlichen Dolche befinden.«
    Wie elektrisiert war ich. »Mensch, Mandra, rede!«
    »Später vielleicht. Laß mich erst ein wenig ausgeruht sein. Nur soviel sei gesagt, wir können uns auf etwas gefaßt machen.«
    Das nahm ich ihm gern ab.
    Später kam die Polizei, auch ein Krankenwagen quetschte sich durch die enge Gasse. Scheinwerfer erhellten sie. Wir unterhielten uns mit einem hohen Polizeikommissar, den wir schon vor unserer kleinen »Seefahrt« kennen gelernt hatten.
    Für ihn zählte allein, daß der Unhold erledigt war. Die Hintergründe wollte er nicht wissen.
    Das konnte uns nur recht sein.
    Am Nachmittag des nächsten Tages unternahmen wir zwei Krankenbesuche. Zunächst bei Claudia Corelli. Sie hing noch am Tropf.
    Wie uns der Arzt versicherte, würde sie aber durchkommen. Ich nahm ihr das Versprechen ab, mit dem Banditenunwesen aufzuhören.
    Ob sie es halten würde, wußte ich nicht.
    Dann kam Mandra an die Reihe. Seine Hand zierte ein weiß leuchtender Verband. Ein wenig gequält verzog er das Gesicht.
    »Man hat mir gesagt, daß ich über eine Woche hierbleiben muß.«
    »Ist auch besser so«, sagte Suko.
    »Was sagst du?«
    »Ja, es ist gut, denn wir bringen dir beim nächsten Krankenhausbesuch den vierten Dolch mit.«
    »Vorausgesetzt, du sagst uns, wo wir ihn finden können«, fügte ich noch hinzu.
    Das tat Mandra auch. Und er erzählte noch mehr. Wir erfuhren die Hintergründe des Falles, den man mit der

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