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0303 - Auf ihn wartet der Sarg

0303 - Auf ihn wartet der Sarg

Titel: 0303 - Auf ihn wartet der Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf ihn wartet der Sarg
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ausgedacht. Der Killer hatte Tom Morenos Anteil kassiert und den-Verdacht auf Tom gelenkt. Wir hätten ewig nach Tom Moreno suchen können, ihn aber nie gefunden. Denn sicherlich ist er wirklich im brasilianischen Urwald umgekommen. Da aber jetzt alle Erben tot waren, beziehungsweise gemäß den Testamentsbestimmungen ausschieden, hätte Carmen Moreno alles kassiert. In Verdacht wäre sie nicht gekommen. Das Pärchen wollte die Sache jedoch auf die Spitze treiben, um eine mögliche Verdächtigung Carmen Morenos auszuschalten. Daher die,Drohung des Anrufes in unserer Gegenwart, die Carmen Moreno wohlweislich erbeten hatte. Dann der angebliche Überfall. Phil, der am Flugplatz wartete, konnte lange nach einem Mann wie Tom Moreno Ausschau halten, denn der Komplize sieht Carmens Bruder nicht sonderlich ähnlich. Jetzt beginnen die beiden einen Fehler. Sie rechneten nicht damit, dass ich Carmen Moreno überwachte. Sie wollten einen Überfall inszenieren, bei dem Carmen Moreno mit knapper Not und dem Gebrauch ihrer Pistole davonkommen sollte. Dadurch hätten wir annehmen müssen, dass Tom Moreno, von dem wir glauben sollten, dass er wahnsinnig sei, sogar seine Schwester umbringen wollte. Der Zweck dieses Überfalls: Nicht der geringste Verdacht eines Komplotts sollte auf Carmen Moreno fallen.«
    Ich schwieg einen Moment, um mir eine Zigarette anzuzünden.
    »Es ging schief, denn ich folgte dem Killer, stellte ihn in einem Sarglager. Dann fiel der Schuss. Carmen Moreno hatte ihn abgefeuert. Sie war mir und dem Killer mit ihrem Wagen, dem Cadillac-Coupe, heimlich gefolgt. Über die Feuerleiter hatte sie ihr Appartement verlassen. Dass ich die Verfolgung nicht bemerkte, war nicht verwunderlich, zumal ich meine Aufmerksamkeit auf den Burschen vor mir richtete. Carmen Moreno muss unseren Kampf in dem Sarglager beobachtet haben. Solange es schlecht für mich aussah, griff sie nicht ein, als sich aber das Blatt wendete, schoss sie. Ich weiß allerdings noch nicht, ob die Kugel mir zugedacht war; oder ob sie ihren Komplizen erschießen wollte, da sie befürchtete, dass er sie verraten würde. Dann ließ sie die Geschosse aus der Wand ihres Zimmers verschwinden, da sie auf eine ballistische Untersuchung gefasst sein musste, falls wir einen Verdacht gegen sie hegen sollten.«
    »Welche Möglichkeit gibt es jetzt, um ihr alles zu beweisen?«, fragte Phil.
    »Ich nehme an, in Chicago wird einiges zu machen sein. Denn Carmen Moreno hat meiner Meinung nach einen Fehler begangen. Sie hat bei der Leiche ihres Komplizen behauptet, es sei ihr Bruder. Das kann ihr das Genick brechen. Denn hätte sie gesagt, es sei nicht ihr Bruder, so hätten wir ihr nur schwer Mittäterschaft nachweisen können. Carmen Moreno hätte dann immer noch sagen können: ›Das ist Mister soundso. Ich kenne ihn seit Langem. Er also hat sich für meinen Bruder ausgegebnen. Er versuchte also, in den Besitz meines Erbes zu kommen.‹ Damit hätte sie sich von dem Burschen distanziert. Indem sie ihn aber für Ihren Bruder erklärte, hat sie sich in das Netz verstrickt. Wenn wir ihr jetzt nachweisen, dass es ein alter Bekannter von ihr war, dann ist sie geliefert.«
    »Wo wollen Sie nachforschen, Jerry?«, fragte Mister High.
    »Ich werde mich zuerst um das Hauspersonal in Chicago kümmern. Denn ich bin sicher, dass der eine oder andere des Personals den Burschen schon mal zu Gesicht bekommen hat.«
    ***
    Bevor ich nach Chicago flog, durchwühlten wir unser Archiv. Aber keiner der registrierten Verbrecher war Carmen Morenos Komplizen auch nur im entferntesten ähnlich. Eine Anfrage bei der Zentralkartei in Washington zeigte den gleichen Misserfolg.
    Es wa'r Mitternacht, als ich das Distriktgebäude verließ.
    Phil brachte mich zum Flughafen.
    »Ob es nötig ist, Carmen Moreno zu überwachen?«, fragte er. »Sie lebt sicherlich noch in dem Glauben, völlig unverdächtig zu sein.«
    »Die Überwachung können wir uns sparen. Denn wenn sie etwas Außergewöhnliches unternimmt, lenkt sie den Verdacht auf sich. Und davor wird sie sich schwer hüten. Es genügt, wenn du dich morgen im Hotel erkundigst, ob sie noch hier ist.«
    »Okay, Jerry. Guten Flug.«
    Eine Stunde später war ich bereits nach Chicago unterwegs. Ich schlief im Flugzeug etwas, ließ mir dann ein kräftiges Frühstück servieren und war leidlich frisch, als ich im ersten Morgengrauen in Chicago landete.
    Unverzüglich machte ich mich mit einem Taxi auf den Weg zum Lake Shore Drive.
    Es war kurz nach fünf,

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