0303 - Das magische Attentat

vom Schaltpult her. »Alle Sensoren zeigen Null-Wert!«
    Professor Zamorra wußte, was das bedeutete.
    Der Rückweg zur Erde war versperrt. Sie befanden sich irgendwo in der unendlichen Weite des Weltenraumes, den kaum die Phantasie des Menschen zu erfassen im Stande ist. Umgeben von Feinden, die übermächtig erschienen.
    Professor Zamorra wußte, daß seine Chance gleich Null war.
    Doch die Sicherheit der Erde stand auf dem Spiel. Alles, wofür es sich zu kämpfen lohnte. Der Meister des Übersinnlichen wußte, daß niemand diesen verzweifelten Kampf anerkennen würde. Von der Menschheit, die in Unwissenheit war, konnte er weder Dank noch Unterstützung erwarten.
    Doch Professor Zamorra wußte, daß er nicht aufgeben würde.
    Ein Spiel war nicht verloren, solange noch nicht alle Karten aufgedeckt waren.
    Genau genommen begann das Spiel ja erst.
    Und der Einsatz Professor Zamorras war sein Leben…
    ***
    Theta erfaßte die Situation sofort.
    In der Zentrale des Sternenschiffes materialisiert erkannte er die Gestalten Omikrone und Sigmas, die im Transmitter verschwanden. Unmittelbar danach brach der Lichtbogen zusammen.
    Das Glühen der Metallteile wurde intensiver. Theta wußte, daß man das Sternenschiff zerstören würde. Es war keine Chance, den Vernichtungsprozeß aufzuhalten.
    Neben ihm kreischte Nicole Duval auf. Die Gluthitze, die sich in der Zentrale breit machte, brannte auf ihrer Haut wie flüssiges Feuer. Doch Theta achtete nicht darauf.
    Er selbst und seine Existenz waren in diesem Augenblick nicht wichtig. Nur der Erfolg der DYNASTIE. Mit einem Sprung war er beim Interkom und schlug auf die Impulstaste. Ein kurzes Flimmern auf dem Bildschirm entstand, dann wurden die Umrisse eines völlig geschlossenen Helmes sichtbar.
    Theta wußte, daß ihm der ERHABENE selbst lauschte.
    Doch es blieben nur Sekundenbruchteile Zeit für die Warnung. Dann war es aus. So oder so. Und Theta hoffte, sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen zu können.
    »Gefahr.« stieß der EWIGE in die Sprechvorrichtung. » Verrat! Einer ist nicht echt …!«
    In diesem Moment schossen grellweiße Energiefontänen aus dem Gerät. Der Zerstörungsprozeß des Räumers trat in seine letzte Phase. Eine weitere Übermittlung war sinnlos. Das Gerät war gestört.
    Dazu kam, daß jetzt jede Sekunde in einem Aufrasen unirdischer Energie sich das Sternenschiff selbst zerstören mußte.
    Theta handelte impulsiv. Die linke Hand hielt die schreiende Nicole Duval, die rechte aktivierte den Dhyarra-Kristall.
    Übergangslos fanden sie sich in der Kühle des Kellers von Château Montagne wieder. In einem grellen Blitz verging außerhalb des Château das Sternenschiff, ohne eine einzige Spur zu hinterlassen.
    Die DYNASTIE der Ewigen hatte einen Punkt für sich verbuchen können.
    Doch der Kampf war noch lange nicht zu Ende.
    ***
    Im fernen Wales auf seiner unsichtbaren Burg strich sich Merlin gedankenverloren den langen, weißen Bart. Mit einer Handbewegung löschte er das Bild aus der hellen Kugel, in der er die Geschehnisse auf Château Montagne verfolgt hatte.
    » Ash-Naduur! Du mußt nach Ash-Naduur gehen, Zamorra!« hörten ihn Gryf und Teri Rheken flüstern. »Nur in Ash-Naduur kannst du die DYNASTIE wirkungsvoll bekämpfen. Nur in den Felsen von Ash-Naduur!«
    Doch weder Gryf noch Teri wußten, wie der weise Magier von Avalon das meinte.
    »Ash-Naduur…!« verhallte Merlins Stimme…
    ENDE des vierten Teils
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 266 »Der Flammengürtel«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 290 »Verhext, verflucht, getötet«