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0303 - Im Labyrinth desTodes

Titel: 0303 - Im Labyrinth desTodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kein Menschenwerk konnte bisher in der Geschichte über einen so ungeheuer langen Zeitraum hinweg kontinuierlich fortgesetzt und nach über 52000 Jahren beendet werden." Roi nickte nachdenklich.
    „Ganz recht. Und hier haben wir wahrscheinlich auch den Grund für das Versagen der Programmierung zu suchen."
    „Vielleicht auch nicht, Mike. Geoffry ist der Ansicht, in die Grundschaltung des Riesenroboters müsse sich bereits von Anfang an ein entscheidender Fehler eingeschlichen haben. Wenn man aus den Absichten der einunddreißig Männer auf den Zeitpunkt schließt, zu dem diese Absichten am günstigsten hätten verwirklicht werden können, so hätte OLD MAN bereits vor dreißig Jahren auftauchen müssen, als die Meister der Insel noch eine Gefahr darstellten."
    Roi Danton fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
    „Dreißig Jahre zu spät!" murmelte er. „Das könnte die Erklärung für die Handlungsweise des Riesenrobots sein. Hoffentlich ist der Fehler nicht irreversibel."
    „Du meinst...?"
    „Ganz recht. Wenn es uns nicht gelingt, den Fehler zu beheben, ist die Erde, ist das Solare Imperium verloren."
     
    *
     
    Der dritte der fünf Monde Dahomeys war zu den beiden zuerst erschienenen hinzugekommen, als Michael Rhodan die FRANCIS DRAKE verließ. Eine frische Brise wehte vom nahen Nordmeer herüber und umfächelte angenehm die heiße Stirn des Mannes.
    Mike hatte sein Stutzergewand ausgezogen und trug dafür eine graublaue Plastikkombination, schwarze Wadenstiefel, einen leichten Funkhelm und am breiten Gürtel eine schwere Schockwaffe. Er atmete tief ein.
    Das tat gut, nach den Debatten um OLD MAN und die Programmierung des mathelogischen Rechengehirns!
    Mike hatte sich aus seiner Kabine fortgestohlen, als seine Schwester fest eingeschlafen war. Er fand keine Ruhe, und er hoffte nur, daß sich seine Gedanken an der frischen Nachtluft klären würden.
    Mit federnden Schritten überquerte er den Landeplatz. An einem der Landeteller, weit außerhalb des Schattens, den das Kugelschiff warf, trat eine gigantische Gestalt aus dem Grau der Nacht: ein Kampfroboter.
    „Roi Danton!" sagte Michael.
    Der Roboter salutierte.
    „R-08-D auf Wache, Sir. Keine besonderen Vorkommnisse!"
    „Danke, halt die Augen offen!" gab Mike zurück. Er lächelte über seinen Scherz. Selbstverständlich besaß ein Roboter keine Augen im menschlichen Sinne, sondern nur Wahrnehmungszellen, die auf verschiedene Bereiche des Spektrums eingestellt waren. Noch wichtiger aber waren die hochempfindlichen Ortungsgeräte, die in der Maschine untergebracht worden waren und denen praktisch nichts entgehen konnte, jedenfalls nichts, was unter die programmierte Rubrik „verdächtig" fiel.
    Rein zufällig fragte Rhodans Sohn danach, ob der Roboter irgendwelche Tiere gesichtet hätte.
    „Jawohl, Sir! Vor zehn Minuten durchquerte eine Raubkatze den Raum zwischen den Landestutzen und tauchte im nordwestlichen Buschwald unter. Wenn ich mir die Zusatzbemerkung gestatten darf: Ich diente drei Jahre auf einem Handelsschiff der Freihändler, das mit Tiertransporten betraut war. Deshalb vermochte ich die Raubkatze als Abart des terranischen Königstigers zu klassifizieren; der Unterschied bestand lediglich in der blauen Färbung des Felles."
    Mike wölbte die Brauen. „Ein blauer Tiger...? Meines Wissens gibt es auf Dahomey überhaupt keine Raubkatzen und schon gar keine terranischen!"
    „Jawohl, Sir. Aber ich kann nur berichten, was ich gesehen habe." Kopfschüttelnd setzte Michael Rhodan seinen Weg fort. Insgeheim beschloß er, eine Generalüberprüfung für R-08-D anzuordnen. Der Roboter konnte einfach keinen blauen Tiger gesehen haben. Kurz vor dem Rand des Buschwaldes lag ein felsiger Hügel. Während Mike ihn erkletterte, ertönten aus dem Wald plötzlich die schrillen Schreie aufgeschreckter Tiere. Er achtete nicht darauf, sondern stieg höher. bis er den tafelförmigen Gipfel erreicht hatte. Hier oben wuchsen in Steinritzen und zwischen abgesplittertem Felsgeröll nur harte niedrige Gräser, Flechten und Kriechpflanzen. Ein Schwarm handlanger asselähnlicher Tiere huschte davon und hinterließ einen beizenden Geruch. Der Niesreiz überwältigte Mike Rhodan so unvermittelt, daß er nicht dagegen ankam. Er nieste schallend: einmal... zweimal.
    „Gesundheit, Mr. Danton!" erscholl es vom gegenüberliegenden Rand des Gipfelplateaus her. Kurz darauf schwang sich eine menschliche Gestalt herauf. Als sie näher kam. entdeckte Michael auf ihrer linken

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