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0303 - Im Labyrinth desTodes

Titel: 0303 - Im Labyrinth desTodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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richtete sich zu seiner normalen Haltung auf, blickte seinen Herrn mit starren Augenzellen an und sagte monoton: „Ich soll Ihnen vom gnädigen Fräulein Schwester ausrichten, daß Sie es mit Fassung ertragen möchten Sir!"
    „Das hättest du lieber Masut sagen sollen!"
    Roi Danton wußte nicht, ob er über den Scherz seiner Schwester erzürnt sein oder ob er auf Rache sinnen sollte.
    „Sie hat dich auf Zeit umprogrammiert, was?"
    „Jawohl, Sir. Auf fünf Minuten."
    Oro Masut richtete sich stöhnend auf, rieb sich die Augen und betrachtete sinnend seinen Herrn und dessen Dienstroboter, die sich anscheinend in bestem Einvernehmen unterhielten.
    „Ich fürchte, ich muß demnächst einen Psychiater aufsuchen!"
    murmelte er.
     
    2.
     
    Die FRANCIS DRAKE hatte eine Eskorte von drei Schweren Kreuzern, noch ehe sie dem Solsystem auf fünfzig Lichtstunden nahegekommen war.
    Die Kreuzer waren plötzlich aus dem Linearraum aufgetaucht, hatten je eine Salve abgefeuert, die sich hundert Kilometer vor dem Freihändlerschiff kreuzten; und nach dieser unmißverständlichen Geste war ein inquisitorisch gehaltener Anruf des Flottillenchefs Oberst Sanna Uwanok von der AINO gekommen.
    „Stoppen Sie sofort mit Maximalverzögerung, identifizieren Sie sich und halten Sie sich zur Aufnahme eines Untersuchungskommandos bereit!" Um ein Haar wäre Roi Danton aufgebraust und hätte gefragt, was denn, zum Teufel, für ein Wahnsinniger den Befehl gegeben hätte, einen reinblütigen Terraner derartig unfreundlich zu empfangen.
    Doch da entdeckte er, daß der Flottillenchef eine Frau war!
    Wie von selbst verwandelte sich sein zornrotes Gesicht innerhalb einer Sekunde in die blasierte Maske des dekadenten Stutzers.
    Er riß den Dreispitz vom Kopf, feuerte ihn in eine Ecke und legte die Rechte aufs Herz. „J'ai le regret de devoir vous importuner, Mademoiselle! - Es tut mir sehr leid, daß ich Sie belästigen muß gnädiges Fräulein! - Mais, comprenez-vous? - Verstehen Sie mich?" Oberst Sanna Uwanok starrte sein Abbild auf dem Telekomschirm kurze Zeit verblüfft an, dann verzog sie verächtlich die Lippen. „Ganz gleich, was Sie mir soeben sagten, aber wenn Sie nicht tun, was ich anordnete, dann wird Ihr Schiff innerhalb der nächsten Minuten zur glühenden Gaswolke. Haben Sie mich verstanden?"
    „Je ne comprends rien!" erwiderte Roi bedauernd. „Ich verstehe nichts, Mademoiselle, absolut nichts.
    Können Sie mir sagen, ob wir heute den 20. September 2435 haben - Erdzeit versteht sich?" Sanna Uwanok nickte.
    „Dieses Datum wird in Ihrer Todesanzeige stehen, mein Freund.
    Darf ich Ihnen mein Bedauern über Ihr plötzliches Hinscheiden ausdrücken, Mister...?"
    „Mister!" entfuhr es Roi. „Pfui, wie ordinär! Ich bin Roi Danton, falls Ihnen das etwas sagt!" In Sanna Uwanoks Augen stieg der Schimmer unverhohlenen Interesses. Sie schnalzte mit der Zunge und leckte sich danach über die Lippen.
    „König Danton, der Hofnarr Seiner Majestät des Kaisers Lovely Boscyk! Dachte ich es mir doch, als ich den Namen FRANCIS DRAKE las." Unvermittelt wurde ihre Stimme wieder schroff und unnahbar.
    „Tut mir leid, aber wir haben Order, jeden Freibeuter aufzubringen und die Mannschaft an den Funkantennen aufzuhängen. Streichen Sie die Flagge und..." Die Schlitzaugen in dem gelben Eskimogesicht schlossen sich, als Oro Masut zu lachen anfing.
    Kleine, aber sehr kräftige und breite Hände preßten sich gegen die fleischigen Ohren.
    „Hören Sie auf, Sie ertrusischer Ochsenfrosch! Schließlich bin ich nicht schmerzunempfindlich wie mein Onkel Aino!"
    Rois Gesichtszüge blieben unbewegt, während seine Rechte außerhalb des Aufnahmebereichs der Telekomoptik zum roten Schalter der Notverzögerung glitt.
    Knirschend gab die Plombe nach.
    Sekundenlang kam es Rhodans Sohn vor, als hätte die FRANCIS DRAKE einen gewaltigen Sprung zurück gemacht. Die drei Schweren Kreuzer verschwanden aus den Bildschirmen. Nur auf der Hypertastererfassung glommen noch drei grünlich fluoreszierende Pünktchen.
    Kurz darauf meldete die Energieerfassung starke Emissionen von Impulsenergie; die Wachkreuzer leiteten Brems- und Wendemanöver ein. Der Hyperkom sprach an.
    „Was soll das?" ertönte die Stimme Oberst Uwanoks.
    Roi grinste und schaltete die Bilderfassung ein.
    „Sie hatten mir befohlen, mit Maximalwerten zu verzögern, Mademoiselle!" Klack! Der Hyperkomempfang war weg.
    Sanna Uwanok hatte abgeschaltet.
    „Soll ich eine Linearraumetappe bis zur Grenze des

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