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0304 - Überfall auf OLD MAN

Titel: 0304 - Überfall auf OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und ganz. Die andere Gefahr ist sekundärer Natur. Ende!"
     
    *
     
    Fünf Minuten nach dem Aufbruch stießen sie auf eine Hundertschaft Kampfroboter. Eine erbitterte Schlacht entbrannte, und die Terraner unterlagen nur deshalb nicht sofort, weil den Robotern in dem Gangsystem ihre Überzahl nichts nützte, während diese Enge des Kampfschauplatzes Tako Kakuta die Möglichkeit gab, blitzschnell im Rücken der Robotertruppe aufzutauchen, eine Minibombe zu werfen und zu verschwinden, bevor man auf sein Erscheinen reagieren konnte.
    Gucky erholte sich ebenfalls sehr schnell. Er wollte unbedingt in den Kampf eingreifen, aber Perry Rhodan untersagte es ihm mit der Begründung, daß er viel mehr würde leisten können, wenn er noch etwas ruhte.
    Doch ein Kampf Menschen gegen Roboter ist immer ein ungleicher Kampf, und selbst dann, wenn die Menschen über einen Teleporter verfügen und durch dessen Einsatz ihre naturgegebene physische Unterlegenheit kompensieren, so wird dieser Ausgleich von der Überzahl der Kampfmaschinen früher oder später zunichte gemacht werden. Perry Rhodan und seine Einsatztruppe mußten diese bittere Wahrheit zur Kenntnis nehmen, als sie in einer Verteilerhalle festsaßen. Von allen Seiten marschierten die zweieinhalb Meter hohen Gebilde aus Terkonitstahl heran. Ihre Schritte dröhnten ehern, und ihre Impuls- und Desintegratorkanonen legten eine Zone der Verwüstung und des Feuers um die Terraner. Aus dieser Sperrzone heraus trugen sie ihre Angriffe blitzschnell vor. Wurden sie an einer Stelle zurückgeschlagen, so griffen sie Sekunden später an einer anderen Stelle an.
    „Neun!" stieß Roi Danton hervor, als wieder ein Roboter in der Explosionswolke einer Minirakete verging. „Neun!"
    „Dix! - Zehn!" Längst hatte er, wie die Gefährten auch, seinen Helm wieder geschlossen. Die unablässig heranrasenden Glutwellen hätten ihn sonst zu Asche verbrannt. Auch der Individualschutzschirm war eingeschaltet; er hatte ihm bereits einige Male das Leben gerettet, denn die Roboter schossen mit unmenschlicher Präzision. Nur die Schnelligkeit der unterbewußten menschlichen Reflexe kompensierte die kürzere Reaktionszeit der positronischen Gehirne. Der Mensch, dessen Hände und Augen sozusagen losgelöst vom Gehirn handelten, dessen Geist sich lediglich mit der Rahmenplanung der Kampfhandlungen befaßte, hatte selbst gegen Kampfroboter gute Überlebenschancen. „L'Onzieme!" stieß er zornig hervor. „Der elfte!"
    Die Explosionswelle schleuderte ihn einige Meter weit zurück.
    Aber er kroch sofort wieder vorwärts.
    Einen Herzschlag lang dachte er daran, daß es für einen verantwortungsbewußten Mann mit Idealen leichter sei, gegen Roboter als gegen Menschen zu kämpfen. Keine moralischen Skrupel hemmten ihn dabei denn er vernichtete ja nur Maschinen und keine vernunftbegabten Wesen. Auch das war etwas, das dabei half, die physische Überlegenheit der Kampfroboter zu kompensieren.
    Wieder verließ eine Minirakete das Rohr seiner Redeye-M-XI, suchte sich ihr Ziel anhand der Infrarotstrahlung, die das Kernkraftwerk des Roboters erzeugte, und explodierte genau an der am leichtesten verwundbaren Stelle der Kampfmaschine.
    „Le douzieme - Der zwölfte!"
    Roi lächelte während der einsetzenden Kampfpause darüber, daß die Rolle, in die er sich anfangs mühsam hatte hineinleben müssen, um seine wahre Identität zu verbergen, inzwischen die ursprüngliche Persönlichkeit verdrängt und ihn tatsächlich zu dem gemacht hatte, was er eigentlich nur spielen wollte. Selbst die hochgradige Erregung des Kampfes vermochte die Fusion der beiden Ichs nicht mehr zu lösen.
    Der Kampflärm brandete nun an der gegenüberliegenden Seite der Verteilerhalle auf. Aber dort hielten die beiden Oxtorner Wache, und bei ihnen würde kein einziger Roboter durchkommen.
    Roi wandte den Kopf und sah, daß sein Vater, der neben ihm lag, ihn prüfend ansah. Der Freifahrer lächelte.
    „Il approche de minuit, Grandseigneur. - Es geht auf Mitternacht, hoher Herr." Sein Lächeln vertiefte sich. „Vielleicht bringt die Geisterstunde die entscheidende Wende."
    Perry Rhodan erwiderte das Lächeln nur flüchtig. Dann sagte er mit einer Mischung aus Vorwurf und Nachsicht: „Können Sie eigentlich nie richtig ernst sein, Monsieur Danton?"
    „Das Leben ist ernst genug, Grandseigneur", erwiderte Roi.
    „Warum sollten wir es uns nicht ein wenig heiterer gestalten?"
    „Wohl dem, der noch so naiv sein kann wie Sie", murmelte Rhodan.

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