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0304 - Des Satans höllischer Trick

0304 - Des Satans höllischer Trick

Titel: 0304 - Des Satans höllischer Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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allein reichte bei weitem nicht aus, wenn die dazugehörigen Zeichen den Dämon nur riefen, ihn nicht aber an der Entfaltung seiner Kräfte hinderten.
    Und diese Höllenkreatur, das spürte Aurelian, war auf Mord aus.
    Das war äußerst ungewöhnlich.
    Normalerweise gingen Geschöpfe dieser Art auf Seelenfang. Mit Toten konnten sie weniger anfangen. Denn Tote konnten nicht mehr den Vorschriften der Hölle und des Paktes entsprechend leben und handeln und sich selbst dadurch immer tiefer in das Böse verstricken, gar noch andere verleiten. Deshalb waren die Höllenmächte da eher zurückhaltend. Sie begehrten nicht das Leben, sondern das Unsterbliche.
    Dieser Bursche hier nicht.
    Im Schatten der Nacht verschmolz Aurelian in seiner dunklen Kutte mit den Stämmen der Bäume, zwischen denen er stand. Er beobachtete und wartete ab.
    Das Fenster war erleuchtet. Hinter den Vorhängen sah Aurelian, wie die Frau sich bewegte. Er war schon einmal näher am Fenster gewesen und hatte beobachtet, sich dann aber wieder zurückgezogen. Jetzt lauschte er.
    Er vernahm gedämpft die beschwörende Stimme, die das Geistwesen aus der Hölle rief.
    Unwillkürlich erschauerte der Mann in der Dunkelheit. Die vermeintliche Hexe, die nun endlich bereit war, sich mit den Finstermächten einzulassen, um sich für die üblen Nachreden zu rächen, ließ sich mit einem Geschöpf ein, das für sie eine Nummer zu groß und zu stark war.
    Ein seltsamer Geruch lag in der Luft. Etwas kam in rasender Eile.
    Aurelian schluckte. Er machte sich bereit, zu kämpfen, wie es die Väter der Reinen Gewalt seit Hunderten von Jahren getan hatten.
    ***
    Janine Litesse fror plötzlich. Von einem Moment zum anderen wurde es kalt. Da wußte sie, daß der Höllengeist kam.
    Sie wollte sich ihm dienstbar machen, ihn mit einem Pakt zwingen. Oft genug hatte sie von den Geschichten gehört, in denen der Teufel anschließend für seine Dienste betrogen wurde. Wer schlau genug war, der konnte wohl seine Seele verschreiben, sich aber mit einem Trick retten. Und genau das hatte Janine Litesse vor.
    Sie vergaß dabei nur die klassische Geschichte vom Doktor Faust, dem das trotz aller Tricks nicht gelungen war, und sie vergaß dabei noch mehr. Sie sah nur ihr Ziel vor Augen, nicht länger nur als Hexe verschrien zu werden, sondern einmal tatsächlich mit Zauberwerk zurückzuschlagen und es den anderen zu zeigen.
    Inmitten des Drudenfußes flimmerte es. Und dann war der Geist da.
    Nein, es war mehr als ein Geist. Es war etwas, das Janine nicht begriff. Sie hatte sich sein Erscheinen eigentlich etwas anders vorgestellt. Rauch, Feuer, Schwefeldünste… nicht aber dieses schwache Flimmern und die grimmige Kälte, die das Wesen begleitete. Von einem Moment zum anderen war es da.
    Hockte in aller Scheußlichkeit im Drudenfuß, dem fünfzackigen Stern, und grinste mit fingerlangen Reißzähnen. Und wie das Biest stank!
    »Ich habe dich gerufen…« begann Janine. Doch das Höllenwesen ließ sie nicht zu Wort kommen.
    Es gab einen fauchenden Laut von sich. Hob die vorderen Pranken mit den langen Krallen. Und im nächsten Moment geschah das Unglaubliche.
    Janine schrie entsetzt auf. Die Linien des Drudenfußes vermochten das Höllenwesen nicht zu halten.
    Es sprang sie an - um sie zu töten!
    ***
    Längst befand sich Aurelian an der Tür. Der Kältehauch hatte ihn alarmiert. Mit seinen feinen Sinnen spürte er das Erscheinen des höllischen Wesens. Und er verließ seinen Standort zwischen den Bäumen und erreichte das Haus in einer Schnelligkeit, die dem Kuttenträger niemand zugetraut hätte.
    Noch während er die hintere Tür öffnete, die nicht abgesperrt war, ließ er die dunkle Kutte fallen. Darunter trug er leuchtendes Weiß, und auf der Brust hing sein magischer Schild, von dem übergangslos blendende. Helligkeit ausging.
    Aurelian brauchte sich nicht lange zu orientieren. Er hatte sich schon lange vorher genau informiert, wie er in das Zimmer kam, in dem die junge Frau ihre verhängnisvolle Beschwörung vornahm.
    Mit einem Satz war er an der Tür. Ein wuchtiger Fußtritt ließ sie ins Zimmerinnere fliegen. Aurelian hatte jetzt keine Zeit, die Einrichtung zu schonen. Er rief das Ungeheuer aus den Höllen-Tiefen an.
    Der Bannschrei wirkte.
    Die Bestie, nicht Mensch, nicht Tier, reagierte, verharrte mitten in der Bewegung. Das verschaffte Aurelian wenige Sekunden Zeit. Die nutzte er, um die nächsten Bannformeln auszusprechen und sie dem Höllengeschöpf entgegenzuschleudern,

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