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0307 - In der Lavahölle

0307 - In der Lavahölle

Titel: 0307 - In der Lavahölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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das Duell gewonnen, und Amun-Re war unter tonnenschweren Eisblöcken der Antarktis verschüttet worden. Auch Belial, der Dämonenfürst, der sich schon auf dem Thron des Asmodis als Fürst der Finsternis sah und versucht hatte, die Hölle an die DYNASTIE zu verraten, war von Professor Zamorra endgültig vernichtet worden.
    Seit Tagen schon studierte Pater Aurelian Bücher und uralten Folianten. Kaum daß er sich in den Nächten einige Stunden Schlaf gönnte. Er wußte genau, wie viel von seiner Arbeit abhing.
    Pater Aurelian öffnete eine mächtige Eichentür, hinter der die geheimen Bibliotheken verborgen waren, die er noch vor zwei Jahren regelmäßig betreute. Alles war ihm so vertraut. Auch die in das Holz der Tür eingeritzten Zeichen und Abwehrsymbole, die Wesen mit schwarzem Blut fernhalten sollten. Niedere Totengeister schreckte allein die Nähe der Peterskirche ab. Dämonenwesen wichen vor dem uralten Friedhof zurück, doch diese Zeichen hätten selbst einem gefallenen Engel den Eintritt verwehrt. Ein Höllenherrn wie Asmodis oder Lucifuge Rofocale hätten diese Zeichen nicht abgehalten - doch diese Machtgeister im Reich der Schwefelklüfte kannten die hier sorgsam archivierten Bücher ohnehin ganz genau.
    Pater Aurelian war zumute wie einem Menschen, der nach langen Jahren seine Heimat wiedersieht. Obwohl er die letzten Tage schon hier verbracht hatte war er immer wieder in dieser absoluten Ruhe hier unten glücklich. In dieser Ruhe tankte er die seelischen Kräfte, die er für den Kampf benötigte.
    Pater Aurelian ging vorbei an den Regalen, wo die Standardwerke der Neuzeit standen, die man heute schon wieder in Neuauflagen oder in antiquarischen Nachdrucken bekommen kann. Pakradunys »Welt der geheimen Mächte« stand dort neben der Jung'schen »Theorie der Geisterkunde«, den spiritistischen Werken von Allan Kardec und den okkulten Schriften des Allisteir Crowley und Eliphas Levi.
    Auch das »Buch von Aibon«, die Goethia mit ihren Erklärungen über die Höllenhierachie und das scheußliche Necronomicon des wahnsinnigen Arabers Abdul al Hazred erregten nicht sein Interesse. Die Schriften, die Rostan der Wissende, in den letzten Tagen des hyborischen Zeitalters geschrieben hatte, waren schon ohne Erfolg durchgesehen worden.
    Stöhnend wandte sich Pater Aurelian dem ältesten Teil der Sammlung zu. Die Schriftrollen waren Kopien, denn die Originale waren so alt, daß sie beim Gebrauch zerfallen wären. Hier befanden sich sogar noch einige Papyrusrollen, die den Brand der großen Bibliothek von Alexandria überstanden hatten. Abschriften von altägyptischen Totenbüchern in den Hieroglyphen des alten Reiches von Pharao Cheops erregten Aurelians Aufmerksamkeit. Auch die Keilschriftzeichen, die man auf einer Stelle in Ninive neuerdings entdeckt hatte und die geheime Beschwörung des Dämons Pazuzu enthielt, wollte Aurelian noch einmal durchgehen.
    Und dann prallte Pater Aurelian zurück.
    Die Schriftrolle, von der die Ablichtung stammte, mußte uralt gewesen sein. Man erkannte kaum etwas von den Flecken, die auf dem alten Material zu sehen waren. Doch die Schrift war es, die Pater Aurelian elektrisiert zusammenzucken ließ.
    Denn die Schrift waren Buchstaben in moderner, lateinischer Schreibschrift.
    »Worte, die Zeus an die Nachwelt richtet!« war der Titel, der oben auf der Rolle stand. Der größte Teil der Buchstaben war unleserlich und nur fragmentarisch zu erkennen.
    Schnell überflog Pater Aurelian das Geschriebene. Er stieß heftig die Luft aus, als er erkannte, daß er auf der richtigen Fährte war.
    Und dann schrie er unbewußt auf. Am unteren Ende der Rolle war ein Name geschrieben, den er kannte. Vor undenklichen Zeiten hatte ein Mensch einen Text geschrieben, von dem er wußte, daß er in einer unbekannten Zeit verschollen war.
    »Tina Berner!« las Pater Aurelian mit zitternder Stimme…
    ***
    Irgendwo im Universum…
    Ein gigantisches Gebilde von der Größe eines Planeten. Nur auf die Entfernung von höchstens zehn Lichtjahren war es mit einem geeigneten Fernrohr als ein künstliches Objekt auszumachen.
    Die Wissenschaftler in der Sternwarte von Mount Palomar verzeichneten diesen Lichtpunkt in der unergründlichen Tiefe des Kosmos als neuentstandenen Stern. Zu klein, um ihm einen Namen zu geben. Eine Nummer genügte vollständig.
    Daß dieser sogenannte Planet für einige Zeit aus den Fugen zu geraten schien und einen mehr als ungenauen Kurs verfolgte, nahm man auf dem Mount Palomar nicht mehr

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