0307 - In der Lavahölle
dem langen, blonden Haar und der wohlproportionierten Figur gelungen war, innerhalb einiger Jahre so hoch im Geschäft aufzusteigen, daß sein Kontostand einige Millionen aufwies. Ted Ewigk glich einem der alten Wikingerfürsten, die auf ihren Schiffen immer wieder zu neuen Eroberungen aufbrachen. Auch Ted Ewigk war stets ruhelos und es war nicht nur sein Beruf als Reporter, der ihn rund um den Erdball trieb. Es war ein faustgroßer, bläulicher Kristall, den er vor einigen Jahren bei einer Reportage über Unterwasserarchäologie fand. Erst in jüngster Vergangenheit hatte er an Professor Zamorras Seite festgestellt, daß dieses Schiff seit den Tagen des trojanischen Krieges dort unten lag und dieser Stein der legendäre Macht-Kristall war, um den sich die Götter stritten und wegen dem die Sterblichen um die Stadt Priamos kämpfen mußten.
Zeus, einst Oberhaupt der DYNASTIE, hatte seinen Macht-Kristall zerbrochen und war seine eigenen Wege gegangen. In dieser Welt war er als Gott verehrt worden.
In Griechenland sprach man seinen richtigen Namen, Zeus, aus. In Italien nannte man ihn Jupiter, die Phönizier verehrten ihn als Baal und die Ägypter als Osiris. Im fernen Südamerika sprach man davon, das Quaetztalcoatl einst wiederkehren werde und in den alten Texten des indischen Sanskrit nannte man den Namen Brahma.
Doch im barbarischen Norden der Welt, wo die Germanen hausten, flüsterte man von Wotan, dem Wanderer. Da ein Weltentor zur »Straße der Götter« auf dem Loreleyfelsen war, tauchte Zeus-Wotan hier sehr oft auf. Wie überall verband er sich mit den Frauen der Menschen und über die Zeit blieb sein geistiges und körperliches Erbe lebendig.
Über die Zeiten haben sich die Lieder über den Sohn des Zeus, Herakles, den man auch Herkules nennt, erhalten. Oder die Sage von Roland, dem Gewaltigen.
Siegmund, der Wölsung und Vater des Drachenschlägers Sigfried war sein Sohn.
Doch im Laufe der Jahrhunderte verwässerte das Erbe des Zeus in der Nachkommenschaft. Nur in einem einzigen Fall war es vollständig erhalten.
Dieser Mann hatte nicht nur alle Fähigkeiten des Zeus, sondern er allein konnte auch einen Dhyrra-Kristall dreizehnter Ordnung beherrschen. Jedem anderen hätte der Stein das Bewußtsein weggebrannt und er hätte als lallender Idiot seine Tage verdämmert.
Lange Zeit benutzte Ted Ewigk den Machtkristall, ohne sich dessen bewußt zu sein, welche Kräfte er unbewußt frei ließ. Erst jetzt, da die DYNASTIE angriff und fern in den Tiefen des Weltraums ein anderer Machtkristall entstanden war, mischte sich Zeus selbst ein und rief Professor Zamorra zu sich, um sein Geheimnis zu offenbaren.
Von Professor Zamorra wußte Ted Ewigk alles über den Kristall und seine Bestimmung. Nur hatte Zeus nicht verraten, wie man die Kräfte des Dhyrras zum Angriff und zur Abwehr voll entfesseln mußte.
Doch Ted Ewigk, wußte, daß er seinem Schicksal nicht entgehen konnte. Während Professor Zamorra auf Château Montagne wie ein sprungbereiter Panther darauf wartete, daß die Invasion der DYNASTIE begann war Ted Ewigk nach Frankfurt geflogen. Denn er war der einzige, der das Gesicht des geheimnisvollen Patriarchen jemals gesehen hatte.
Diese unheimliche Gestalt, die das internationale Verbrechen unter seine Kontrolle bekommen wollte, zeigte sich auch seinen engsten Vertrauten stets unter einer das Gesicht vollständig verdeckenden Maske.
Doch Ted Ewigk hatte dieses Gesicht gesehen — und erkannt.
Erich Skribent, der leitende Generaldirektor des Möbius-Konzerns. Ein Mann, über dem nur noch der alte Möbius selbst stand und dem der Konzernchef lange Jahre blind vertraut hatte.
Erich Skribent war ein Verräter. Daß Ted Ewigk mit Professor Zamorra gut befreundet war, galt für Stephan Möbius als Beweis seiner Ehrlichkeit.
»Wir gehen in sein Büro und entlarven ihn auf der Stelle!« entschied Stephan Möbius. »Wenn er Schwierigkeiten macht… !« Er zog einen kleinen Revolver aus seiner Schublade. »Dieser Mann ist einer der gefährlichsten Verbrecher, von der die Welt heimgesucht wird!« setzte er wie entschuldigend hinzu. »Wir dürfen ihm keine Chance geben, daß er entkommt!«
»Wir müssen ihn lebendig haben!« sagte Ted Ewigk mit Nachdruck. »Wenn es uns gelingt, ihn zum Reden zu bringen, erfahren wir alles über seine Organisation. Dann gelingt der Polizei ein Schlag gegen das internationale Verbrechen wie noch niemals vorher in der Kriminalgeschichte!«
»Der Revolver ist nur zu meinem
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