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031 - Der Puppenmacher

031 - Der Puppenmacher

Titel: 031 - Der Puppenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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den Himmel und rief die Namen der Fürsten der Finsternis aus. Dabei fiel ihm die Kapuze ins Genick, und Dorian erkannte im Licht der Fackel Roberto Copello, aber schon im nächsten Moment hatte der Dämon das Aussehen Donald Chapmans angenommen.
    Dorian empfand das als persönliche Verhöhnung und begann vor unterdrückter Wut zu zittern. Er mußte an sich halten, um sich nicht blindlings auf den Dämon zu stürzen.
    Als für den Bruchteil einer Sekunde eine Lücke in der Menge entstand, erkannte er, daß vor Copello der nackte Körper eines Menschen auf einem Opferstein lag.
    »Bringen wir den Mächten der Finsternis dieses Menschenkind als Opfer dar, auf daß sie uns ihre Gunst schenken«, rief Copello. Er senkte seinen Dolch. »Ich ritze jetzt das Zeichen Asmodis in deinen zuckenden Körper, du Dirne, und lasse mich von deinem hervorquellenden Blut berauschen.«
    Dorian zuckte zusammen, als Copello mit dem Dolch einige rasche Bewegungen vollführte. Er meinte, den verhaltenen Aufschrei eines Mädchens zu hören, und stellte sich auf die Zehenspitzen, sich dabei auf seinen Vordermann stützend.
    Und dann sah er sie. Coco! Sie war an den Beinen und an den Händen an einen Steinquader gefesselt. Auf ihrer linken Brust konnte er eine Reihe blutiger Schnitte erkennen, die jedoch nicht tief unter die Haut gingen.
    »Kommt, Brüder, und trinkt das gallige Blut dieser Abtrünnigen, auf daß es euch stärkt!« rief Copello. »Diese Dirne hat die Fürsten der Finsternis verraten und deshalb muß sie geopfert werden. Stürzt euch auf sie, solange noch Leben in ihr ist! Schlürft ihren Lebenssaft, solange er quillt! Die Fürsten der Finsternis werden es wohlwollend vermerken.«
    Die Jünger des Hexenkults gerieten in Verzückung. Einer hatte plötzlich ein Messer in der Hand und sprang auf den Opferstein zu. Er kniete auf Coco, vollführte rhythmische Körperbewegungen und senkte den Dolch auf ihre Brust, um ihr eine Schnittwunde zuzufügen.
    Dorian sah Rot. Er konnte nicht länger an sich halten. Alle Vorsicht vergessend, stürmte er vor. Er stieß die Teufelsanbeter zur Seite und trat sie nieder.
    Coco lag ergeben und mit geschlossenen Augen da. Als verbannte Hexe wußte sie, welches Schicksal sie erwartete.
    Der Teufelsanbeter senkte seinen spitzen Dolch langsam und genüßlich auf sie herab. Als die Dolchspitze nur noch wenige Millimeter von ihrem Körper entfernt war, erhielt er einen fürchterlichen Faustschlag ins Gesicht, der ihn vom Opferstein fegte.
    Dorian zerrte an Cocos Stricken, doch sie waren zu fest, als daß er sie auch nur lockern konnte. Roberto Copello lachte satanisch.
    »Wußte ich es doch, daß du dich beim Anblick deiner Geliebten zu erkennen geben würdest, Dorian!« rief er. Und an die Teufelsanbeter gewandt: »Packt ihn, der es wagt, die Riten der Schwarzen Messe zu stören!«
    Die Teufelsanbeter hatten sich schnell von ihrer ersten Überraschung erholt. Dorian spürte plötzlich den Druck unzähliger Arme. Füße traten nach ihm, Fäuste schlugen ihm in den Nacken, in die Seiten und in den Unterleib. Er krümmte sich vor Schmerz. Die Umgebung verschwamm vor seinen Augen und er meinte, sich übergeben zu müssen. Aber die Übelkeit schwand rasch und machte einem stechenden Schmerz in seinem Unterleib Platz. Jemand drückte ihm das Knie ins Kreuz, so daß er gezwungen wurde, sich zu strecken und Copello anzublicken.
    »Kann ich dich endlich meinem Fürsten opfern, Dorian?« höhnte der Puppenmacher. Er streckte Dorian den Dolch entgegen, bis die Spitze nur wenige Zentimeter vor seinen Augen tanzte. »Du hast einen meiner Brüder auf dem Gewissen. Aber du wirst Bruno Guozzis Tod tausendfach sühnen.« »Ich habe Guozzi zur Hölle geschickt und ich werde euch alle nachschicken!« schrie Dorian und wollte sich aus dem Griff, der unzähligen Hände befreien, aber die berauschten Teufelsanbeter entwickelten übermenschliche Kräfte und hielten ihn eisern fest.
    »Du zappelst nicht mehr lange«, versicherte Copello. »Bindet ihn zu dieser Dirne an den Opferstein! Und zwar so, daß sein Kopf zu ihren Füßen liegt. Sie sollen einander beim Sterben zusehen können.«
    Dorian wurde auf das Podest gezerrt. Die Hände drückte man ihm auf den Recken, seine Beine wurden hochgehoben. Er war in diesem Augenblick völlig hilflos. Über ihm tauchte das Gesicht des Mädchens auf, das er bei seinem Eintreffen verstoßen und später vor dem Vampir gerettet hatte. Sie trank aus einem Kelch Blut und spie es ihm dann ins

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