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031 - Der Puppenmacher

031 - Der Puppenmacher

Titel: 031 - Der Puppenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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damals ebenfalls um die Alina-Puppe gehandelt.
    »Willst du mich nicht doch darin unterstützen, Phillip zu helfen?« beschwor Dorian die Puppe.
    Aber sie wandte sich ab und klammerte sich noch fester an Phillip.
    Dorian resignierte. Wenn ihm die Puppe den Weg gezeigt hätte, wäre es ihm vielleicht möglich gewesen, zusammen mit dem Hermaphroditen Roberto Copello zur Strecke zu bringen.
    Aber er konnte sie nicht zwingen. Ihre Angst vor dem Mann, der sie zu diesem Zwergendasein verdammt hatte, war verständlich.
    Während Dorian noch überlegte, was nun zu tun war, setzte sich plötzlich Phillip in Bewegung. Mit der Alina-Puppe in den Händen strebte er der Tür zu.
    Als Dorian hinter Phillip auf den Korridor trat, kam Lady Hayward aus ihrem Zimmer. Sie war so gekleidet wie damals, als Dorian und Chapman mit dem Wagen vor Haywards Grundstück vorfuhren und sie gerade auf die Straße trat.
    Wieder trug sie den langen, schwarzen Mantel und den Hut mit dem schwarzen Schleier.
    Als sie die beiden Männer sah, blieb sie stehen.
    Eine Weile standen sich die drei schweigend gegenüber, dann sagte Lady Hayward mit schriller Stimme: »Schau, schau! Mein Sohn Phillip mit seinem Freund Hunter.«
    Sie setzte sich wieder in Bewegung und kam langsam näher. Ihr Sohn wollte zur Treppe hin ausweichen, aber sie schnitt ihm den Weg ab. Phillips Körper wurde von heftigen Zuckungen befallen. Dorian schluckte und sagte: »Ich dachte, Sie müssen das Bett hüten, Lady Hayward.«
    Sie kicherte. »Untertags, Hunter. Nur untertags. Bei Nacht werde ich munter.«
    Dorian nickte verstehend. Kalte Wut befiel ihn.
    »Bei Nacht schwärmen Sie aus, um sich in den dunklen Straßen Ihre Opfer zu suchen«, sagte er bedächtig und ballte die Hände zu Fäusten.
    Lady Hayward lachte wieder. »Wollen Sie mir nicht Gesellschaft leisten, Hunter? Ich liebe junge starke Männer. Er ist schon ganz aus getrocknet. So blutleer, ohne Feuer. Für Sie könnte ich mich erwärmen, Hunter.«
    Sie war nur noch zwei Meter von Dorian entfernt.
    »Ich bin nicht abgeneigt«, meinte Dorian lauernd, »aber zuerst müßten Sie Ihren Schleier abnehmen.«
    Sie kicherte wieder abstoßend. »Tun Sie es doch selbst, Hunter!«
    Dorian machte eine unerwartete, ruckartige Bewegung und riß ihr den Schleier vom Gesicht. Der dranhängende Hut segelte durch den Korridor.
    Lady Hayward zeigte ihre Vampirzähne.
    In ihren blutunterlaufenen Augen glitzerte die Wollust. Gierig streckte sie die Arme nach Dorian aus. Doch noch bevor sie ihn fassen konnte, trat er gegen ihren Unterleib. Sie verlor das Gleichgewicht und kullerte hintenüber die Treppe hinunter. Aber nach dem zweiten Überschlag hatte sie sich wieder aufgerafft und kam in lauernder Haltung die Treppe erneut hoch.
    »Jetzt hole ich mir dein Blut, du Bastard!« schrie sie geifernd. Phillip schrie markerschütternd, die Alina-Puppe fest an seinen Busen gepreßt.
    Dorian wartete, bis Lady Hayward auf eineinhalb Meter heran war und zum entscheidenden Sprung ansetzte. Dann zog er die Pistole. Zweimal drückte er ab, und zwei kurze Detonationen hallten durch das Haus. Eine Kugel zerschlug Lady Hayward das Gesicht, die andere traf ihre Schulter. Sie wurde von der Wucht der Geschosse herumgerissen und gegen die Wand des Stiegenhauses geschleudert. Ihr Gesicht war eine breiige, unkenntliche Masse aus Fleisch und zersplitterten Knochen. Kopfüber rollte sie die Treppe bis in die untere Etage hinab. Ihr Schrei, aus Schmerz und Wut geboren, gellte gespenstisch durchs Haus.
    Plötzlich tauchte Lord Hayward auf dem unteren Treppenabsatz auf. Seine Frau kullerte ihm geradewegs vor die Beine. Er schrie entsetzt, als er ihr formloses Gesicht sah. Schaudernd wich er ihren zuckenden Armen aus und kam die Treppe herauf. In seinen Augen war ein irres Leuchten.
    »Das haben Sie getan, Hunter!« rief er anklagend. »Sie haben meine Frau auf dem Gewissen.« Er kam drohend näher. Dorian erwartete ihn gelassen.
    »Sie ist nicht tot«, sagte er ruhig. »Aber mir wäre wohler, wenn ich sie von ihrem grauenvollen Dasein hätte erlösen können. Ihre Frau ist ein Blutsauger, Lord Hayward.«
    »Haben Sie denn noch nicht genug Unheil angerichtet?« schrie Hayward und wollte sich auf Dorian stürzen.
    Dieser packte ihn am Genick und schleuderte ihn gegen die Wand.
    Als er in das untere Stockwerk blickte, war Lady Hayward bereits verschwunden. Er wandte sich wieder Hayward zu, der an der Wand lehnte und jämmerlich schluchzte.
    »Ich habe nur das Beste für

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