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031 - Die blaue Hand

031 - Die blaue Hand

Titel: 031 - Die blaue Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Minuten zurückziehe? Ich muß allein sein, um nachdenken zu können.« In der Tür drehte sich Jim noch einmal um. »Um keine Zeit zu verlieren, Mr. Salter - haben Sie irgendwelchen Einfluß bei der Admiralität? Ich möchte, daß man mir ein Wasserflugzeug zur Verfügung stellt.«
    Der Rechtsanwalt machte ein nachdenkliches Gesicht.
    »Vielleicht ließe sich das arrangieren. Ich will mich sofort telefonisch mit dem Ersten Lord der Admiralität in Verbindung setzen.«
    Während Salter telefonierte, wollte sich Jim eine Kleinigkeit zum Essen besorgen. In der Halle stieß er auf einen Polizeisergeanten und den verhafteten Masters.
    »Ich wußte, daß er mich noch hineinziehen würde«, jammerte der Hausverwalter. »Ich habe eine Frau und drei Kinder! Noch nie habe ich mir etwas zuschulden kommen lassen. Können Sie nicht ein Wort für mich einlegen, Sir?«
    Jim war nicht in der Verfassung, sich über diese Unverschämtheit zu amüsieren.
    »Ich werde nur bestätigen können, daß sie mich zu strangulieren versuchten! Ich zweifle sehr, daß es als Empfehlung für Sie aufgefaßt wird.«
    »Aber ich schwöre Ihnen doch, daß ich das nicht beabsichtigte«, rief Masters aufgeregt. »Er befahl mir, die Schlinge zu werfen. Der Strick sollte über Ihre Schulter fallen und die Arme fesseln. Es war nur ein Mißgeschick ... Und wie konnte ich wissen, daß die Dame nicht seine Frau ist? Er erzählte mir, sie sei mit Ihnen durchgebrannt.«
    »Das hat er Ihnen erzählt?«
    »Jawohl, Sir. Ich sagte noch zu ihm, daß die Dame keinen Trauring trage, aber er beteuerte, daß er mit ihr verheiratet sei und sie auf eine Seereise mitnehmen werde.«
    »Eine Seereise?«
    »Ja. Er sagte auch, daß sie nicht ganz richtig im Kopf wäre, und eine Seereise würde ihr gut bekommen.«
    Jim bohrte noch eine ganze Weile, um weitere Informationen zu bekommen, doch Masters wußte überhaupt nichts über das Schiff oder den Hafen, in dem es liegen könnte. Es war zwecklos und ganz offensichtlich, daß er in Groats Pläne nicht eingeweiht war.

42
    Eine neue Spritze hatte Eunices Widerstand rasch gebrochen. Sie wehrte sich erst und schrie, als Digby ihren Arm umklammerte und die Nadelspitze ansetzte. Diesen Schrei hatte Jim gehört.
    Die Propeller begannen sich langsam zu drehen, als sie zu ihren Sitzen hinaufstiegen.
    »Ich weiß, daß Sie noch Platz haben! Bestimmt haben Sie Platz!«
    Digby schaute in das verzerrte Gesicht des Spaniers.
    »Fuentes, ich habe Ihnen vorhin schon gesagt, daß kein Platz mehr ist! Sie müssen sehen, wie Sie wegkommen!«
    »Nehmen Sie mich mit! Ich muß mit - anders kann ich nicht mehr fliehen!«
    Zum Schrecken Digbys klammerte er sich verzweifelt an den Rand der Sitze. Jede Sekunde erhöhte die Gefahr, entdeckt, aufgehalten zu werden. Er griff zur Pistole.
    »Lassen Sie los, oder ich erschieße sie!«
    Fuentes, völlig von Sinnen, ließ nicht los.
    Von der Straße klang Stimmengewirr. Von Panik ergriffen, schoß Digby. Er sah, wie Fuentes niederstürzte, und schrie Bronson zu:
    »Los!«
    Danach saß er zusammengesunken, wie eingeschrumpft da. Sein Gesicht war verzogen, schief, als ob er einen Schlaganfall erlitten hätte. Starr, gelähmt hatte Eunice den Vorfall verfolgt.
    Sie befanden sich schon in der Luft, als Digby Groats Gehirn allmählich wieder zu funktionieren begann. Furcht vor den Konsequenzen seiner Tat packte ihn. Er, der so geschickt alle Spuren vertuscht, der stets seine Freunde und Verbündeten in Gefahr gebracht hatte, um selbst sicherzugehen, trat in diesem Augenblick die tödliche Flucht vor dem Henker an. Und die Frau hier an seiner Seite hatte alles gesehen. Sie würde als Zeugin vor Gericht erscheinen und gegen ihn aussagen.
    Nein! Er wollte einfach angeben, daß Bronson den Spanier getötet habe. Das war die beste Verteidigung. Natürlich -Bronson, der ihn jetzt rettete, wollte er die Tat in die Schuhe schieben.
    Das Flugzeug lag ruhig im Nachtwind, die Motoren arbeiteten tadellos. Man konnte jetzt das Meer sehen, die Leuchttürme, Lichtgarben, das hellerleuchtete Bristol, den Strom und die Bucht mit unzähligen kleinen Lichtern.
    Sie überflogen die nördliche Küste des Kanals von Bristol, drehten, dem Ufer folgend, westwärts, und wandten sich dann scharf nach Süden. Das Land mit seinem Lichtgürtel blieb zurück. Zwanzig Minuten später feuerte Bronson die Signalpistole ab, und sofort kam von der See die Antwort. Digby zog die Schnallen an der Schwimmweste seiner Begleiterin enger und

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