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031 - Die Stunde der Ameisen

031 - Die Stunde der Ameisen

Titel: 031 - Die Stunde der Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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können.
    Die anderen Forcas' hatten reglos zugesehen, wie Elvira ihren Vater getötet hatte. Jetzt tanzte sie wie besessen im Zimmer auf und ab und riß sich die Kleider vom Leib.
    Plötzlich bewegte sich Elmar. Er stand schwankend wie ein Betrunkener auf und ging aus dem Zimmer. Sekunden später kam er zurück. Sein Gesicht hatte sich in eine teuflische Fratze verwandelt. In der rechten Hand hielt er ein schweres Beil. Geduckt schlich er hinter Elvira. Er hob das Beil und spaltete Elviras Kopf bis zur Nasenwurzel. Ernied und Kosima sahen gleichgültig dem Tun ihres Bruders zu. Für sie und Elmar hatte sich Coco etwas ganz Besonderes einfallen lassen.

    Eggo und Silke war es, als hätten sie einen elektrischen Schlag bekommen. Für einen Augenblick waren beide benommen, dann drehten sie durch. Schaum stand vor ihren Lippen, und ihre Augen weiteten sich. Sie schlugen wild mit den Armen um sich, bewegten sich jedoch nicht von der Stelle. Der Henker kam rasch näher. Er hatte einen eigenartig schwankenden Gang. Er hob die vier unterschiedlich langen Arme und packte Eggo, der ihm keine Gegenwehr leistete. Der Zamis-Henker hob Eggo hoch und zerschlug ihm mit einem gewaltigen Faustschlag den Schädel. Dann warf er ihn zu Boden und nahm sich die geifernde Silke vor, die noch immer mit den Armen ruderte. Auch sie hob er hoch und tötete sie mit einem einzigen Schlag.
    Der Henker beachtete die Toten nicht mehr. Er drehte sich um und stapfte den schmalen Weg zurück. Plötzlich blieb er stehen. Seine breite Nase vibrierte leicht, und in seinen Augen flimmerte es. Er sah über die Ebene, und sein Blick veränderte sich. Da erkannte er die beiden Forcas' und bei ihnen Coco.
    Das unheimliche Geschöpf war zu keiner eigenen Entscheidung fähig, doch es wußte, daß es auf keinen Fall Coco entkommen lassen durfte. Ihm wurde nicht bewußt, daß sich das Mädchen ja auf das Schloß zubewegte. Der Henker hatte seine Befehle. Er mußte Coco folgen.

    Ernied und Kosima hatten sich an Elmars schaurigem Mahl beteiligt. Jetzt standen sie um den Tisch herum und warteten. Ihre Gesichter waren leer, die Körper entspannt. Nach einigen Sekunden empfingen sie den Impuls. Alle drei verließen das Zimmer, traten vor den Bauernhof, gingen im Gänsemarsch durch das kleine Tal und erreichten nach wenigen Schritten die Ebene. Zielstrebig gingen sie genau auf das Schloß zu. Als sie die Ebene zur Hälfte überquert hatten, kamen ihnen Peter und Nils entgegen und schlossen sich ihnen an. Der fremde Zwang trieb sie weiter.

    Ich war noch fünfhundert Meter vom Schloß entfernt. Geschickt umging ich die unzähligen Fallen. Einmal blieb ich kurz stehen und wandte den Kopf. Ich sah die fünf Forcas', die von Ernied angeführt wurden. Ich hatte ihnen den Befehl gegeben, schnurgerade auf das Schloß zuzugehen. In wenigen Augenblicken würden sie in eine der teuflischen Fallen geraten, die mein Onkel Ingvar errichtet hatte.
    Immer noch wunderte ich mich, daß sich niemand von meiner Familie blicken ließ. Dann hörte ich hinter mir ein Geräusch und drehte mich um. Für einen Augenblick war ich wie gelähmt. Den Henker hatte ich völlig vergessen. Er lief auf mich zu. Ich stieß einen Schrei aus und rannte los. Er hastete, so schnell ihn seine ungleichen Beine tragen konnten, hinter mir her. Nach wenigen Schritten hatte er mich eingeholt und packte mein langes Haar. Mit einem Ruck riß er mich hoch und schlang seine Arme um meinen Leib. Ich schloß entsetzt die Augen.
    Das ist das Ende , dachte ich. Dabei habe ich die Forcas' ausgerottet. Und das ist der Dank dafür!
    »Wehre dich nicht, Coco«, sagte der Henker. »Dein Vater gab mir den Auftrag, dich gefangenzunehmen.«
    »Gefangenzunehmen?« fragte ich überrascht. »Aber ich dachte, daß …«
    »Laß sie los!« Michael Zamis' Stimme war überlaut zu hören. Der Henker gehorchte sofort. Er setzte mich sanft ab. In fünfzig Metern Entfernung sah ich alle Mitglieder meiner Familie, die mich schweigend anblickten. Mein Vater kam langsam auf mich zu und blieb vor mir stehen.
    »Ich war keine Verräterin«, sagte ich rasch. »Die Forcas' verhexten mich. Ich mußte ihnen gehorchen.«
    »Ich weiß«, sagte mein Vater sanft. »Wir wissen alle, daß du dich aus dem Bann der Forcas' lösen konntest und den Kampf gegen sie allein aufgenommen hast. Und du warst erfolgreich. Bis auf die fünf dort unten sind alle von ihnen tot. Und auch diese wird in Kürze ihr Schicksal ereilen. Sieh selbst!«
    Ich drehte mich um.

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