031 - Die Stunde der Ameisen
lautstark gegen Peters Vorschlag, und er bekam wenig schmeichelhafte Bemerkungen an den Kopf geworfen.
»So laßt mich doch ausreden!« schrie er schließlich. »Wenn ein Familienmitglied der Zamis' zu uns überläuft, dann kommt das einer Kapitulation gleich. Damit wäre der Kampf zu Ende.«
Sekundenlang herrschte Schweigen. Dann schaltete sich Elvira ein. »Die Voraussetzung dazu ist aber, daß Coco aus freiem Willen handelt. Zwingen wir sie, wird die Ehe von Toth vermutlich für nichtig erklärt. Und ich bezweifle, daß sich Coco unserer Familie freiwillig anschließen wird.«
Alle starrten mich an. Ich hatte aufmerksam zugehört. Mein Gehirn arbeitete wie ein Computer.
»Nun, was ist?« fragte Peter. »Willst du freiwillig meine Gefährtin werden?«
Ich hatte meine Entscheidung getroffen. »Ja, wenn ich damit diesen unsäglichen Streit beilegen kann.«
Die Forcas' starrten mich verwundert an, dann grinsten einige. Nur eine war wenig begeistert, daß ich ein Mitglied der Forcas' werden sollte; das war Elvira, die mich noch immer böse anblickte.
»Wenn wir sie in die Familie aufnehmen, dann müssen wir aber den Bann der Todesmelodie von ihr nehmen«, sagte Radmin, der von der Entwicklung noch immer überrascht war.
»Du hast recht, Vater«, sagte Ernied. »Ich tue es aber nicht gern.«
»Es bleibt uns keine andere Wahl«, sagte Radmin und zuckte die Schultern.
Ernied nickte widerwillig und sah mich aufmerksam an. Ich fiel in Trance. Er stellte mir einige Fragen, was in den Tagen geschehen war, seit ich Peter auf dem Roten Berg getroffen hatte. Ich mußte die Wahrheit sprechen, und die Antworten fiel zu Ernieds Zufriedenheit aus. Gemeinsam mit Peter löste er den Bann der Todesmelodie, und ich erwachte aus meiner Erstarrung. Ich sah mich verwundert um, dann kehrte auf einmal die Erinnerung zurück.
»Du bleibst also dabei, daß du freiwillig Peters Gefährtin werden willst?« fragte Ernied.
Ich nickte.
»Dann soll es geschehen.«
»Die offizielle Zeremonie werden wir in Wien nachholen«, sagte Radmin und ging auf mich zu.
Peter blieb neben mir stehen und streckte seinem Vater die rechte Hand hin. Er legte seine Hand auf meinen Handrücken, und sein Vater drückte die beiden Hände fest zusammen.
»Coco«, sagte das Sippenoberhaupt mit zittriger Stimme, »so nehme ich dich als Tochter und Gefährtin meines Sohnes Peter in unsere Familie auf.«
Ich ließ mir nichts von meinen echten Gefühlen anmerken, sondern lächelte Peter strahlend an und küßte ihn auf den Mund. Dann wandte ich mich Radmin zu, den ich flüchtig auf die Wange küßte. Alle Forcas' gratulierten mir. Es fielen einige anzügliche Bemerkungen, als Peter und ich uns in eines der Zimmer zurückzogen. Bis jetzt war alles genauso verlaufen, wie ich es mir erhofft hatte. Das Zimmer, in das mich Peter geführt hatte, sah wie eine bessere Besenkammer aus. Der Boden knarrte unter unseren Schritten, und es roch nach faulendem Fleisch. Die Einrichtung war spartanisch; ein schmales Bett, ein Tisch und ein Stuhl. Peter konnte seine Gier nach mir kaum zügeln. Er nahm mich augenblicklich in die Arme und zog mich eng an sich. Seine Lippen lagen verlangend auf den meinen. Da es um das Heil meiner Familie ging, machte ich das Spiel mit. Er zog mich aufs Bett und legte sich halb auf mich. Seine Hände glitten über meinen Körper. Er zog meine Bluse aus dem Rock, knöpfte sie auf und küßte die rosigen Knospen meiner großen Brüste. Ich stöhnte leise auf und wühlte in seinem Haar. Seine rechte Hand nestelte an meinem Rock. Er öffnete den Reißverschluß und riß den Rock samt dem winzigen Höschen über meine Schenkel. Dann richtete er sich auf und sah mich verlangend an. Ich lächelte aufreizend zurück.
»Du bist wunderschön«, flüsterte er und bedeckte meinen Körper mit Küssen.
Ich gab mich einige Zeit seinen immer heftiger werdenden Liebkosungen hin, dann wehrte ich ihn jedoch sanft ab und setzte mich mit leuchtenden Augen auf.
»Nicht so rasch«, sagte ich leise. »Wir haben die ganze Nacht Zeit. Ich möchte etwas trinken.«
Seine Hände zitterten, doch er beherrschte sich. Er ging aus dem Zimmer und kam kurze Zeit später mit einer Flasche Wein zurück. Er schenkte zwei Gläser voll und reichte mir eines. Wir prosteten uns zu, und ich trank in kleinen Schlucken.
Ich muß ihn so verrückt machen, daß er außer sich ist , dachte ich. Das ist meine einzige Chance.
Ich lehnte mich gegen seinen Körper, rieb meinen Busen an seiner
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