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031 - Weltfeind Nr. 1

031 - Weltfeind Nr. 1

Titel: 031 - Weltfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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die Luft da oben rein ist.«
    Black nickte. Dann begannen sie mit dem Aufstieg. Oben angekommen, schlugen sie sich seitwärts in die Büsche. Und »kratzten die Kurve«.
    ***
    In früheren Zeiten, die weder Black noch White persönlich erlebt hatten, hatte man vom John F. Kennedy Center for the Performing Arts einen wunderschönen Ausblick auf den Potomac Parkway und den Fluss selbst gehabt. Das Museum stand im Südteil der Stadt in einer weitläufigen Parkanlage und war einst ein beeindruckendes Bauwerk aus Stein, Stahl und Glas gewesen.
    Heute blickte man vom John F. Kennedy Center nur noch auf die trostlos dunkle Stadtmauer, die sich am Ufer des Potomac River erhob und die Südgrenze des inneren Stadtkreises markierte. Und auch das Gebäude selbst war trostlos und dunkel. Es verfügte nur noch über sechzig Prozent seiner einstigen Bodenfläche. Die Fenster waren finstere Höhlen, und in den dahinter liegenden Räumen nisteten monströse Lebewesen und struppige Vögel und giftige Insekten. Man hatte schon häufiger versucht, den Bau wieder bewohnbar zu machen ohne Erfolg. Es schien, als wolle die Natur das Kennedy Center nicht mehr frei geben. So hatte man das Gebäude schließlich aufgegeben.
    Freilich ahnte niemand, dass hinter der Hartnäckigkeit der Waashtoner Fauna durchaus menschliche Gehirne steckten. Das John F. Kennedy Center war ein perfekter Stützpunkt für eine Gruppe, die sich die Running Men nannte: Nahe am Fluss gelegen und von dieser Seite nicht angreifbar, bot es der Rebellengruppe Schutz vor den Häschern des Weltrats.
    Die Laternen, die einst die Wege zwischen den Gebäuden beleuchtet hatten, waren allesamt ausgefallen, und wer sich ins Hauptquartier durchschlagen wollte, hatte einen langen, abenteuerlichen Weg durch ein Labyrinth von Gängen vor sich, bevor er in der Kelleretage landete, die einen krassen Gegensatz zum oberirdischen Verfall bildete.
    Als Black und White eine große stählerne Tür passiert hatten, entledigten sie sich ihrer Fellkleidung und standen in eng anliegenden Synthokombinationen da. Hier unten herrschte weniger große Kälte, verglichen mit den Minusgraden draußen. Richtig warm war es jedoch nur in wenigen intensiv genutzten Räumen. Man musste mit dem Treibstoff für den Generator sparsam sein.
    Sie stellten ihre Waffen in einem dafür eingerichteten Schrank ab, rieben sich die Hände und marschierten durch einen breiten Gang, der sie nach wenigen Minuten in eine Zimmerflucht brachte, die an eine militärische Kommandozentrale alter Zeiten erinnerte.
    Dort wurden sie von einem kahlköpfigen schwarzen Mann erwartet, so gekleidet wie sie. Er war etwa zwanzig Jahre alt. Seine Füße lagen auf der Platte eines Metallschreibtisches, und er las ein buntes Buch mit dem Titel Jim Trash und der König der Zwerge. Der junge Mann war von zahllosen Rechnern und Monitoren umgeben und hob erst den Blick, als Black und White unmittelbar vor ihm standen.
    »Wie ich aus Ihrer Lektüre ersehe, nutzen Sie jede Gelegenheit, um sich auf den neuesten Stand der Technik zu bringen Mr. Hacker«, sagte Black trocken.
    »Bildung is' eben alles«, sagte Hacker. Er klappte das Buch leicht verlegen zu, legte es mit dem Titelbild nach unten auf den Schreibtisch und stellte die Beine auf den Boden. Er hüstelte verlegen, dann stand er auf und legte die Hände wie ein Rekrut an die Hosennaht. Er hatte deutlichen Respekt vor Black, der ihn jedoch durchaus wohlwollend musterte. White tat derweil so, als ginge ihn all dies nichts an. Er studierte mit faszinierter Miene die sie umgebenden Gerätschaften und warf einen Blick auf jeden Monitor.
    »Unser Mr. White«, sagte Black und deutete auf seinen Begleiter, »hat mir berichtet, dass Mac und der Fisch schon in den Tanks schwimmen.«
    Hacker nickte. »Das entspricht der Sachlage«, sagte er und deutete auf eine schmale Eisentür, die in einen Nebenraum führte. »Möchten Sie, dass ich Sie zur GWU bringe?«
    »Ich bitte darum«, sagte Black.
    Hacker öffnete eine Schleusentür, hinter der ein langer, wie mit dem Lineal gezogener Gang sichtbar wurde. Es war einer von zwei Tunneln, die die Running Men vor Jahren selbst angelegt hatten. An der Decke waren im Abstand von zwanzig Schritten Glühbirnen angebracht, die beim Öffnen der Tür aufflammten, und auf dem Boden verlief ein Gleisstrang.
    Hacker wandte sich nach links, wo eine Art Draisine stand, ein kleines, elektrisch betriebenes Schienenfahrzeug. Black und White nahmen auf einer harten Holzbank

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