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031 - Weltfeind Nr. 1

031 - Weltfeind Nr. 1

Titel: 031 - Weltfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Platz, während ihr Fahrer das Vehikel in Gang setzte. Immerhin maß der Tunnel über einen Kilometer und hätte einen Fußmarsch von einer knappen Viertelstunde bedeutet.
    So aber langten die drei Männer bereits zwei Minuten später am Endpunkt des Tunnels an: Einem Kellergewölbe der George Washington University, kurz GWU genannt. Auch hier passierten sie eine Schleusentür und gelangten in das Labor. Bereits vor dem Bau der Tunnelverbindung hatten die Rebellen das zweite Kellerstockwerk mit Stahlbeton vom oberen Teil der Universität abgeschottet. So konnten sie die hiesigen Laboranlagen ungestört nutzen. Den elektrischen Strom bezogen sie aus dem Generator unter dem Kennedy Center.
    Vor Mr. Black und Mr. White ragten zwei transparente zylinderförmige Tanks auf kupfernen Gestellen in die Höhe. Darin schwammen zwei mit allerlei Kabeln und Schläuchen verbundene Lebewesen, deren geschlossene Augen anzeigten, dass sie ohne Bewusstsein waren. Der eine war ein Mensch. In dem zweiten Tank befand sich ein bläuliches Fischwesen mit Armen und Beinen, etwas kleiner als ein Mensch.
    »Damit ist die erste Stufe des Projekts angelaufen«, sagte Hacker, ohne den Blick von den beiden in der milchigen Flüssigkeit des Tanks schwimmenden Gestalten abzuwenden. »Es wird nun schwerlich aufzuhalten sein.«
    Black nickte. Zum ersten Mal seit langer Zeit zeigte sich auf seinem stoischen Gesicht so etwas wie der Anflug eines Lächelns. »Damit sind unsere Bemühungen einen entscheidenden Schritt weitergekommen«, sagte er.
    »Wie ist Ihr Unternehmen ausgegangen?«, fragte Hacker interessiert und schaute Black an.
    Blacks Miene verfinsterte sich. »Negativ. Wir wurden von Crows Schergen entdeckt und mussten fliehen.«
    »Aber wir haben ihnen ganz schön den Arsch aufgerissen«, fügte White hinzu, der einen Schritt vor den Tanks stand und mit interessierter Miene den Menschen musterte.
    »Äh… wie bitte?«, fragte Hacker. »Wir haben sie fertig gemacht«, präzisierte White, ohne »Mac« aus den Augen zu lassen. Der Mensch war von weißer Hautfarbe, groß und schlaksig. Er trug einen kurzen Bart. Rechts und links von seinem Nasenrücken waren zwei helle Drückstellen zu erkennen, die andeuteten, dass er Brillenträger war. Dies war sehr ungewöhnlich, da es keine nennenswerte optische Industrie in Meeraka gab und kurz oder weitsichtige Menschen sich mit ihrem Schicksal abzufinden hatten, sofern sie überhaupt merkten, dass sie schlecht sahen.Mac war, wie der Fischmensch, eine wichtige Figur in ihrem Projekt. Das Leben der beiden musste unter allen Umständen erhalten werden. Ein schier unglaubliches Rätsel umgab Mac, ein Geheimnis, das ihnen beim Kampf gegen den Weltrat dienlich sein konnte. Irgendwie gab es eine Verbindung zwischen ihm und diesen Commander Drax, der sich ihren Informanten zufolge im Pentagon aufhielt. Eine erste Kontaktaufnahme mit ihm hatte jedoch nicht den erwünschten Erfolg erbracht.
    »Wir müssen einen zweiten Versuch wagen«, sagte Black. »Wir müssen an diesen Drax herankommen!« Black nickte. »Das werden wir. Ich sehe den ersten Versuch aber noch nicht als gescheitert an, Mr. White. Wenn Drax kein Idiot ist, wird er nachdenken, nachdem unser Freund Mike ihn in seiner virtuellen Traumwelt besucht hat. Und wenn er die richtigen Schlüsse zieht, wird er mit uns Kontakt aufnehmen wollen…«
    ***
    Im zwanzigsten Jahrhundert war das Pentagon eines der wichtigsten Gebäude der Erde gewesen. Im Weißen Haus hatte man zwar die höchsten politischen Entscheidungen getroffen, doch im Pentagon wurden sie durchgesetzt. Wurde anderswo Geschichte geschrieben, so hatte man sie hier gemacht in einem fünfeckigen Gebäude, das für die nationale Sicherheit der USA von höchster Wichtigkeit war und dessen äußere Gestalt dieser Wichtigkeit entsprach.
    Schon vom Jefferson Davis Highway aus betrachtet wirkte das Pentagon gigantisch. Und doch hatten auch damals nur wenige Menschen gewusst, dass das Gebäude nur zu einem kleinen Teil über die Oberfläche hinaus ragte, dass es sich einem Eisberg gleich tief unter die Erde erstreckte.
    Im 20. Jahrhundert hatte man nachts an der Menge der erhellten Fenster erkennen können, ob politische Spannungen in der Luft lagen. Heute war dies nicht mehr der Fall, denn die Fenster waren zugemauert. Was freilich nicht bedeutete, dass die Welt frei von Krisen und Spannungen war, denn in den steinernen Lebensadern der acht unterirdischen Stockwerke herrschte die gleiche Betriebsamkeit wie

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