Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0310 - Welt der Mörder-Monde

0310 - Welt der Mörder-Monde

Titel: 0310 - Welt der Mörder-Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
Vom Netzwerk:
Beifahrersitz.
    Delia war hübsch. Sogar mehr als das. Und sie war so gar nicht der Typ abgeklärter Städterin, die er auf seinen abendlichen Exkursionen sonst so kennenlernte.
    »Wie habe ich es eigentlich geschafft, daß du mit mir gekommen bist?« fragte er mit plötzlichem Ernst.
    Delia ging sofort darauf ein. »Du hast mir gefallen«, sagte sie schlicht. Und das klang ehrlicher als fast alles, was Hank bisher in solchen Situationen zu hören bekommen hatte.
    »Danke. Du gefällst mir auch.«
    Danach schwiegen sie eine Weile.
    Bis Delia sagte: »Komisch. Mir scheint, als würde der Nebel immer dichter…«
    Da fiel es auch Hank auf.
    »Du hast recht«, sagte er und verlangsamte automatisch die Geschwindigkeit.
    Die Tachonadel des Käfers pendelte sich zitternd auf etwas 40 Stundenkilometer ein.
    Hank schaltete das Radio ein.
    Es knackte und knisterte, weigerte sich aber standhaft, irgendeinen der vielen Sender aus der Umgebung wiederzugeben.
    »Verdammtes Ding!« knurrte er und hämmerte dagegen.
    Danach schwieg das Gerät völlig.
    »Na gut. Machen wir uns unseren Wetterbericht eben selbst.«
    »Und dazu mußt du rechts ranfahren?« erkundigte sich Delia, nachdem er den Wagen auf einen Parkstreifen neben der Straße gelenkt und angehalten hatte.
    »Natürlich.«
    Er küßte sie.
    Rings um sie war fast nur noch Weiß.
    Geisterhafte Schwaden, die wie aus dem Nichts über die Erde getrieben zu werden schienen.
    Unheimlich Hank und Delia ließen sich nicht davon beirren.
    Bis die Nebeldecke für kurze Zeit an einer Stelle aufriß…
    ***
    Heiß, dachte Zamorra und meinte damit die Ausstrahlung des Amuletts, das ihm auf seine Art verdeutlichte, daß sie sich einer Quelle dämonischer Kraft näherten!
    Er war auf der richtigen Fährte!
    Aber das Haus hatte riesige Ausmaße. Er durchstöberte Raum um Raum, gelangte auch kurz in jenen, wo die zahllosen Kisten aufgeschichtet waren, in denen Tote und Scheintote gelagert wurden.
    Doch das war es nicht, was er suchte.
    Es dauerte eine Weile, bis er auf den Gedanken kam, im Keller nachzusehen.
    Er fand die Treppe, die sanft nach unten führte und von blakenden Fackeln erhellt wurde.
    Und er hörte die Stimmen!
    Leise wehten sie von unten herauf an sein Ohr, begleitet von einem dünnen, monotonen Gesang, der seine Nerven in ungewollte Vibrationen versetzte und seine Nackenhärchen sträubte.
    Nicoles Stimme war nicht darunter.
    Aber Zamorra glaubte, die Stimme des Alchimisten zu erkennen.
    Also dann, dachte er, strich kurz über die matte Oberfläche des Amuletts und stieg dann langsam die steinernen Stufen nach unten.
    Schritt um Schritt drang er tiefer, kam er dem Ursprung des magischen Singsangs näher, der absolut nervzerrüttende Wirkungen hatte. Zamorra mußte sich zusammenreißen, um nicht einfach kehrtzumachen und davonzulaufen.
    Gleichzeitig verdichtete sich die unwirkliche Atmosphäre, die schon auf dem Hof und beim Betreten des Hauses spürbar gewesen war.
    Was ist da unten? fragte sich Zamorra. Bei Merlin, welche Teufelei erwartet mich da unten?
    War dort nur der seltsame Alchimist - oder traf er auf eine ganz andere Person, die die Fäden der Macht in Händen hielt und für dieses ganze ungeheuerliche Treiben sowohl auf dieser Welt als auch auf der Erde verantwortlich war?
    Zamorra brauchte eine Minute, bis er sich langsam zum Ende der Treppe vorgepirscht hatte.
    Aber als er es erreichte, übertraf das, was sich seinen Blicken bot, doch seine schlimmsten Befürchtungen…
    ***
    Delias Schrei riß Hank aus allen Träumen. Gleichzeitig spürte er, wie sich ihr schlanker Körper in seiner Umarmung versteifte.
    »Hank!« rief das Mädchen und stieß ihn abrupt von sich. »Da! Sieh nur! Was… ist das?«
    Widerwillig zog Hank sich von ihr zurück und blickte in die angezeigte Richtung.
    Die Scheiben des Käfers waren von innen und außen etwas beschlagen, behinderten die Sicht, aber das, was Delia in helle Aufregung versetzte, war dennoch zu sehen.
    Und dann spürte auch der junge Hank Pfister das Grauen, das sich in ihm ausbreitete!
    »Die Burg!« stieß er atemlos hervor.
    An einer einzigen Stelle war die Nebelwand aufgebrochen und gestattete freie Fernsicht hinauf zur Spitze des Berges, an dessen Fuß das Dorf wie eine hingewürfelte Ansammlung von Häusern wirkte.
    Und dort oben, auf dem kleinen Plateau, zu dem es keinen regulären Zugang gab, ragte sie mächtig und erhaben empor: eine Legende aus uralter Zeit, die plötzlich wahr geworden zu sein schien!
    »Die

Weitere Kostenlose Bücher