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0316 - Der Sprung ins Verderben

Titel: 0316 - Der Sprung ins Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Durchmesser hatte, explodierte sie.
    Die I-13 wurde regelrecht zerrissen, und dann nahm eine flammende Atomhölle ihren Platz ein.
    Dazwischen war das grünliche Schimmern des verbrennenden Kristalls. Die nicht vergasten Trümmerstücke rasten nach allen Seiten davon und prallten gegen die Schutzschirme der terranischen Schiffe, die sich eiligst zurückzogen.
    „Das wäre geschafft", knurrte Gucky, und Jumpy verstand ihn auch ohne den Sender.
    Aber dann passierte etwas, mit dem sie schon nicht mehr gerechnet hatten.
    Sie wurden angegriffen.
    Eins der Robotschiffe mußte mit seinen Ortern die winzigen Punkte in der Unendlichkeit entdeckt und identifiziert haben.
    Als die Energiebündel dicht an den beiden Mausbibern vorbeirasten, teleportierte Gucky, ohne Jumpy vorher noch warnen zu können. Er nahm ihn mit, und diesmal war es ein großer Sprung, über viele Lichtminuten hinweg.
    Als sie rematerialisierten, war von der Flotte nichts mehr zu sehen, und sie hatten jede Orientierung verloren. Sie schwebten allein im All.
    „Macht nichts", tröstete Gucky, als er Jumpys Furcht bemerkte. „Wir finden sie wieder - ist doch gar kein Problem."
    „Meinst du?" entgegnete Jumpy zweifelnd. „Unsere Funkgeräte taugen nichts. Es sind zuviel Störungen."
    „Solange du deinen Papa in der Nähe hast, kann dir nichts passieren. Kleiner. Sollst mal sehen, wie ich das mache."
    Gucky sah sich nach allen Seiten um und versuchte, sich zu orientieren, aber das war nun doch nicht so einfach, wie er sich das vorgestellt hatte. Hätte er vorher die Sternkarten dieses Sektors studiert, wäre es ihm vielleicht gelungen, sich zurechtzufinden, aber das hatte er nicht für notwendig gehalten.
    Rechts waren in großer Entfernung winzige Leuchtpunkte zu erkennen, die sich in gerader Richtung fortbewegten. Das mußten Schiffe sein. Vielleicht Robotschiffe, die zu OLD MAN zurückkehrten.
    Wenn man OLD MAN fand, konnte man nach New Luna teleportieren. Dort kannte Gucky den Stützpunkt in der Hohle, und dort würden auch noch Marshall und Sengu sein. Er schöpfte neuen Mut.
    „Wir folgen den Schiffen", erklärte er seinem Sohn, der ihn krampfhaft an der Hand festhielt, als könne er ihn verlieren. „Sie bringen uns schon irgendwohin."
    „Für wie lange haben wir Luft?" fragte Jumpy ängstlich. „Und Hunger habe ich auch."
    „Hunger ist ein gutes Zeichen", behauptete Gucky. „Wir haben Luft und Konzentrate für eine ganze Weile. Keine Sorge, wir schaffen das schon."
    Vorsichtig teleportierten sie in Richtung der vorbeiziehenden Schiffe. Es handelte sich, wie sie später feststellten, ausschließlich um Ultrariesen. Damit stand fest, daß sie zu OLD MAN gehörten. Es waren schätzungsweise fünfhundert Stück.
    Es waren jene fünfhundert Schiffe, die auch Marshall und Sengu Sorge bereiteten, bloß zu einem anderen Zeitpunkt.
    Die Flotte flog mit hoher Geschwindigkeit, aber es bereitete den Teleportern keine Schwierigkeiten, ihr zu folgen. Sie wurden nicht bemerkt.
    Eine Stunde später entdeckte Gucky den grün schimmernden Fleck.
    „Da ist OLD MAN", stellte er freudig erregt fest. „Der Roboter umläuft den Planeten New Luna. Damit wäre unser Problem gelöst."
    Jumpy blieb skeptisch.
    „Hoffentlich", murmelte er.
    „Du Angsthase", knurrte Gucky, wieder ganz auf der Höhe. „Gewöhne dir gefälligst etwas mehr Optimismus an, wenn du mein Sohn sein willst. Ein Mausbiber verzweifelt niemals, selbst wenn die Lage hoffnungslos sein sollte. Das ist sie aber nicht."
    „Das kannst du mir aber erst einmal vormachen", schlug Jumpy frech vor.
    Gucky wurde wütend.
    „Wenn du jetzt nicht den Mund hältst, werde ich jedem erzählen, daß du Angst gehabt hast."
    „Und ich werde dann jedem erzählen, daß du geschlafen und von Rüben geträumt hast, während ich die Bomben in der I-13 verteilte."
    Gucky machte eine heftige Bewegung. Er ließ Jumpys Hand los, der auch sofort ein wenig abtrieb.
    „Möchte wissen, womit ich so einen Sohn verdient habe!" beklagte er sich bitter. „Wenn das deine Mama wußte! Sie würde sehr traurig sein."
    Jumpy bereute seine Ungezogenheit sofort. Er teleportierte die zwanzig Meter, die ihn von Gucky trennten und nahm dessen Hand.
    „Tut mir leid, Papi. Natürlich erzähle ich nichts. Du bist ja doch der beste Vater, den ich habe."
    Gucky nickte.
    „Ja, und vor allen Dingen bin ich dein einziger Vater", sagte er.
    OLD MAN kam nur langsam näher. Der grüne Schirm erlosch, und dann landeten die fünfhundert Schiffe,

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