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0317 - Das Todeslied der Unterwelt

0317 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0317 - Das Todeslied der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (2 of 2)
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Haustür wollte ihn wegscheuchen. Er wird einen solchen Versuch wohl kaum ein zweites Mal unternehmen. Ich weiß nicht, was sie ihm gesagt haben, aber es wird deutlich genug gewesen sein.«
    Ich zündete mir ebenfalls eine Zigarette an und sah dabei über die Straße. Ein schwarzer Cadillac Fleetwood hielt genau vor dem Appartementhaus. Wir wußten schon seit Tagen, daß ein solcher Wagen auf seinen Namen registriert war.
    »Wieviel Mann sind drin?« fragte ich.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Phil. »Aber mindestens zwei. Als er anhielt, beugte sich der Portier zum Fenster herunter und sprach mit einem, der neben dem Fahrer saß.«
    »Ist jemand ausgestiegen und hineingegangen?«
    »Nein.«
    »Dann kann es nur bedeuten, daß er ausgehen will. Wir müssen uns also beeilen, wenn wir ihn noch in seinem Appartement erwischen wollen.«
    »Schön«, sagte Phil. »Aber vorher müssen die beiden Figuren aus dem Cadillac verschwinden.«
    »Du hast recht«, gab ich zu.
    »Hast du eine Idee, wie wir sie loswerden können?«
    »Eine Idee schon. Ich weiß bloß nicht, ob sie wirkt. Komm.«
    Wir überquerten die Straße ein Stück oberhalb des geparkten Wagens und wandten uns auf dem Gehsteig nach rechts.
    Während wir langsam auf den chromblitzenden Kreuzer zugingen, sah ich den roten Punkt einer Zigarette über dem Steuer, der jedesmal hell aufglühte, wenn der Fahrer an der Zigarette zog.
    Es war, als ob das Schicksal selbst uns vor der Fortzsetzung unseres Weges mit glühendem Rotlicht warnen wollte.
    ***
    Innerhalb der letzten zwanzig Minuten war mit Albert Stein die einschneidendste Veränderung in seinem Leben vor sich gegangen. Die gewollt aufgepfropfte Maske von Härte und Gefühllosigkeit war von ihm abgebröckelt. Es zeigte sich, daß er ein Mensch war wie alle anderen auch.
    Er hatte Angst.
    »Sie glauben, daß ich nie mehr frei sein werde?« fragte er tonlos.
    Pitterley zuckte die Achseln.
    »Ich weiß es nicht«, gab er zu. »Aber ich will dir auch nichts vormachen. Die Chancen stehen sehr schlecht für dich. Du hast zwei Menschen ermordet.«
    »Aber…«
    »Ich habe dir nur ehrlich auf deine Frage geantwortet«, sagte Pitterley. »Im übrigen gehöre ich weder zu den Geschworenen, noch bin ich der Richter.«
    »Aber manche werden später begnadigt«, stieß Albert Stein hervor. In seiner Stimme konnte man hören, daß er sich verzweifelt an einen Strohhalm Hoffnung zu klammern suchte.
    »Ja, das kommt vor«, nickte Norman Pitterley. »Es hängt von vielen Kleinigkeiten ab. Ich kann dir dazu nichts sagen.«
    »Würde es etwas ausmachen, wenn ich jetzt alles auspacke?«
    Pitterley zuckte die Achseln.
    »So gern ich alles von dir hören möchte, ich kann dir nichts versprechen. Wir haben keinen Einfluß auf das Gericht. Sicher ist nur, daß es vor Gericht als ein Pluspunkt für dich gewertet wird.«
    Albert Stein erhob sich plötzlich. Er ging ein paar Schritte auf und ab. Dann blieb er jäh neben Pitterley stehen. Eine Spur von Mißtrauen zeigte sich wieder in seinem Gesicht.
    »Ihr wollt mich nur ’reinlegen«, murmelte er.
    »Meine Güte«, seufzte Pitterley. »Als ob wir noch irgendein Interesse an deiner Person hätten! Das Beweismaterial gegen dich ist so erdrückend, daß wir dich und die Akten längst dem Staatsanwalt hätten übergeben können. Uns interessieren deine Hintermänner. Du selbst hattest ja kein Motiv für die beiden Morde. Uns interessieren die Leute, die dich beauftragt und bezahlt haben. Die einen Nutzen von jedem Mord hatten. Das ist der ganze Grund, warum wir uns noch mit dir beschäftigen.«
    »Sie meinen also, daß ich auch geliefert wäre, wenn ich nicht singen würde?« fragte Albert Stein. »Das ist ehrlich Ihre Meinung?«
    Der Blick des Jungen packte Pitterley und ließ ihn nicht los.
    Norman wich diesem Blick auch nicht aus. Er sah dem jungen Mörder fest in die Augen.
    »Dein Schicksal ist besiegelt und beschlossen«, sagte er fest.
    »Du wirst verurteilt, ob du nun auspackst oder nicht.«
    Ein paar Sekunden herrschte Schweigen. Dann zuckte Stein die Achseln.
    »Es ist verrückt«, sagte er. »Ich weiß nicht wieso, aber zu Ihnen habe ich Vertrauen. Sie sind der erste Mensch, zu dem ich Vertrauen habe. Ausgerechnet der Bursche, der mich vielleicht bis zum Tod ins Gefängnis bringt.«
    Er ging langsam zurück zu seinem Stuhl und ließ sich darauf niederfallen.
    »Glauben Sie bloß nicht, daß mir nicht zum Heulen wäre«, knurrte er. »Aber wenn ich jetzt anfange zu flennen, bringt mir

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