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0319 - Der Phantomsender

Titel: 0319 - Der Phantomsender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stand der Strauch genau zwischen ihnen.
    Während Perry Rhodan noch überlegte, was der Ertruser im Sinn haben könnte, handelte dieser bereits.
    Er schaltete seinen Deflektorschirm aus und wurde somit für den Strauch „sichtbar".
    Es war erschreckend, mit ansehen zu müssen, wie sich dieser harmlose, blühende Strauch binnen Sekunden in ein alptraumhaftes Monstrum verwandelte.
    Kaum war Melbar Kasom voll sichtbar am Rand des Plateaus erschienen, veränderten sich die kelchartigen, roten Blüten in mit Zähnen bewehrte Mäuler, aus denen ein weißer Saft tropfte. Die Zweige wurden zu schlangenartigen Ranken, die wirbelnde Bewegungen vollführten - und plötzlich raste der ganze Busch auf harten, schwarzen Wurzeln überraschend schnell auf den USO-Spezialisten zu, der reglos am Rand des Plateaus wartete.
    Perry Rhodan fühlte, wie sich seine Nackenhaare sträubten.
    Er war versucht, einen warnenden Schrei auszustoßen, beherrschte sich jedoch in letzter Sekunde.
    Kasom wußte, was er tat. Und er tat nie etwas, ohne es sich vorher gründlich zu überlegen.
    Bevor die mörderische Pflanze den Ertruser erreichte, hob dieser sich plötzlich in die Luft und trieb einige Meter über den Rand hinaus in die Leere.
    Der Strauch war nicht mehr in der Lage, seinen Lauf zu. bremsen. Sekundenlang klammerte er sich mit einigen Wurzeln an den Rand des Felsplateaus. Seine Zweige flatterten verzweifelt. Dann stürzte er über den Rand hinaus und fiel in den Kristallwald, der abrupt in Bewegung geriet.
    Wie fast jede Art von Leben auf Boultat, mochte es nun tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sein, hatte auch der Strauch seine Feinde. Sie fielen über ihn her, kaum daß er halbwegs unten war.
    Von Entsetzen geschüttelt, beobachteten die drei Männer von oben den lautlosen Kampf. Dann wandten sie sich ab und gingen zu ihren Plätzen zurück.
    Mißtrauisch inspizierte Oro Masut jeden Stein auf dem Plateau, aber jetzt war es wirklich leer.
    „Wieviel Zeit haben wir noch" erkundigte sich wenige Minuten später der Großadministrator und blickte auf Oro Masut, der längst wieder die Zeiger seines Ortergerätes beobachtete.
    Ohne den Blick zu heben, sagte Masut: „Dreiundvierzig Minuten sind um. Es kann jeden Augenblick wieder losgehen."
    „Hoffen wir", knurrte Kasom", daß wir diesmal schnell genug sind."
     
    *
     
    Sie waren schnell genug.
    Es gelang ihnen, wenige Minuten vor der erneuten Entmaterialisation des Phantomsenders an Ort und Stelle zu sein.
    Unter den drei Männern lagen die ersten Ausläufer des Gebirgszuges, der sich weit vor ihnen steil in den Himmel Boultats erstreckte.
    Am Rande einer mit Geröll übersäten Talsohle fanden sie den Sender. Und neben dem Sender, einem großen, kastenförmigen Gerät von zwei Meter Höhe und fast drei Meter Länge, stand die quadratische Gestalt eines Generals.
    Wilde Freude erfüllte die drei Männer. Während sie sich schnell im Schutz ihrer Deflektorschirme dem Sendetransmitter näherten, sahen sie, wie durch die strahlende, violettfarbene Transmitteröffnung ein zweiter General trat.
    Das ist der General, durchzuckte es Rhodan, der am nächsten Sendeort den Empfängerpol aufgebaut haben muß!
    Wie und wodurch es diesem General gelungen war, mit Hilfe des Transmitters an jenen Ort zu springen - diese Frage berührte den Großadministrator nur am Rande. Später wurde er Gelegenheit dazu haben, sie zu klären. Jetzt ging es zunächst nur darum, den Sendetransmitter am Verschwinden zu hindern.
    „Da sind Sie, Sir!" brüllte Melbar Kasom. Er hatte den Helm geöffnet, und seine gewaltige Stimme übertönte das Geräusch des Fahrtwindes.
    Tiefer Zorn erwachte in Perry Rhodan. Alle Vorsicht vergessend aktivierte er dem Helmkommunikator.
    „Hören Sie, Kasom", drang seine ärgerliche Stimme aus dem Lautsprecher. „Sie sind der größte Narr, der innerhalb der Magellanschen Wolke herumläuft. Sie schreien in der Gegend herum, als hätten Sie keine Ahnung davon, daß die Geräte überaus empfindliche Ohren haben! Wenn es jetzt nicht ohne Kampf abgeht, geht das auf Ihr Konto. Verstanden!"
    Die Ereignisse nahmen rasend schnell ihren Lauf.
    Rhodans Stimme war kaum verstummt, als die beiden Generäle die Köpfe hochrissen und den Himmel über sich absuchten. In Sekundenschnelle mußten sie erkannt haben, daß sich ihnen jemand im Schutze eines unsichtbar machenden Energieschirmes näherte.
    Und ebensoschnell begannen sie zu handeln.
    Während der eine General eine schwere Impulswaffe in

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