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0319 - Der Phantomsender

Titel: 0319 - Der Phantomsender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hellen Augen auf Roi Danton und nickte langsam.
    „Verdammt!" fluchte der Freihändler wild.
    Die fünf zuerst infizierten Männer litten unter schwerem Fieber. Allein durch Beobachtungen stellten die Ärzte Beir und Blain fest, daß es sich der tödlich wirkenden Grenze näherte.
    Die aufgesprungenen, rissigen Lippen, die von Frost- und Fieberschauern geschüttelten Körper sprachen von den Qualen, die die Männer auszustehen hatten.
    „Und Sie irren sich nicht, Doc?"
    Fred Blain schüttelte müde den Kopf. Sein Gesicht war von tiefer Erschöpfung gezeichnet. Es war eine noch größere Qual, mit ansehen zu müssen, wie die Männer ihrem sicheren Ende entgegen gingen, und kein einziges Mittel zur Hand zu haben, womit man dem Tod Einhalt gebieten konnte.
    „Es gibt keine Zweifel", sagte er. „Die dicken, schwarzen Beulen haben mich eigentlich schon im Anfangsstadium auf den Gedanken gebracht, daß es sich eine Abart der auf Terra bekannten Schwarzen Beulenpest handelt. Offensichtlich scheinen artverwandte Erreger hier in der Großen Magellanschen Wolke zu existieren."
    „Ich teile die Ansicht meines Kollegen", meldete sich Gerhard Beir zu Wort. „Können Sie sich noch an den alten Shanganten erinnern, der die beiden Generäle begleitet hatte, als diese unsere Leute infizierten?"
    Roi Danton nickte.
    „Haben Sie dessen vernarbtes Gesicht gesehen?" fuhr Beir fort, „sein stumpfes Haar, das zum Teil ausgefallen war? Das waren die Spuren der Beulenpest, die dieser Shangant überlebt hatte."
    „Und was kann man dagegen unternehmen?" fragte Danton mit tonloser Stimme.
    „Unternehmen könnte man vieles", erwiderte Gerhard Beir heftig. „Die Schwarze Beulenpest hat längst ihren Schrecken verloren. Die modernen Antibiotika haben ihr den Garaus gemacht, und die Kosmobiotika, die wir in unserer Ausrüstung mitfuhren, sind noch viel besser. Nur..."
    „... nur daß wir nicht an diese Kosmobiotika herankönnen!" schloß Fred Blain den unvollendet gebliebenen Satz seines Kollegen.
    Und das bedeutet wahrscheinlich den Tod unserer Kameraden, dachte Roi verbittert. Seine Gedanken beschäftigten sich mit den Ereignissen vergangener Stunden.
    Als Roumbaki feststellte, daß die zuerst infizierten Terraner noch immer nicht starben, ließ er schließlich noch eine dritte Gruppe mit Krankheitserregern infizieren. Etwa zu diesem Zeitpunkt zeigte die zweite infizierte Gruppe die ersten Anzeichen des Fiebers. Der rotmähnige Gurrad konnte seine Wut über diesen offensichtlichen Fehlschlag kaum verbergen. Zumal ihn alle fünfzehn Terraner jedesmal verhöhnten, wenn er auftauchte, um sich vom Fortschritt seiner „qualvollen" Hinrichtung zu überzeugen.
    Selbstverständlich hatten die Männer Angst vor dem Tod, aber das den Gurrads einzugestehen, ließ ihr Stolz nicht zu.
    Art Huron tauchte neben dem Freihändler auf. Der Blick seiner Augen war düster.
    „Der Großadministrator scheint auch kein Glück zu haben."
    „Nein, ich glaube nicht", erwiderte Roi. „Jedenfalls hat sich Oro Masut noch nicht gemeldet."
    Wieder versanken beide Männer in brütendes Schweigen.
    Um sie herum unterhielten sich die übrigen Gefangenen im Flüsterton. Die gedrückte Stimmung war fast körperlich fühlbar.
    Was hatte Roi in den vergangenen Stunden nicht alles versucht!
    Er hatte Roumbaki gedroht, hatte ihn beschworen, hatte geschrien und den Gurrad beschimpft - alles war vergebens. Nichts konnte den mißtrauischen und haßerfüllten Gurrad davon abbringen, in den Terranern nach wie vor erbitterte Feinde zu sehen. Selbst als Roi seinen größten Trumpf ausspielte und dem Oberbefehlshaber der Magellanschen Guerillas von der Existenz einer immensen Gefahr berichtete, die sich OLD MAN nannte und die mit hundertprozentiger Gewißheit den Perlians zu Hilfe eilen würde, hatte Roumbaki nur ein höhnisches Lächeln dafür übrig. Er mißtraute Rois Worten über dieses sagenhafte Ding, das in seinen riesigen Hangars eine gewaltige Flotte gigantischer Schlachtschiffe beherbergen sollte.
    Verzweifelt vergrub Danton das Gesicht in den Händen. Ein Muskel im linken Unterarm begann zu zucken - und plötzlich fuhr der Freihändler wie elektrisiert empor.
    Das im Fleisch eingepflanzte winzige Funkgerät hatte auf einen Impuls reagiert.
    „Was ist, Sir?"
    Art Huron beugte sich besorgt zu Danton hinüber.
    „Oro meldet sich endlich", stieß der Freihändler hastig hervor. „Eben kam der Abrufimpuls eines Hyperfunksignals über das Mikrogerät... Schnell, einen

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