0319 - Der Phantomsender
Schreibstift und etwas zum Notieren!"
Bebend vor Erregung zerrte der schwarzbärtige Markos-V-Kolonist einen Patentschreiber aus einer der vielen Taschen seiner Kampfkombination, riß ein Blatt aus seinem Notizbuch und übergab es Roi Danton der mit überhasteten Bewegungen zu schreiben begann.
Oro Masut teilte mit, daß es gelungen war, den Phantomsender mit zwei Generälen zu fassen. Die Generäle, das habe man inzwischen festgestellt, trügen im Magen und in den Eingeweiden beachtliche Mengen von Kristallstaub. Dies lasse nur den Schluß zu, daß es sich bei den Generälen um die beeinflußten Agenten der Perlians handelte, die den enorm leistungsfähigen Transmittersender irgendwie mit einem Birnenraumschiff nach Boultat gebracht hatten.
„Endlich!"
Roi Danton konnte seine Freude über die Nachricht kaum in Worte kleiden.
Für eine Weile herrschte ein Tohuwabohu unter den Gefangenen.
Männer lachten.
Andere schluchzten vor Freude.
„Na, Captain! Zufrieden?"
Roi Danton wandte sich an Art Huron, der den Versuch machte, allen Kameraden gleichzeitig auf die Schultern zu klopfen.
„Mehr als das, Sir", antwortete Captain Huron. „Jetzt müssen Sie nur noch Roumbaki über die veränderte Situation in Kenntnis setzen."
*
Als der alte Gurrad mit den beiden anderen Mitgliedern des Triumvirats auftauchte. teilte ihm der Freihändler mit, was er kurz zuvor von Masut erfahren hatte.
Wie üblich, glaubte Roumbaki kein Wort. Er schimpfte statt dessen über die angebliche Belästigung.
Und in diesem Moment trug eine Saat Früchte, die Danton vor wenigen Stunden eigenhändig ausgestreut hatte.
Überraschend bezogen Sibala und Heykh Stellung gegen den wütend schimpfenden Gurrad und zwangen ihn dazu, einen Erkundungstrupp zu dem von Roi angegebenen Ort zu entsenden, an dem der Sender und die beiden Toten liegen sollten.
Die Daten hatte Perry Rhodan gleich dreimal von Oro Masut durchgeben lassen um die Gewißheit zu haben, daß dieser Ort nicht verfehlt werden konnte.
Für die Gefangenen begann wieder das Warten.
*
Nichts rührte sich in der mörderischen Hitze.
Beide Sonnen standen fast senkrecht über dem engen Tal, das keinerlei Schatten bot.
Die aufragenden Felswände warfen die Hitze zurück und verursachten Temperaturen, wie sie im Mittelpunkt eines gigantischen Brennglases herrschen mochten.
Perry Rhodan hörte in der glühenden Stille nur sein Blut in den Ohren rauschen.
Er stand allein neben den beide Leichen der Generäle. Hinter ihm erhob sich der Sendetransmitter.
Rhodan hatte die Ertruser fortgeschickt. Sie sollten vorerst nicht in Erscheinung treten. Er war nicht sicher, wie Roumbaki auf seinen Anblick reagieren würde. Es konnte durchaus sein, daß er die beiden Ertruser noch einmal dringend benötigen würde - und zwar als freie Männer.
Wie er die beiden Ertruser kannte, würden sie jetzt das Terrain um den Sendetransmitter im Visier ihrer überschweren Thermowaffen haben.
Ihm, Rhodan, konnte es recht sein.
Dann zerriß die Stille des glühendheißen Tales, und ein grelles Pfeifen ertönte.
Rhodan legte eine Hand über die Augen und suchte den Himmel ab.
Ein dunkler Punkt erschien über den Bergen, näherte sich rapide und wurde als pfeilförmiges Schiff erkennbar.
Als die Staub- und Sandwolke zu Boden gesunken war, die von den lärmenden Triebwerken des kleinen Schiffes stammte, klappte im unteren Drittel des auf den Heckflossen gelandeten Fahrzeugs eine Rampe herab, über die ein Kommando schwerbewaffneter Guerillas den Boden betrat und ausschwärmte.
Perry Rhodan verschränkte die Arme über der Brust. Neben ihm stand das kleine Translatorgerät auf dem Stativ.
Aus schmalen Augen blickte der Großadministrator den Guerillas entgegen. Dann lächelte er verächtlich, als er unterhalb der tropfenförmigen Schiffskanzel die kuppelförmige Erhebung eines Strahlgeschützes ausfahren sah, dessen Projektorschirm sich auf ihn richtete.
„Ein bißchen viel für einen einzigen Mann, meine Herren", murmelte er. „Es zeugt von eurer Angst - und ich werde nichts unversucht lassen diese Angst zu meinen Gunsten auszunutzen."
Hinter den ausschwärmenden Guerillas erblickte Perry Rhodan zwei Männer, die durch ihr Auftreten als führende Persönlichkeiten zu erkennen waren. Während sie auf ihn zugingen, fixierte sie der Großadministrator.
Der Gurrad: rotmähnig, ein wildes verwegenes Gesicht mit kraftvollen Zügen.
Der Shangant: eine zierliche, fast zerbrechliche
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